Bundesratswahlen 2025: Oberst Martin Pfister aus Zug ist neuer Bundesrat Der Mitte – er übernimmt das VBS

Martin Pfister Mitte, neuer Bundesrat Schweiz 2025

UPDATE 14.03.2025: Die Bundesrats-Departemente wurden heute verteilt: Oberst Martin Pfister erhält das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Es übernimmt also nach einer Notarin wieder einmal ein waschechter und langgedienter Militärler das Schweizer Armeedepartement.

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Heute am 12. März 2025 hat die Vereinigte Schweizer Bundesversammlung – das ist der Nationalrat und der Ständerat gemeinsam in einem Saal – einen neuen Bundesrat für die zurücktretende Bundesrätin Viola Amherd gewählt. Dabei übertraf der 62-jährige Bundesrat-Kandidat Martin Pfister mit 134 das notwendige absolute Mehr von Stimmen und galt um 9.17 Uhr als gewählter neuer Bundesrat für mindestens die nächsten 4 Jahre. Wie Amherd gehört auch Pfister der Partei „Die Mitte“ an.

Die Bundesversammlung ist das Vollgremium der Schweiz, wenn Nationalräte und Ständeräte zusammentreffen und abstimmen. Es wurden an der Bundesratswahl heute 245 Stimmen von anwesenden Parlamentariern gezählt.

Zuger Primarlehrer wird Bundesrat

Martin Pfister ist 62 Jahre alt, verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Er wurde 1963 geboren und wuchs in der Stadt Zug im gleichnamigen Kanton auf. Er absolvierte die Primarlehrerausbildung am Lehrerseminar St. Michael in Zug. Später studierte er Geschichte und Germanistik an der Universität Freiburg und schloss mit dem Lizentiat ab. Das Lizentiat entspricht einem heutigen Mastertitel.

Oberst Martin Pfister

Beruflich war Martin Pfister unter anderem als Lehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. In der Armee bekleidete Pfister zuletzt den Rang eines Obersts.

Oberst ist der höchste Grad der Stabsoffiziere der Schweizer Armee und der vierthöchste Grad überhaupt (zu Friedenszeiten). Oberst tragen die von den Soldaten gefürchteten 3 goldenen Nudeln auf den Schulter-Patten. Höher sind dann noch die „Höheren Stabsoffiziere“, die statt Streifen Sterne auf den Achselschlaufen tragen: Brigadier (1-Stern), Divisionär (2-Stern) und Korpskommandant, sowie den Chef der Armee CdA (beide 3-Stern). Nur im Kriegsfall gibt es in der Schweiz als Oberbefehlshaber der Armee den Rang: Der General (4-Sterne). Dieses Amt ist aber seit dem 2. Weltkrieg glücklicherweise nicht mehr vergeben worden.

Pfister war zudem Chef Katastrophenhilfe der Territorialregion 3, also der Zentral- und Südostschweiz.

Politische Karriere: Kantonsrat und Regierungsrat

Martin Pfister wurde 2006 in den Zuger Kantonsrat gewählt, später wurde er Fraktionschef, dann Präsident der kantonalen Christlichen Volkspartei CVP, die sich nach der Entfernung Christus aus dem Parteinamen heute «Die Mitte» nennt und von damals eher bürgerlicher Politik heute eher linkslastig ist. Seit 2016 war Pfister Regierungsrat für den Kanton Zug. 

So wird ein neuer Schweizer Bundesrat gewählt – keine Direktwahl durch das Volk

  • Die Vereinigte Bundesversammlung, also der vom Volk gewählte Nationalrat und der Ständerat gemeinsam, wählt in geheimer Wahl und über mehrere Wahlgänge den neuen Bundesrat.
  • In den ersten beiden Wahlgängen kann jede wählbare Schweizer Person Stimmen erhalten.
  • Ab dem dritten Wahlgang sind keine weiteren Kandidaturen mehr zugelassen. Es können nur noch Personen gewählt werden, die in den ersten beiden Wahlgängen Stimmen erhalten haben. Wenn niemand das absolute Mehr (d.h.: mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen) erreicht, scheidet die Person mit der geringsten Stimmenzahl vor dem nächsten Wahlgang aus.
  • Dies wird so lange wiederholt, bis eine Person das absolute Mehr erreicht hat und damit gewählt ist.
  • Die Mitglieder des Bundesrates und die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler werden für eine vierjährige Amtsdauer gewählt.

So viel verdient ein Schweizer Bundesrat 2025

Das Bruttojahreseinkommen einer Bundesrätin oder eines Bundesrats beträgt im Jahr 2025 ohne Spesen CHF 477‘688.- (Stand 1. Januar 2025). Es wird wie die anderen Löhne des Bundespersonals der Teuerung angepasst. Es gibt jedoch keine Reallohnerhöhung.

