Schweizer Importe und Exporte im Q2 2019 auf neuem Höchststand! Exporte schon seit 2017 im Aufwärtstrend

Happy T-Shirt

Der Handel mit der Schweiz boomt! Im zweiten Quartal des Jahres 2019 nahmen die Exporte um 1,4 Prozent und die Importe um 0,2 Prozent zu. In beiden Verkehrsrichtungen resultierte dabei ein neuer vierteljährlicher Höchststand. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 6,8 Milliarden Franken aus. Die Schweiz verkauft dem Ausland viel mehr, als sie von ihm einkauft. Dies vor allem aufgrund der starken Schweizer Chemie-Branche: 

Positive Gesamtentwicklung

Im zweiten Quartal 2019 legten die Exporte saisonbereinigt um 1,4 Prozent (real: – 1,0 Prozent) zu und erreichten mit 58,2 Milliarden Franken gleichzeitig einen neuen vierteljährlichen Höchststand. Damit bewegen sich die Ausfuhren seit dem ersten Quartal 2017 im Aufwärtstrend.

Praktisch unverändert gegenüber dem Vorquartal entwickelten sich die Importe (+ 0,2 Prozent; real: + 0,8 Prozent), die damit seit dem ersten Quartal 2018 eine Seitwärtsbewegung zeigen. Mit 51,5 Milliarden Franken resultierte auch einfuhrseitig ein neuer Rekordwert! Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 6,8 Milliarden Franken.

Exporte: Chemie-Branche steuert 80% zum Wachstum bei

Massgebend für den Exportanstieg waren die Entwicklung bei Chemie-Pharma (+ 2,4 Prozent; + 667 Millionen Franken) und den Fahrzeugen (+ 9,3 Prozent; + 127 Millionen Franken). Erstere befinden sich damit seit mehr als zwei Jahren auf klarem Wachstumskurs. Abgesehen von den Medikamenten (- 1,1 Prozent; zweiter Rückgang in Folge) verzeichneten alle Sparten von Chemie-Pharma ein Plus. Besonders kräftig trugen die pharmazeutischen Wirkstoffe (+ 340 Millionen Franken) sowie die Roh- und Grundstoffe (+ 217 Millionen Franken) umsatzmässig bei.

Die Exporte von Maschinen und Elektronik nahmen gegenüber dem Vorquartal leicht zu (+ 0,3 Prozent). Die Sparte zeigt seit Mitte 2018 insgesamt einen leichten Abwärtstrend, der sich aber mittlerweile verlangsamt hat. Der Auslandumsatz von Uhren stagnierte im zweiten Quartal 2019 bei 5,4 Milliarden Franken, während jener von Präzisionsinstrumenten leicht sank (- 0,4 Prozent). Beide Sparten tendieren nach wie vor aufwärts, allerdings mit einer abgeflachten Steigung.

Das Exportplus konzentrierte sich auf Europa (+ 695 Millionen Franken) und Nordamerika (USA: + 245 Millionen Franken), während der Absatz auf dem dritten Hauptmärkt, Asien, insgesamt stagnierte. In Europa stachen die Mehrlieferungen nach Deutschland, Österreich und jene in die Niederlande hervor; kumuliert betrugen diese + 442 Millionen Franken. Eine zentrale Rolle spielten dabei die chemisch-pharmazeutischen Produkte. Bei Asien standen den gestiegenen Exporten nach Singapur und China (mit neuem Höchststand) merklich rückläufige Exporte nach Hongkong und Japan gegenüber.

Importe im 2. Quartal 2019

Das Importergebnis im zweiten Quartal 2019 zeigte sich facettenreich: Dem hohen Zuwachs bei Bijouterie und Juwelierwaren (+ 436 Millionen Franken) sowie Papier und grafische Ergzeugnisse ( +117 Millionen Franken) in den übrigen Waren standen Minderlieferungen von Fahrzeugen, und Metallen gegenüber. Die umsatzgrösste Sparte, Chemie-Pharma, stagnierte auf hohem Niveau. Hier nahmen die Bezüge von immunologischen Produkten gleich um 431 Millionen Franken ab, wogegen jene von Medikamenten zulegten. Die Importe von Maschinen und Elektronik wuchsen insgesamt um 0,4 Prozent. Die Sparte bleibt weiterhin auf ihrem langzeitlichen Wachstumstrend.

Von den grossen Beschaffungsmärkten bezog die Schweiz nur aus Nordamerika (+ 4,5 Prozent; USA: + 321 Millionen Franken) namhaft mehr Güter. Dennoch tendiert hier die Entwicklung seit Ende 2017 weiterhin abwärts. Die Importe aus Asien stagnierten zum Vorquartal und jene aus Europa waren – nach zwei Quartalen mit einem Wachstum − rückläufig (- 2 Prozent). In Asien belasteten die sichtlich gesunkenen Einfuhren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (- 277 Millionen Franken) das Ergebnis. In Europa summierten sich die rückläufigen Importe aus Irland, Belgien und Frankreich auf über eine halbe Milliarde Franken. Derweil stiegen die Bezüge aus England (+ 153 Millionen Franken) zum vierten Mal in Folge.

Quelle: Eidg. Zollverwaltung