In den nächsten Tagen in der ersten Hälfte des August, haben Sie die Chance um ganz viele Sternschnuppen am Nachthimmel zu sehen. Sie können sich dann jedes Mal etwas wünschen. Jährlich durchkreuzt die Erde auf ihrer Bahn den Meteorstrom der „Perseiden“. Dies geschieht jeweils in der ersten Augusthälfte, mit einem deutlichen Maximum um den 12. August. Wieso heissen die Perseiden auch „Tränen des Laurentius“? Und was haben tränen eines Heiligen mit den Sternschnuppen zu tun? HappyTimes macht Dich schlau:
Erde rast in die Staubteilchen von Komet, so dass Sternschnuppen aufglühen
Die Erde rast dabei mit hoher Geschwindigkeit durch die Staubspur der Perseiden, die ein Auflösungsprodukt des Kometen 109P/Swift-Tuttle sind. Dabei treffen die Staubteilchen mit sehr hoher Geschwindigkeit auf die Atmosphäre der Erde und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Die sichtbar aufleuchtende Sternschnuppe ist dabei nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern das Rekombinationsleuchten der ionisierten Luft. Das heisst: Das glühende Staubkorn würde man nicht sehen, es wäre zu klein. Wir sehen aber die aufleuchtende Luft um das Staubkorn herum. Dieser Effekt nennt sich Rekombinationsleuchten.
Wo am Nachthimmel sind die Perseiden Sternschnuppen zu finden?
Am besten sieht man die Perseiden Sternschnuppen nach Mitternacht, wenn man gegen Norden blickt. Oder indem man das Sternbild Perseus mit einer Sternen-App sucht. Aus diesem Sternbild Perseus scheinen die Sternschnuppen zu kommen. Und daher auch der Name „die Perseiden“.
Sternschnuppen als Tränen des Laurentius
Die Perseiden Sternschnuppen werden auch die „Tränen des Laurentius“ genannt, da ihr Auftreten mit dem Fest des Heiligen Laurentius zusammenfällt, das am 10. August gefeiert wird. Und wieso sind die Sternschnuppen nun die Tränen eines Heiligen Namens Laurentius? Die Geschichte um den Märtyrer Laurentius geht so:
Die Geschichte des Heiligen Laurentius
Laurentius von Rom war um das Jahr 258 nach Christi Geburt für das Kirchenvermögen von Rom zuständig und seiner Verwendung zu sozialen Zwecken. Dieses Amt hatte er von Papst Sixtus II. erhalten, kurz bevor dieser hingerichtet wurde. Denn der leicht cholerische und etwas zu Gewalt neigende Kaiser Valerian, hatte nach der Krönung zum Kaiser auch gleich den Papst Sixtus II. enthaupten, und sich selber zum Papst ausrufen lassen. Kaiser Valerian war somit Kaiser und Papst zugleich. Sodann liess er den Schatzmeister Laurentius kommen und zwang ihn, innerhalb von 3 Tagen den ganzen Schatz der Kirche Roms dem Kaiser auszuhändigen.
„Die Armen sind der wahre Schatz der Kirche.“
Heiliger Laurentius
Allein der mutige Laurentius dachte nicht im Traum daran. Er begann sofort, alle Reichtümer der Kirche, Gold und Gaben, an alle Armen und Obdachlosen Roms zu verschenken. Die staunten nicht schlecht und waren hoch erfreut. Als Kaiser Valerian den Schatz nun sehen wollte, versammelte Laurentius ein paar Bettler, Arme, Entstellte, Witten und Waisen um sich und präsentierte sie dem Kaiser mit den Worten „Die Armen sind der wahre Schatz der Kirche“.
„Dieses Feuer ist mir eine Kühle. Dir aber bringt es ewige Pein.“
Naja das sollte man vielleicht bei einem leicht aufbrausenden und gewalttägigen Menschen besser nicht machen. Der Kaiser liess dann nämlich den armen Laurentius mit Feuer und Hitze auf einem Rost für seine Frechheit bestrafen. Laurentius starb daran oder er wurde auch enthauptet, das ist nicht ganz sicher. Doch soll er die folgenden Worte an den Kaiser gerichtet haben: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle. Dir aber bringt es ewige Pein.“ Worauf Laurentius am 10. August im Jahre 258 verstarb.
Laurentius als Schutzpatron für Bäcker und Köche
Seit daher wird Laurentius als Märtyrer und Heiliger verehrt. Und er ist auch Schutzpatron geworden für alle die mit Hitze und Feuer zu tun haben, den Bäckern, Bierbrauern und Köchen, sowie allen verwaltenden Berufen wie Bibliothekaren und Archivaren. Das Anrufen seines Namens soll bei Hexenschuss, Ischias und Hautleiden helfen. Probieren Sie es aus, vielleicht nützts ja. Viele solche Dinge unserer Vorfahren sind zwar für uns aufgeklärte Menschen abwegig und lustig – aber sie nützen oft trotzdem.
Geniessen Sie die Perseiden-Sternschnuppen in den nächsten Tagen und denken Sie vielleicht an den Heiligen Laurentius, wenn Sie seine Tränen am nächtlichen Firmament kurz aufblinken sehen.
Quelle: Erzbistum Köln „Laurentius von Rom: Der Heilige mit dem Rost“