Die Schweizerische Post hat im Jahr 2010 ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt. Mit 910 Millionen Franken übertraf der Konzerngewinn das Vorjahresresultat von 728 Millionen Franken. Der Betriebsertrag stieg auf 8‘736 Millionen Franken
(Vorjahr8‘558 Millionen). Wichtige Faktoren, die zur Ergebnisverbesserung beitrugen, waren der Zuwachs an Kundengeldern, Optimierungsmassnahmen und grössere Paketmengen. In allen vier Märkten, in denen die Post tätig ist, hat sie positive Ergebnisse und weitere Fortschritte erzielt.
Das Briefgeschäft lief weiterhin sehr gut. Der Personalbestand wuchs 2010 um insgesamt 326 Stellen. Die Post benötigt gute Gewinne, um ihr Eigenkapital weiter aufzustocken, die Finanzierung der Pensionskasse zu unterstützen, ihre Investitionen zu finanzieren und dem Bund einen angemessenen Gewinnanteil abzuliefern.
Die Schweizerische Post erwirtschaftete im Jahr 2010 einen Konzerngewinn von 910 Millionen Franken. Das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Betriebsertrag stieg um 2,1 Prozent auf 8‘736 Millionen Franken (Vorjahr 8‘558 Millionen). Sowohl im Kommunikations-, im Logistik- und im Retailfinanzmarkt wie auch im Markt für öffentlichen Personenverkehr verbesserte die Post die Ergebnisse. Wichtige Faktoren, die zum Wachstum des Konzerngewinns beitrugen, waren vor allem der Zuwachs an Kundengeldern und der daraus resultierende höhere Zinserfolg im Retailfinanzmarkt, Kosteneinsparungen im Kommunikations- und Logistikmarkt und grössere Paketmengen. Die Betriebsergebnismarge stieg gegenüber dem Vorjahr von 8,4 auf 10,7 Prozent. Die Investitionen lagen 2010 mit 364 Millionen Franken unter dem Niveau des Vorjahres (431 Millionen Franken) und wurden wiederum vollständig aus eigenen Mitteln finanziert. Das Eigenkapital vor Gewinnverwendung 2010 betrug per Jahresende 4‘224 Millionen Franken, was unter einem branchenüblichen Niveau liegt. Der Personalbestand wuchs gegenüber dem Vorjahr konzernweit um 326 auf 45‘129 Vollzeitstellen.
Wie in den vergangenen Jahren wird die Post weiterhin zur Finanzierung ihrer Pensionskas-se beitragen, ihr Eigenkapital schrittweise auf ein branchenübliches und den Anforderun-gen der Finanzmarktaufsicht FINMA entsprechendes Niveau anheben, ihre Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren und dem Bund eine angemessene Gewinnausschüttung ge-währen müssen. Dazu benötigt sie gute, auf alle Konzernbereiche abgestützte Ergebnisse. Vom Gewinn 2010 beantragt der Verwaltungsrat dem Bundesrat, 100 Millionen Franken zur Finanzierung der Pensionskasse zu verwenden, 200 Millionen Franken als Gewinnanteil an den Bund auszuschütten und das Eigenkapital weiter aufzustocken.
Gute Ergebnisse in allen vier Märkten
Zum sehr guten Konzernabschluss 2010 trugen alle Märkte bei, wobei sich die einzelnen Konzernbereiche unterschiedlich entwickelten. 61 Prozent des Konzernergebnisses stam-men aus dem Retailfinanzmarkt. Im Kommunikationsmarkt erwirtschaftete die Post mit vier Konzernbereichen (PostMail, Swiss Post International, Swiss Post Solutions, Poststellen und Verkauf) insgesamt ein Betriebsergebnis von 147 Millionen Franken (Vorjahr 113 Mil-lionen). Dank einem weiterhin starken Geschäft mit Briefen und Werbesendungen erzielte PostMail bei einem Betriebsertrag von 2‘619 Millionen Franken (Vorjahr 2‘808 Millionen) ein Ergebnis von 199 Millionen Franken (Vorjahr 198 Millionen). Mindererträge, die unter anderem auf einen abgeschwächten Mengenrückgang bei den adressierten Briefen um 1,5 Prozent, die per 1. Juli 2009 eingeführten Preissenkungen und die Mehrwertsteuer-unterstellung zurückzuführen sind, wurden kompensiert durch Effizienzgewinne, nament-lich in den neuen Briefzentren und in der Zustellung.