477’000 plus 30’000 Spesen

Zum Lohn kommt eine Spesenpauschale von jährlich 30’000 Franken (Stand 1. Januar 2025; nicht indexiert). Die Bundespräsidentin oder der Bundespräsident erhält zusätzlich eine Entschädigung von 12’000 Franken während des Präsidialjahres.

Total: Schweizer Bundesrat verdient mit 507’688 Franken über eine halbe Million pro Jahr

Das macht also 2025 total ein Gehalt von 507’688.- Franken pro Jahr für einen Schweizer Bundesrat. Über eine halbe Million pro Jahr! Nicht schlecht, oder? Das ergibt einen Monatslohn von 42’307 Franken. Mehr als 10 mal so viel wie der angestrebte Mindestlohn in der Schweiz.

2 der 7 Bundesräte gehören der Partei „SP“ an (Jans und Baume-Schneider), die gemäss ihrem SP-Parteiprogramm Punkt 3.1 zum Ziel hat „den Kapitalismus zu überwinden“. Auf die halbe Million als Bundesratsgehalt pro Jahr verzichten sie aber doch nicht. Einzig SVP-Milliardär Christoph Blocher verzichtete jemals auf das Bundesratsgehalt – um es sich dann aber Jahre später doch noch auszahlen zu lassen. Es ist also offenbar einfach zu viel Geld und zu verlockend – ob für SP oder SVP 🙂

Gratis Handy und Computer – aber Billag Gebühren müssen sie selber bezahlen

Als weitere Leistungen übernimmt der Bund die Kosten für die Telekommunikation (Festnetz, Mobiltelefon, PC), es gibt zum Antritt also eine Goody-Bag mit neuem Handy, Tablet und Läbi drin, inklusive Gratis Flat-Rate Vertrag. Kurioserweise müssen die Bundesräte aber die Gebühr für Radio und Fernsehen (Serafe, früher Billag) selber bezahlen, betont der Bundesrat auf seiner Website.

Gratis Auto mit Chauffeur und ein Dienstauto nach Wahl – plus ein GA 1. Klasse

Jedes Mitglied des Bundesrats und die Bundeskanzlerin bzw. der Bundeskanzler haben Anrecht auf ein Repräsentationsfahrzeug und ein Dienstfahrzeug. Legendäre Wunsch-Fahrzeuge waren der gewöhnliche VW Golf von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey (SP), die sich explizit dieses Auto gewünscht hatte, sowie der schnittige Elektrorennwagen TESLA MODEL S von Bundesrätin Doris Leuthard (CVP).

Für die private Nutzung ihres Fahrzeuges wird den Bundesräten pro Monat 0,9 Prozent des Kaufpreises verrechnet, das ist das Steuergesetz in der Schweiz und gilt für alle Angestellten, die einen Dienstwagen auch privat benützen dürfen. Bei einem 130’000 Franken TESLA MODEL S musste also Doris 1’1170 Franken pro Monat für ihren Elektroboliden aus der eigenen Tasche hinblättern. Egal ob sie Elon Musks Elektrowunder überhaupt je privat benützt hat oder nicht.

Jeder Bundesrat erhält des weiteren ein SBB-Generalabonnement GA der 1. Klasse im Wert von aktuell 6520.- Franken, damit sie sich im Zug nicht unter uns schweisselige Arbeiter mischen müssen. Plus ein GA für die Schweizer Seilbahnen. Die gibt es nicht 1. Klasse, sonst hätte der Bundesrat das sicher auch noch gebucht.

Flüge im VIP Bundesrats-Jet

Und dann erhält der Bundesrat auch noch das Luxus-Spielzeug schlechthin, von dem sogar die Geissens erst träumen können: Den eigenen Privat-Jet. Der Lufttransportdienst des Bundes gehört zur Schweizer Luftwaffe und führt Flüge für die Landesregierung und die Departemente durch.

Die Bundesrats-Jet Flotte der Schweiz 2025

Dabei kommen unter anderem die zwei sogenannten «Bundesratsjets» zum Einsatz, also Flugzeuge für den VIP-Transport. Es handelt sich dabei um den Privatjet „Falcon 900EX von Dassault“, sowie die alte „Cesna Citation Excel 560XL“, die soeben vom brandneuen über 100-Millionen teuren Luxus-Privatjet „Bombardier Global 7500“ abgelöst wird.

Die Staatsluftfahrzeuge werden dann eingesetzt, wenn zivile Flüge nicht möglich sind, beispielsweise aus Termin- oder Sicherheitsgründen.

Quelle: Admin.ch „Der Bundesrat