Stabilität: Nationalbank bekräftigt Mindestkurs

Schweizer Nationalbank Bern Gewinn Q1 2024


Die Schweizer Nationalbank in Bern © HappyTimes

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Die Schweizerische Nationalbank hält unverändert am Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro fest. Der Franken ist nach wie vor hoch bewertet. Die Nationalbank steht bereit, den Mindestkurs wenn nötig durch den Kauf von Devisen in unbeschränkter Höhe durchzusetzen und bei Bedarf weitere Massnahmen zu ergreifen. Zwar hat sich die Stimmung an den internationalen Finanzmärkten etwas entspannt. Trotzdem bleibt der Mindestkurs bei einem Dreimonats-Libor nahe null notwendig. Er verhindert eine unerwünschte Verschärfung der monetären Rahmenbedingungen, falls der Aufwertungsdruck auf den Franken wieder zunehmen sollte. Das Zielband für den Dreimonats-Libor wird bei 0%-0,25% belassen.

Die Inflationsaussichten haben sich gegenüber Juni kaum verändert. Die bedingte Inflationsprognose der Nationalbank liegt für die kurze Frist etwas höher, weil der Ölpreis gegenüber dem letzten Quartal angestiegen ist und die Einschätzung der Konjunkturlage etwas positiver ausfällt. Wie im letzten Quartal beruht die Prognose auf einem Dreimonats-Libor von 0% über die nächsten drei Jahre. Für 2013 und 2014 erwartet die Nationalbank nun eine leicht höhere Inflation von minus 0,2% und von 0,3%. Für das Jahr 2015 bleibt die prognostizierte Inflation unverändert bei 0,7%. Für die Schweiz sind damit keine Inflationsrisiken erkennbar.

Die langsame Erholung der Weltwirtschaft setzte sich in den letzten Monaten fort. Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandprodukt in den Industrieländern, besonders in Deutschland und Frankreich, kräftiger als erwartet. Dagegen entwickelte sich die Konjunktur in den Schwellenländern schleppend. In der nächsten Zeit sollte das globale Wachstum allmählich an Schwung und Breite gewinnen. Allerdings dürfte die weltwirtschaftliche Erholung verhalten bleiben.

Die Risiken einer weniger günstigen internationalen Konjunkturentwicklung haben gegenüber dem letzten Quartal etwas abgenommen. Allerdings bleiben in Europa strukturelle Probleme bestehen, die neue Spannungen auf den Märkten auslösen könnten. Auch hat sich der Ausblick für die Schwellenländer eingetrübt, und die Ereignisse im Nahen Osten könnten den Ölpreis ansteigen lassen. Zudem können abrupte Änderungen in den Erwartungen über den weiteren Verlauf der Geldpolitik in wichtigen Währungsräumen zu erhöhter Volatilität auf den Finanzmärkten führen.

In der Schweiz übertraf das Wachstum des Bruttoinlandprodukts im zweiten Quartal die Erwartungen. Während sich die Dienstleistungsbranchen mehrheitlich robust entwickelten, ging die Wertschöpfung in der verarbeitenden Industrie zurück. Im zweiten Halbjahr dürften sich die Exporte dank einer Festigung der Auslandnachfrage beleben. Aufgrund des unerwartet positiven zweiten Quartals geht die Nationalbank nun für das Jahr 2013 von einem Wachstum von 1,5%-2,0% gegenüber bisher 1%-1,5% aus.

Auf dem inländischen Hypothekar- und Immobilienmarkt bleibt die Gefahr bestehen, dass die Ungleichgewichte weiter zunehmen. Zwar gab es einzelne Signale einer Beruhigung. So hat sich der Preisanstieg in einigen Segmenten des Immobilienmarktes im zweiten Quartal etwas abgeschwächt. Auch das Wachstum der Hypotheken war im ersten Halbjahr 2013 etwas tiefer als im Vorjahr. Jedoch wachsen die Hypothekarkredite nach wie vor schneller als das Bruttoinlandprodukt. Ferner sind, ausgehend von einem hohen Niveau, die Immobilienpreise weiter angestiegen. Die Nationalbank verfolgt die Situation weiterhin aufmerksam.

 

Quelle: SNB
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