Begehrtes Land: Die Schweizer Bevölkerung wächst jedes Jahr um eine zusätzliche Stadt Luzern.
Herzlich willkommen in der Schweiz! Die Bevölkerung der Schweiz ist auch 2015 um 87'500 Bewohner gewachsen und beträgt nun über 8,3 Millionen Menschen! Die Zunahme ist vorwiegend auf die grosse Zuwanderung ins kleine, hübsche Alpenland zurückzuführen. Erstmals übertraf die Anzahl Ausländer die 2-Millionen Marke, der Ausländeranteil in der Schweiz beträgt nun mit 24,5% fast ein Viertel der Bevölkerung. Soweit die neusten provisorischen Ergebnisse der Statistik der Bevölkerung und der Haushalte des Bundesamtes für Statistik (BFS).
87'500 neue Einwohner in der Schweiz
Ende 2015 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 8'325'200 Personen. Damit ist sie gegenüber 2014 um 87'500 Personen gewachsen (+1,1%). Eine Zunahme war sowohl bei den Schweizerinnen und Schweizern (+38'500 Personen) als auch bei der ausländischen Bevölkerung (+49'100) zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist auf die grosse Zuwanderung und einen Geburtenüberschuss zurückzuführen. Letztes Jahr 2014 war die netto Zuwanderung mit 76'200 Personen noch höher.
Eine zusätzliche Stadt St. Gallen oder Luzern pro Jahr
Das entspricht jährlich einer Zunahme in der Grösse einer zusätzlichen Stadt St. Gallen oder Luzern. Jedes Jahr wird in der Schweiz die verbaute Fläche, sämtliche Häuser und Wohnblöcke und die ganze Verkehrsinfrastruktur für noch eine weitere Stadt St. Gallen benötigt, das ist schon ziemlich viel. Auf der anderen Seite steigt so auch die Produktion und Wirtschaftsfähigkeit der Schweiz um jährlich die Kraft einer Stadt Luzern oder St. Gallen und hilft, die Sozialwerke zu finanzieren.
188'300 Einwanderungen in einem Jahr
Im Jahr 2015 registrierte die Schweiz 188'300 Einwanderungen, was gegenüber 2014 einer Zunahme von 0,5 Prozent entspricht. Bei 162'500 Personen handelte es sich um ausländische Staatsangehörige, bei 25'900 um Schweizerinnen und Schweizer (auch eingebürgerte Schweizer). Die Zahl der Auswanderungen belief sich auf 113'400, davon 83'300 ausländische Staatsangehörige und 30'100 schweizerische (auch Eingebürgerte). Die Zahl der Einbürgerungen belief sich 2014 auf 32'800 Personen, die nun in der Statistik als Schweizer aufgeführt sind.
Erstmals über 2 Millionen Ausländer in der Schweiz
Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der ständig in der Schweiz wohnhaften ausländischen Staatsangehörigen zu. Sie stieg um 2,5 Prozent auf 2'047'500 Personen, das sind mit 24,6% nun fast ein Viertel der ständigen Wohnbevölkerung. Dem gegenüber stehen 6'277'700 Schweizer (auch Eingebürgerte).
Ausländeranteil inklusive Schweizer mit Migrationshintergrund von 37%
Zusätzlich wurden im vorletzten Jahr 32'800 Ausländer eingebürgert (Quelle BFS). Jährlich bürgert die Schweiz seit 1970 zwischen 10'000 und 45'000 Personen ein, die dann rechtmässige Schweizer sind und in der Statistik entsprechend als Schweizer erscheinen. Einbürgerungen eingerechnet ergeben das seit 1970 im Mittel der letzten 46 Jahre gerechnet nochmals zusätzlich über 1,1 Millionen ehemalige Ausländer, die nun Schweizer mit Migrationshintergrund sind. Zusammen 3,1 Millionen Ausländer und Schweizer mit Migrationshintergrund, oder einem Ausländeranteil inklusive Schweizer mit Migrationshintergrund von 37%.
Ausländische Bevölkerung ist etwas jünger als die schweizerische
In der ausländischen Bevölkerung sind die Altersklassen der 25- bis 49-Jährigen am stärksten vertreten. Ihr Durchschnittsalter beträgt rund 37 Jahre, gegenüber 44 Jahre bei den Schweizerinnen und Schweizern. Der Altersquotient, d.h. die Anzahl Personen ab 65 Jahren auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter (20–64 Jahre), liegt bei der ausländischen Bevölkerung bei 11. Bei den Schweizerinnen und Schweizern ist dieser Quotient gut dreimal höher (36), was auf eine ausgeprägtere Alterung schliessen lässt. Die Zahl der Hundertjährigen und Älteren ist weiter gestiegen und betrug 1600 Personen (+0,6%). In dieser Altersgruppe sind die Frauen übervertreten; auf 100 Frauen kommen bloss 23 Männer, die 100 Jahre und älter wurden.
Zuwanderung in alle Kantone höher als Auswanderung
Drei Faktoren beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung der Kantone: der Geburtenüberschuss, der internationale Wanderungssaldo und der interkantonale Wanderungssaldo. Der Geburtenüberschuss hat praktisch in allen Kantonen zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl geführt. Besonders ausgeprägt war diese Zunahme in den Kantonen Zug, Freiburg und Genf. Einzig in Graubünden, Solothurn, Basel-Landschaft, Uri, Schaffhausen, Basel-Stadt und im Tessin lag die Zahl der Todesfälle über jener der Geburten. Der Saldo der internationalen und interkantonalen Wanderungen war in allen Kantonen positiv. Die Kantone Genf, Zug und Waadt wiesen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl die höchsten Wanderungssaldi auf, Neuenburg, Obwalden, St. Gallen und Uri die tiefsten.
Quellen: Bundesamt für Statistik, Statistik Schweiz BFS (Einbürgerungszahlen 1970 – 2014)