Claude Lachat – „Der Zmorge Profi“ – Kolumne des Schweizer Schriftstellers

Claude Lachat Schweizer Schriftsteller auf HappyTimes

Die HappyTimes-Kolumne des Schweizer Schriftstellers Claude Lachat. 

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Der Zmorge-Profi

Bevor das Wort Zmorge (wie man das „Frühstück“ auf Schweizerdeutsch nennt) auch nur annähernd seinen Namen verdient, muss die Nacht durchgestanden werden. Mit herrlichem Schlaf und grauenhaften Tönen, die der Wecker von sich gibt. Ich gehöre definitiv nicht zu jenen Frühstücksakrobaten, die frühmorgens aus der Küche einen Delikatessenladen oder einen Umschlagsplatz für Früchte zaubern. Aber, ich wäre ja nicht ich, wenn ich mir zugestehen müsste, kein passionierter Zmörgeler zu sein.

Auch wenn ich die verschiedenen Techniken nur so gut kenne wie ein Pinguin im Wüstensand, wäre es doch gelacht, wenn ich nichts Gesundes schnipseln könnte. Ich rede hier nicht vom Katerfrühstück! Auf geht’s, die Messer sind gewetzt! Ich erobere die Welt des Frühstücks.

Pancakes

Mein erster Plan war es, Pancakes zu fabrizieren. Goldene, fluffige Pancakes die genauso perfekt aussehen sollten wie auf der Verpackung. Die Realität war allerdings anders. Nach einer halben Stunde stand ich vor einem Turm aus verbrannten und rohen Teigklumpen. Ich vermute, es war ein schlechter Teig. Das ging halt in die Hose, wobei ich gerne mit dem Teig getauscht hätte. Ich könnte stundenlang liegen bleiben und mich kneten lassen, schön zugedeckt mit einem rotweiss karierten Küchentuch. Herrliche Aussichten.

Smoothie

Aber nix da, dann eben ein Smoothie. Die Theorie war einfach, so habe ich gelesen. Frisches Obst in den Mixer, ein bisschen Joghurt und einen Hauch Honig, vom Guten. Praktisch gesehen hatte ich es jedoch mit den Bananen übertrieben. Eine war wohl zu viel. Das Resultat war etwas ähnliches wie Tapetenkleister mit Geschmack. Ich habe darauf verzichtet, einen Schluck von der Banane zu kosten.

Nach diesem klebrigen Desaster beschloss ich, dem Zmorge eine Pause zu gönnen und kehrte zu meiner bewährten Taktik zurück, einfach weiterschlafen. Es gibt ja zur Not noch immer den Bäcker mit den besten Wurstweggen.

Avocado Toast

Eines Tages jedoch sah ich auf Youtube ein Tutorial, jenes für den perfekten Avocado-Toast. Man isst diesen Toast wie in den Ferien am Strand, so der Koch mit der weissen Mütze und dem braunen Gesicht. Leider entwickelte sich das Schneiden und das Schälen sowie das Auseinandernehmen der Avocado zu einer epischen Schlacht zwischen mir und dem glitschigen Ding. Wir haben beschlossen, keine Freunde zu werden. Zu glitschig, zu grün. Wem ich nach unserem gemeinsamen Kampf die Schuld für die vielen grünen Flecken an der Wand in die Schuhe schieben kann, haben wir noch nicht ausgefochten.

Ich muss zugeben, ich eigne mich nicht als Zmorgemeister. Eher überlasse ich das anderen und verschlafe die mystische Zeit zwischen Aufwachen und zmörgele den Frühaufstehern. Jenen die glauben, der Tag beginnt nur richtig, wenn die Frucht durch den Mixer gejagt wird.

Käse, Wurst und Confi

Aber wissen Sie, was ich herausgefunden habe? Ein Zmorge mit warmem frischem Brot im Körbchen, Käse auf dem Holzbrett, Wurst, Konfi und glänzende Butter lässt sich mit wenigen Handgriffen hervorzaubern. Ich glaube sowieso, dass sich ein Avocado-Toast gar nicht mit einem Kaffee verträgt.

Website von Claude Lachat: www.claude-lachat.ch

Bücher von Claude Lachat

Claude Lachats neuer Krimi „Tödliches Rezept – Muttertag zum Zweiten“

Claude Lachat ist Autor und Texter. Sein neuster Krimi Tödliches Rezept – Muttertag zum Zweiten (IL Verlag) ist im Handel unter der ISBN-Nummer 978-3-906240-27-5 erhältlich. Mit persönlicher Widmung des Autors auch per Email unter buch@claude-lachat.ch.

Auch als E-Book erhältlich unter:
info@il-verlag.com
IL Verlag Basel

Krimi von Claude Lachat „Tödliches Rezept – Muttertag zum Ersten“

Claude Lachat - Muttertag zum Ersten

Claude Lachats Krimi Muttertag zum Ersten (IL Verlag) ist im Handel oder mit persönlicher Widmung unter www.claude-lachat.ch  erhältlich.

Auch als E-Book erhältlich unter:
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Bilder: © Claude Lachat

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