In den ersten drei Monaten 2016 stiegen die Exporte arbeitstagbereinigt um 2,5 %. Damit bestätigt sich der positive Trend und der Markt erholt sich nach der Aufhebung des Franken Mindestkurses im Januar 2015 bereits wieder. Ausfuhrseitig spielten im ersten Quartal 2016 die Chemisch-Pharmazeutischen Produkte eine zentrale Rolle. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 9,6 Mrd. Franken, das heisst, die Schweiz hat im ersten Quartal fast 10 Milliarden Franken mehr Güter ins Ausland verkauft, als vom Ausland gekauft.
Schweizer Importe und Exporte: Positiver Trend bestätigt sich
Gegenüber dem 1. Quartal 2015 erhöhten sich die Exporte im Berichtsquartal unbereinigt um 2,4 % auf 51,8 Mrd. Fr. (real: -1,5 %); im Vergleich zum Schlussquartal 2015 stiegen sie saisonbereinigt um 1,1 % (real: – 1,7 %). Damit bestätigte sich der seit dem 3. Quartal 2015 registrierte positive Trend. Die Importe nahmen innert Jahresfrist unbereinigt um 1,1 % auf 42,1 Mrd. Fr. ab (real: -1,9 %). Gegenüber dem Vorquartal (saisonbereinigt) wuchsen die Einfuhren indes um 1,3 % (real: – 0,1 %). Damit setzte sich auch hier der seit Herbst 2015 einsetzende Aufwärtstrend fort.
Gegenläufige Entwicklung zwischen den 3 Top-Warengruppen
Im ersten Quartal 2016 wiesen 6 der 10 dargestellten Warengruppen umsatzmässig eine Steigerung auf, wobei die Entwicklung sehr differenziert ausfiel. Die grösste Gruppe, die Chemisch-Pharmazeutischen Produkte, dominierte zugleich mit dem höchsten Anstieg (+ 8 %) das Gesamtergebnis. Real stagnierten die Auslieferungen allerdings. Bezogen auf die Sparten legten die Verkäufe von Medikamenten um 14 % bzw. 1,2 Mrd. Fr. zu und jene von pharmazeutischen Wirkstoffen um 12 %. Um 7 % wuchsen die Verkäufe von Bijouterie und Juwelierwaren (real: – 1 %) sowie um 5 % jene von Nahrungsund Genussmitteln. Hier erhöhten sich die Ausfuhren von Getränken gleich um 13 %. Weiterhin negativ entwickelten sich derweil die Exporte von Uhren, deren Umsätze um 9 % tiefer zu liegen kamen als vor Jahresfrist (real: – 12 %). Facettenreich fiel die Entwicklung in der Sparte Maschinen und Elektronik (- 2 %; real: – 4 %) aus: so gingen die Ausfuhren von Textilmaschinen um 24 % zurück, während jene von nichtelektrischen Kraftmaschinen um einen Zehntel stiegen. Mit Ausnahme von Lateinamerika (- 3 %) nahmen die Exporte nach allen Kontinenten zu oder stagnierten zumindest (Asien). Das Absatzplus in Nordamerika (+ 9 %) war getragen von den USA (+ 10 %; v. a. Pharmazeutika). Die Exporte nach Europa stiegen um 2 % (EU: + 3 %). Während die Lieferungen in die Niederlande um 14 % und nach Spanien um 8 % zulegten, wuchsen jene nach Deutschland und Frankreich um je 4 %. Die Stagnation in Asien überdeckt die insgesamt durchzogene Entwicklung: rückläufigen Verkäufen nach Hongkong (- 20 %; Uhren) und Südkorea (- 14 %) standen Mehrausfuhren nach Singapur (+ 17 %; v. a. Pharmazeutika), China (+ 9 %) und Japan (+ 8 %) gegenüber.
Import von zwei Verkehrsflugzeugen aus den USA hebt Importbilanz an
Das negative Importergebnis rührte vor allem vom Minus bei den Energieträgern (- 33 %; bzw. – 836 Mio. Fr.) sowie den Bijouterie und Juwelierwaren (- 12 %; real: – 33 %) her. Bei Erstgenannten war der markante Preisrückgang zentral; real nahmen die Bezüge nur um 2 % ab. In Kontrast dazu stand die deutliche Zunahme im Fahrzeugbereich (+ 13 %); diese basiert namentlich auf den Import von 2 Verkehrsflugzeugen. Negativ war auch die Entwicklung bei den Chemisch-Pharmazeutischen Produkten (- 1 %; real: + 3 %), wobei hier den gesunkenen Einfuhren von pharmazeutischen Wirkstoffen (- 29 % bzw. – 570 Mio. Fr.) Mehrbezüge von Medikamenten (+ 14 % bzw. + 506 Mio. Fr.) gegenüberstanden. Bei den Maschinen und Elektronik drückte die Gerätesparte der Elektroindustrie und Elektronik (- 6 %) das Gruppenergebnis knapp ins Minus. Als einzige nahmen die Einfuhren aus Nordamerika (USA: + 17 %; Verkehrsflugzeuge) zu; aus den übrigen Kontinenten importierte die Schweiz weniger. Besonders deutlich sanken dabei die Bezüge aus Lateinamerika (- 38 %), namentlich jene aus Mexiko (- 56 %; pharmazeutische Produkte) und Brasilien (- 40 %). Bei Asien (- 5 %) fielen Hongkong (-28 %) und die Vereinigten Arabischen Emirate (- 31 %) sowie Vietnam (+ 27 %) auf. Die Einfuhren aus Europa bzw. aus der EU blieben knapp unter dem Vorjahresniveau. Während die Importe aus Irland gleich um 40 % einbrachen (- 828 Mio. Fr.; pharmazeutische Produkte), expandierten die Zufuhren aus Spanien (+ 16 %) und Frankreich (+ 10 %; Bijouterie und Juwelierwaren sowie Fahrzeuge) deutlich.
März 2016: Exporte und Importe erstmals seit Oktober 2014 gemeinsam im Plus
Verglichen mit dem März des Vorjahres wuchsen die Exporte im März 2016 arbeitstagbereinigt um 4,2 % (real: – 1,2 %). Zum Februar 2016 stagnierten sie hingegen bzw. nahmen real um 1,1 % ab (saisonbereinigt). Die Chemisch-Pharmazeutischen Produkte prägten dabei die Entwicklung massgeblich. Die Importe weiteten sich gegenüber dem März 2015 arbeitstagbereinigt um 5,4 % aus (real: + 4,3 %), derweil sie gegenüber dem Februar 2016 – also saisonbereinigt – um hohe 9,9 % zulegten (real: + 9,3 %). Hier hinterliessen insbesondere die Sparte Chemie-Pharma und der Fahrzeugbereich ihre Spuren im Gesamtergebnis. Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 2,2 Mrd. Franken.
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung