Eveline Widmer-Schlumpf tritt zurück! Weg für 2. SVP Bundesratssitz ist frei


Eveline Widmer-Schlumpf (3.v.l.) scheidet aus dem Bundesrats-Gremium aus.

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Endlich findet die lange und etwas unrühmliche Geschichte um Eveline Widmer-Schlumpf ein Ende, die in der Schweizer Politik seit 8 Jahren für viel Unmut und Ärger gesorgt hat. Heute am 28.10.2015 gab Widmer-Schlumpf an einer ausserordentlichen Pressekonferenz um 16.50 Uhr in Bern bekannt, dass sie an den Bundesratswahlen 2015 nicht mehr antreten wird. Somit ist der Weg frei, dass die grösste Partei der Schweiz, die SVP, 2 Bundesratssitze erhält.

Eveline Widmer-Schlumpf wird Bundesrätin – wie alles begann

Begonnen hatte alles am 12. Dezember 2007, als sich der damalige SVP Bundesrat Christoph Blocher nach 4 Jahren im Amt zur Wiederwahl stellen musste. Was er und die SVP nicht wussten: Linke Parteien unter der Federführung von SP und CVP (auch beteiligt waren EVP und glp) hatten gemeinsam beschlossen, Blocher nicht zu unterstützen und statt Blocher mit Evelyne Widmer-Schlumpf eine bis dahin völlig unbekannte Frau zu wählen. Die CVP tat dies als Retourkutsche für ihre 2003 abgewählte Bundesrätin Ruth Metzler, deren zweiter CVP Sitz sich die SVP geschnappt und mit Christoph Blocher besetzt hatte.

Der Verrat

Als offensichtlich wurde, dass Eveline Widmer-Schlumpf von den linken Parteien gegen den Willen der SVP gewählt werden könnte, versicherte sich der damalige SVP-Parteipräsident Ueli Maurer telefonisch bei der Bündnerin, dass sie im Falle einer Mehrheit, die Wahl nicht annehmen würde, damit Blocher beim zweiten Wahlgang dann doch noch bestätigt werden könnte. Eveline Widmer-Schlumpf versprach Maurer dies. Doch dieses Versprechen hielt Eveline Widmer-Schlumpf nicht.

Christoph Blocher abgewählter Bundesrat

Eveline Widmer-Schlumpf  nahm nach einem Tag Bedenkzeit am 13. Dezember 2007 die Wahl zur Bundesrätin unter dem teils richtiggehend frenetischen Jubel linker und grüner Politiker an. Somit gab es keinen weiteren Wahldurchgang für Christoph Blocher und er schied durch diese Hof-Intrige der linken Parteien und Eveline Widmer-Schlumpf aus dem Bundesrat aus, nach nur 4 Jahren im Amt.

Die SVP bezichtigte Eveline Widmer-Schlumpf öffentlich des Verrats und schloss sie am 1. Juni 2008 aus der SVP aus. Sie gründete daraufhin aus einem Teil der SVP-Graubünden die Ersatzpartei BDP und fungierte unter diesem Parteinamen als Bundesrätin. Sogar ihr Vater Leon Schlumpf, der von 1980 bis 1987 SVP-Bundesrat war, trat noch mit 83 Jahren, 4 Jahre vor seinem Tod, der neugegründeten BDP bei. Nachdem also die immer wählerstärkere SVP 2003 durch den Wählerschwund bei der CVP einen zweiten Bundesratssitz erkämpfen konnte, war sie ihn 2007 bereits wieder los und verlor ihn an die BDP.

BDP verliert Wähler

Nachdem die BDP an den diesjährigen Parlamentswahlen gerade auch in Eveline Widmer-Schlumpfs Heimat, dem Bündnerland, starken Wählerschwund hinnehmen musste und die Bündner sogar Blochers Tochter aus der SVP als neue Bündner Nationalrätin wählten, beschloss sie offenbar, nicht nochmals zur Wahl anzutreten, um vielleicht auch damit den seit 8 Jahren schwelenden Streit um ihre umstrittene Wahl zur Bundesrätin zu beenden.

Eveline Widmer-Schlumpf – Ende einer unrühmlichen Geschichte

Seit 8 Jahren waren nun die Schweizer Parteien durch Eveline Widmer-Schlumpfs Wahlannahme in einem ständigen Streit wie viele Bundesratssitze die SVP hat und haben sollte, und Rache und Gegenrache aller Parteien gegeneinander waren seit diesem Schicksalstag 2008 an der Tagesordnung. Vielleicht kann nun, nach dem Rücktritt von Eveline Widmer-Schlumpf, diesen Zwist im Bundeshaus endlich beendet werden und das Parlament wieder zu einer sachorientierten Politik für die Schweizer Bürgerinen und Bürger zurückkehren. Und nun dürfte auch der Weg frei sein, dass die SVP, die auch bei den diesjährigen Wahlen wieder stark zulegen konnte, wieder mit zwei Bundesräten vertreten sein wird.

Quelle: Tele Züri live
Bild: © bundeskanzlei-christian-grund-maurice-haas

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