Devisenhandel: Schweizer Banken setzten im April pro Tag 216 Milliarden Dollar um!

Die Schweizerische Nationalbank in Bern

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Die Schweizerische Nationalbank SNB präsentiert Ergebnisse einer eigenen Umfrage im Monat April 2013 zu den Umsätzen auf den Devisen- und Derivatmärkten der Banken in der Schweiz. Mitgemacht haben 25 in der Schweiz tätige Banken:

Schweizer Banken setzen pro Tag  216 Milliarden Dollar um

Die 25 meldepflichtigen Banken setzten im April 2013 an jedem der 21 Handelstage durchschnittlich 216 Mrd. US-Dollar mit Devisengeschäften und 33 Mrd. US-Dollar im Geschäft mit Zinsderivaten um!

4,5 Billionen US-Dollar in einem einzigen Monat umgesetzt!

Die Umsätze der 25 meldepflichtigen Banken im Devisengeschäft beliefen sich im April 2013 auf 4544 Mrd. US-Dollar (2010: 4989 Mrd. US-Dollar); pro Handelstag entsprach dies durchschnittlich 216 Mrd. US-Dollar (2010: 249 Mrd. US-Dollar).

66% des Handels läuft schon über elektronische Plattformen

Knapp zwei Drittel der Devisengeschäfte wurden über elektronische Plattformen und Systeme abgewickelt. Der Rest entfiel auf den telefonischen Handelsverkehr.

Instrumente

Die durchschnittlichen Tagesumsätze beliefen sich bei den Kassageschäften auf 63 Mrd. USDollar und bei den Termingeschäften auf 154 Mrd. US-Dollar. Letztere wurden durch Devisenswaps (132 Mrd. US-Dollar) dominiert. Währungsswaps (0,2 Mrd. US-Dollar), Outright Forwards (14 Mrd. US-Dollar) und Devisenoptionen (8 Mrd. US-Dollar) wiesen nur ein verhältnismässig geringes Gewicht auf. Verglichen mit April 2010 erhöhten sich die Umsätze im Kassageschäft leicht (+5 Mrd. US-Dollar). Die Umsätze im Termingeschäft, namentlich mit Devisenswaps, gingen jedoch deutlich zurück (-38 Mrd. US-Dollar). Hauptgrund für diesen Rückgang waren Geschäftsverlagerungen ins Ausland.

Gegenparteien

Die wichtigsten Geschäftspartner der Banken im Devisengeschäft waren weiterhin Finanzinstitute im Ausland. Auf diese entfielen 71% bzw. 153 Mrd. US-Dollar der durchschnittlichen Tagesumsätze. Danach folgten Finanzinstitute im Inland mit 22% bzw. 48 Mrd. US-Dollar. Auf nicht-finanzielle Kunden im In- und Ausland entfiel jeweils ein Anteil von 3%. Erstmals erlaubt die Umfrage auch Aussagen zum Anteil der Handelsvolumen im Zusammenhang mit Prime Brokerage und Retail-Geschäften. Der Anteil aus Prime Brokerage-Beziehungen am gesamten Umsatz im Devisengeschäft betrug 2%, derjenige des Retail-Geschäfts 11%.

US-Dollar vor Euro und Franken

Die meistgehandelte Währung blieb der US-Dollar, gefolgt vom Euro und dem Franken. Betrachtet man Währungspaare, so dominierten weiterhin Kontrakte in EUR/USD mit einem Anteil von 32% am Gesamtumsatz (2010: 28%), gefolgt von solchen in CHF/USD mit einem Anteil von 21% (2010: 21%). Daneben spielten aber auch Kontrakte in USD/JPY (8%), USD/GBP (8%) und CHF/EUR (7%) eine wichtige Rolle.

Zinsderivatgeschäft setzte im April 33 Milliarden um

Im April 2013 lagen die durchschnittlichen handelstäglichen Umsätze im Zinsderivatgeschäft mit 33 Mrd. US-Dollar um 42 Mrd. US-Dollar tiefer als im April 2010. Dieser Rückgang ist vor dem Hintergrund wenig volatiler Zinssätze und flacher Zinskurven zu sehen und vorwiegend auf die Geschäfte mit Zinsswaps zurückzuführen. Diese verringerten sich gegenüber April 2010 um 66% von 56 Mrd. US-Dollar auf 19 Mrd. US-Dollar. Auch die Umsätze mit Forward Rate Agreements reduzierten sich gegenüber April 2010, und zwar um 28% von 19 Mrd. US-Dollar auf 14 Mrd. US-Dollar. Die Umsätze mit Zinsoptionen waren mit 33 Mio. US-Dollar weiterhin tief.

Instrumente

Trotz des starken Umsatzrückgangs blieben die Zinsswaps mit einem Anteil von 58% (2010: 74%) am Gesamtumsatz das wichtigste Instrument, gefolgt von den Forward Rate Agreements (42% gegenüber 25% im April 2010). Optionen wurden im Bereich der Zinsderivate erneut kaum eingesetzt.

Gegenparteien

Wie im Devisengeschäft waren Finanzinstitute im Ausland die wichtigsten Gegenparteien. Auf sie entfielen erneut 96% des Umsatzes, oder durchschnittlich 31 Mrd. US-Dollar pro Handelstag (2010: 72 Mrd. US-Dollar). Die entsprechenden Umsätze mit inländischen Finanzinstituten reduzierten sich markant auf 327 Mio. US-Dollar (2010: 2 Mrd. US-Dollar).

Damit spielten diese, wie auch die Umsätze mit nicht-finanziellen Kunden im In- und Ausland, weiterhin eine untergeordnete Rolle.

Zinsderivate vorwiegend in Euro

Der Umsatz im Geschäft mit Zinsderivaten erfolgte zu 74% in Euro. Mit Handelsanteilen von jeweils 10% hatten der Franken und der US-Dollar ein vergleichsweise geringes Gewicht.

 

Quelle: Schweizerische Nationalbank
Bild: © HappyTimes