Bei einem Betriebsertrag von 788 Millionen Franken (Vorjahr 877 Millionen) erreichte Swiss Post International ein Ergebnis von 49 Millionen Franken (2009: 53 Millionen). Der Rück-gang ist hauptsächlich auf ausserordentliche Effekte zurückzuführen, namentlich auf den einmaligen Restrukturierungsaufwand, der durch den Entscheid der Deutschen Post nötig wurde, ihre bisher der Schweizerischen Post übergebenen Pakete neu durch ihre eigene Gesellschaft DHL in die Schweiz einzuführen. Swiss Post Solutions erwirtschaftete bei einem Betriebsertrag von 665 Millionen Franken (Vorjahr 696 Millionen) ein Ergebnis von 7 Millio-nen Franken – deutlich mehr als im Vorjahr, als einmalige Aufwendungen für die Integra-tion und Restrukturierung einzelner Gesellschaften das Ergebnis auf minus 25 Millionen Franken gedrückt hatten. Der Konzernbereich Poststellen und Verkauf verbesserte sein Er-gebnis bei einem Betriebsertrag von 1‘769 Millionen Franken (Vorjahr 1‘359 Millionen) auf minus 108 Millionen Franken (Vorjahr minus 113 Millionen). Positiv auf das Ergebnis ausgewirkt haben sich nebst der Integration von Briefmarken und Philatelie eine generell gute Geschäftsentwicklung, namentlich beim Verkauf von nicht postalischen Markenartikeln, sowie Kosteneffekte aus der Weiterentwicklung des Poststellennetzes.
Im Logistikmarkt stieg das Ergebnis gegenüber 2009 um 119 Millionen auf 164 Millionen Franken (2009: 45 Millionen). Dabei profitierte PostLogistics unter anderem von einer durch Konjunktur und elektronischen Handel beeinflussten Zunahme der Paketmenge (+3,8 Prozent) und von erheblichen Effizienzsteigerungen; der moderate Ertragsrückgang auf 1‘478 Millionen Franken (Vorjahr 1‘488 Millionen) wurde durch Aufwandsenkungen bei Weitem kompensiert. Der Retailfinanzmarkt (PostFinance) trug mit 571 Millionen Franken am meisten zum Konzernergebnis bei (Vorjahr 441 Millionen Franken). Höhere Kundenvermögen und dadurch ein höherer Zinserfolg sowie tiefere Wertberichtigungen waren massgeblich für die Zunahme des Betriebsertrags auf 2‘389 Millionen (Vorjahr 2‘160 Millionen Franken) verantwortlich. Im kontinuierlich wachsenden Markt für öffentlichen Personenverkehr erzielte PostAuto bei einem Betriebsertrag von 702 Millionen (Vorjahr 640 Millionen Franken) ein Betriebsergebnis von 28 Millionen Franken (Vorjahr 27 Millionen).
Kosten im Griff behalten und Erträge absichern
Die verhalten positiven konjunkturellen Aussichten sowie der härter werdende Wettbe-werb, die anhaltenden Substitutionseffekte, die Versandoptimierungen der Geschäftskun-den, die noch ungenügende Eigenkapitalbasis sowie die zu einseitige Abhängigkeit von den Erträgen von PostFinance bestätigen die Post in der Überzeugung, auf dem eingeschlage-nen Weg fortzufahren. Ziel ist es, in allen vier Märkten, in denen sie tätig ist, die Kosten im Griff zu behalten, die Erträge möglichst breit abzustützen und der Kundschaft erstklassige Dienstleistungen zu marktgerechten Preisen anzubieten.