Die kauffreudigen Konsument sorgten für einen weiteren Anstieg des Schweizer Brutto-Inlandprodukts 2015
Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz ist im 4. Quartal 2014 gegenüber dem Vorquartal um 0,6% gestiegen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und des öffentlichen Sektors sowie die Handelsbilanz mit Waren trugen positiv zum BIP-Wachstum bei. Produktionsseitig gingen die stärksten BIP-Wachstumsbeiträge vom verarbeitenden Gewerbe, von den Finanzdienstleistungen, vom Grundstück- und Wohnungswesen und der öffentlichen Verwaltung aus. Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen ergibt sich für das ganze Jahr 2014 eine erste vorläufige Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts zu konstanten Preisen von 2,0%, nachdem im Jahr 2013 ein Wachstum von 1,9% erreicht wurde.
Konsum privater Haushalte sorgt für Steigerung
Die Ausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) sind gegenüber dem Vorquartal um 0,3% gestiegen. Zum Konsumwachstum im 4. Quartal haben fast alle Subrubriken beigetragen, lediglich von der Bekleidung ging ein leicht negativer Beitrag aus. Die Konsumausgaben des Staates und der Sozialversicherungen haben im 4. Quartal um 1,9% zugenommen.
Die Ausrüstungsinvestitionen (inkl. Forschung & Entwicklung sowie Militärinvestitionen) wuchsen im 4. Quartal 2014 um 1,0% und setzten somit ihr Wachstum fort. Die Bauinvestitionen verzeichneten dagegen einen Rückgang (-1,4%).
Warenexporte: Schienenfahrzeuge sorgen für Wachstum
Nach einem relativ kräftigen Wachstum im Vorquartal bildeten sich die Warenexporte (ohne nicht monetäres Gold, Wertsachen und Transithandel) im 4. Quartal 2014 um 1,0% zurück. Zu diesem Rückgang hat insbesondere die Rubrik Präzisionsinstrumente/ Uhren/ Bijouterie beigetragen. Die Mehrheit der weiteren Rubriken wie Exporte von Chemie/ Pharma und Metalle/ Maschinen/ Elektronik weisen ebenfalls eine leicht negative Entwicklung auf. Im Gegensatz dazu stiegen die Exporte von Fahrzeugen (Schienenfahrzeuge) deutlich.
Die Warenimporte (ohne nicht monetäres Gold und Wertsachen) waren im 4. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorquartal rückläufig (-1,8%). Vergleichbar mit den Warenexporten bildete sich der Grossteil der Rubriken zurück. Insbesondere die Importe von Chemie/ Pharma trugen mit ihrem hohen Anteil am Gesamtaggregat relativ kräftig zum Rückgang bei. Die Importe von Fahrzeugen nahmen hingegen zu.
Die Dienstleistungsexporte (mit Tourismus) sind im 4. Quartal 2014 um 0,6% gestiegen. Ein ähnlich hohes Wachstum weisen auch die Dienstleistungsimporte (mit Tourismus) aus (+0,5%).
Produktionsseitig gingen im 4. Quartal 2014 die stärksten BIP-Wachstumsimpulse vom verarbeitenden Gewerbe (+1,8%), von den Finanzdienstleistungen (+1,8%), vom Grundstück- und Wohnungswesen (+0,5%) sowie von der öffentlichen Verwaltung (+0,8%) aus. Negative Impulse kamen lediglich vom Baugewerbe (-0,5%) sowie dem Sektor Verkehr/Lagerei & Information/Kommunikation (-0,5%). Auf der Produktionsseite blieb das Wachstum im 4. Quartal 2014 somit relativ breit abgestützt.
Im Vergleich zum 4. Quartal 2013 stagnierte der BIP-Deflator (0,0%). Der Deflator des privaten Konsums nahm leicht ab (-0,2%) und die Preise der Warenexporte (-0,5%) resp. Dienstleistungsexporte (-0,7%) sowie der Waren- und Dienstleistungsimporte (-1,3%/-0,1%) bildeten sich wie in den vorherigen Quartalen ebenfalls weiter zurück.
Erste provisorische Ergebnisse für das Jahr 2014
Anhand der Ergebnisse der Quartalsschätzungen ergibt sich für das Jahr 2014 eine erste vorläufige Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts von 2,0% zu konstanten Preisen des Vorjahres sowie von 2,0% zu laufenden Preisen (BIP-Deflator unverändert). Auf der Verwendungsseite des BIP hat vor allem die Handelsbilanz positive Wachstumsbeiträge geliefert. Der Waren- und Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland (ohne nichtmonetäres Gold und Wertsachen) lieferte einen positiven BIP-Wachstumsbeitrag von 1,4 Prozentpunkten. Dies ist der stärkste Beitrag seit 2008. Der private Konsum trug ebenfalls positiv zum BIP-Wachstum bei (+0,5 Prozentpunkte). Über nun bereits sechs Jahre entwickeln sich viele Preise (Konsum, Investition, Aussenhandel) stagnierend bis leicht negativ.
Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft