Lebensmittel wegwefen belastet das Hauhaltsbudget und ist eine Vergeudung von Ressourcen.
Bern – Die Schweiz rückt am Welternährungstag 2012 die Bekämpfung der Lebensmittelabfälle ins Zentrum. In einer originellen Ausstellung, die am 18. und 19. Oktober 2012 auf dem Waisenhausplatz in Bern gezeigt wird, gibt der Sterne-Koch Philippe Rochat seine Erfahrung bei der Vorratsverwaltung und Resteverwertung weiter. Auch in Entwicklungsländern müssen Lebensmittel wegen schlechter Lagerung weggeworfen werden – das muss nicht sein.
Ein Drittel der jährlichen produzierten Lebensmittel geht verloren
Die Veranstaltung «Lebensmittel wegwerfen. Das ist dumm.» zeigt auf, welche Konsequenzen die Lebensmittelverschwendung hat – zum einen belastet sie das Haushaltbudget und zum anderen bedeutet sie eine Vergeudung von natürlichen Ressourcen. Ein Drittel der jährlichen Lebensmittelproduktion zum menschlichen Verzehr wird wegen Verlusten oder Verschwendung abgeschrieben.
In einem ähnlichen Ausmass gehen Lebensmittel auch in den Entwicklungsländern verloren.
Ausstellung gibt Anregungen
Schätzungen zufolge werden in der Schweiz entlang der gesamten Lebensmittelkette pro Jahr und Kopf 289 Kilogramm Esswaren weggeworfen, ein Drittel davon direkt von den Konsumentinnen und Konsumenten. Ein Vier-Personen-Haushalt gibt jährlich rund 2000 Franken für Lebensmittel aus, die in der Mülltonne enden. Wer ein Kilo Brot wegwirft, vergeudet 1600 Liter Wasser! Diese Tatsachen soll man so nicht einfach hinnehmen. Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten, diese Verschwendung zu vermindern. Die Ausstellung bietet Anregungen, wie wir unsere Konsumgewohnheiten konkret ändern können.
Auch in Entwicklungsländern werden viele Lebensmittel weggeworfen – das muss nicht sein
In den Entwicklungsländern wird beim Konsum weniger verschwendet: in Indien beispielsweise beträgt der Verlust auf dieser Ebene nur gerade 11 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Dafür sind die Verluste direkt nach der Ernte, während der Lagerung und bei der Verarbeitung hoch, was in erster Linie auf die mangelhafte Infrastruktur zurückzuführen ist. Man geht davon aus, dass in Indien so über 100 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr verloren gehen. Auch dieser Aspekt wird in der Ausstellung angesprochen, in der Hoffnung, dass eine bessere Lagerung der Lebensmittel in Entwicklungsländern den Hunger auf der Welt zukünftig etwas lindern kann.
Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft
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