Längeres Leben, weniger Unfälle und weniger Lärm: Lebensqualität in Schweizer Kantonen nimmt zu!

Schweizer arbeiten am meisten von ganz Europa

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Die Lebensqualität im Jahr 2015, ein zentraler Aspekt der nachhaltigen Entwicklung, hat in 17 Kantonen zugenommen. Diese Tendenz zeigen mehrere Indikatoren zu den Dimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt, die die Kantone des «Cercle Indicateurs» erhoben haben.

17 Kantone zeigen wie ihre Entwicklung läuft

Bereits zum sechsten Mal haben 17 Kantone anhand eines Sets an Indikatoren erhoben, wie nachhaltig ihre Entwicklung verläuft. Die dabei erhobenen Daten erlauben eine Analyse über die Zeit und geben Auskunft über Stärken und Schwächen der teilnehmenden Kantone. Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) unterstützt diese Erhebungen, um die nachhaltige Entwicklung in den Kantonen und Gemeinden zu fördern und die Fortschritte messbar zu machen.

Längeres Leben, weniger Lärm – Lebensqualität in der Schweiz steigt!

Die diesjährige Erhebung des so genannten «Cercle Indicateurs» zeigt eine zunehmende Lebensqualität in den teilnehmenden Kantonen. Die Lebensqualität umfasst die Bedürfnisdeckung der heutigen Generation und stellt einen Teilaspekt der nachhaltigen Entwicklung dar. Ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität ist der Gesundheitszustand. So hat beispielsweise die vorzeitige Sterblichkeit in 16 von 17 Kantonen erfreulicherweise abgenommen.

Anzahl an Verkehrsunfällen ist gesunken

Einfluss auf die Lebensqualität hat auch der Verkehrslärm am Wohnort. Der Anteil der Personen, die sich durch Verkehrslärm gestört fühlen, hat seit der ersten Erhebung im Jahr 2005 in allen Kantonen abgenommen. Auch die Sicherheit beeinflusst die Lebensqualität. Die Anzahl der Strassenverkehrsunfälle hat sich seit der Erhebung 2005 in allen 17 Kantonen verringert, am stärksten in den Kantonen Schwyz, Tessin und Wallis. Hingegen haben in 11 Kantonen die schweren Gewaltstraftaten innerhalb von zwei Jahren zugenommen.

Alle sollen von guter Lebensqualität profitieren

Für eine nachhaltige Entwicklung ist es grundlegend, dass alle von einer guten Lebensqualität profitieren können. Dies erfolgt unter anderem durch eine gerechte Einkommensverteilung. Der Anteil der Steuerpflichtigen mit niedrigem Einkommen – ein Gradmesser für die Einkommensverteilung – hat seit der ersten Erhebung in allen 17 Kantonen zumindest leicht abgenommen. Einen Hinweis auf eine ungleiche Verteilung der Lebensqualität gibt hingegen der Anteil der Wohnbevölkerung, der Sozialhilfe bezieht. Dieser Anteil hat seit der letzten Erhebung in fast allen teilnehmenden Kantonen zugenommen. Durchschnittlich beziehen dort knapp drei Prozent der Wohnbevölkerung Sozialhilfe.

Trotz hoher Zuwanderung und viel Verkehr gleich gute Luftqualität

Um die Lebensqualität langfristig zu bewahren, muss auch das natürliche Kapital gepflegt werden. Hier zeigen die Indikatoren eine eher negative Bilanz: Die Wasserqualität (gemessen am Nitratgehalt im Grundwasser) hat sich in vier von siebzehn Kantonen verbessert. Trotz viel grosser Zuwanderung und viel mehr Verkehr wurde die Luftbelastung nicht grösser, die Luftqualität blieb in 15 von 17 teilnehmenden Kantonen gleich. Auch den Pflanzen gefällts, die Pflanzenvielfalt – als wichtige Ressource für die Ökosysteme – blieb in allen Kantonen stabil.

Qualifikationsniveau nimmt in fast allen Kantonen zu

Neben den natürlichen Ressourcen soll auch das Humankapital erhalten werden. Hinweise darauf liefert der Indikator «Qualifikationsniveau»: Dieses hat zwischen 2011 und 2013 in 16 von 17 Kantonen zugenommen, am stärksten in den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Luzern.

Umsetzung in den Kantonen

Die Erhebung 2015 des «Cercle Indicateurs» ermöglicht den teilnehmenden Kantonen herauszufiltern, wo sie sich noch nachhaltiger entwickeln können und Handlungsbedarf haben. Die Ergebnisse werden nicht nur für Analysen innerhalb der kantonalen Verwaltungen beigezogen, sondern können auch als Grundlage für die strategische Planung der Regierungspolitiken dienen.

Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung ARE

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