Das Gebäude der Schweizer Nationalbank in Bern © HappyTimes
Die Schweizerische Nationalbank behält den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro unverändert bei. Der Franken bleibt nach wie vor hoch bewertet. Durch das Beibehalten des Mindestkurses kann ist die Preisstabilität gewährleistet und die Schweizer Wirtschaft kann weiter gedeihen. Um allfällige Angreifer auf den Mindestkurs abzuschrecken rasselt die Nationalbank ganz schön mit dem Säbel: „Die Nationalbank wird deshalb den Mindestkurs weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen. Sie ist dazu bereit, Devisen in unbeschränkter Höhe zu kaufen“, teilt Sie in einer Pressemitteilung heute mit.
Wird die Schweiz die EU kaufen?
Für die Schweiz hat der „unbeschränkte“ Euro-Kauf der Schweizer Nationalbank grosse Vorteile: Erholt sich der Euro irgendwann wieder und der Kurs steigt über Fr. 1.20 verdient sich die Schweiz dumm und dämlich am steigenden Währungs-Kurs! Wir müssten vermutlich nie mehr Steuern zahlen, hätten Strassen aus Gold, oder: Wir kaufen gleich die ganze marode EU! 🙂
Sollte allerdings der Kurs in den Keller rasseln, der Eurokurs mit aller Kraft nicht mehr zu halten sein, hätte die Schweiz Schulden im Ausland, dass es kracht.
Keine Inflationsgefahr in der Schweiz in absehbarer Zeit
Die bedingte Inflationsprognose der Nationalbank bleibt im Vergleich zum September im Wesentlichen unverändert. Kurzfristig wird die Preisentwicklung durch eine etwas schwächere Konjunkturentwicklung in der Eurozone nochmals gedämpft. Die prognostizierte Inflation bleibt für die nächsten Jahre tief. Für 2012 wird die Inflationsrate minus 0,7% betragen. Für 2013 rechnet die Nationalbank mit einer Inflation von minus 0,1% und für 2014 von 0,4%. Auf absehbare Zeit gibt es somit in der Schweiz keine Inflationsgefahr.
Schweizer Wirtschaft wächst weiter
Das dritte Quartal 2012 war weltweit durch ein schwaches Wachstum und eine rückläufige Handelsaktivität geprägt. Zwar belebte sich die Wirtschaft in den USA und teilweise in den aufstrebenden Volkswirtschaften wieder. Jedoch verharrte die Eurozone in einer milden Rezession. In der Schweiz stieg das reale Bruttoinlandprodukt im dritten Quartal nach einem vorübergehenden Rückgang wieder an. Für das vierte Quartal rechnet die Nationalbank jedoch mit einer deutlichen Abschwächung des Wachstums. Im Jahr 2012 dürfte das Wirtschaftswachstum in der Schweiz somit unverändert rund 1% betragen. Für 2013 erwartet die Nationalbank ein Wachstum von 1%–1,5%.
Quelle: Schweizerische Nationalbank
Bild: © HappyTimes