Bern, 31.10.2011 – Vizepräsident, Minister und Staatssekretär aus über 80 Ländern treffen sich heute und morgen zu einer Konferenz in Genf. Ziel des Treffens ist es, Staaten, internationale Organisationen und die Zivilgesellschaft in ihren Bemühungen zu unterstützen, die bewaffnete Gewalt weltweit zu verringern und die erreichten Fortschritte zu überprüfen.
Eröffnet wurde das von der Schweiz und dem UNO-Entwicklungsprogramm UNDP organisierte Ministertreffen durch DEZA-Direktor Martin Dahinden und Helen Clark vom UNDP.
Bewaffnete Gewalt zerstört Existenzen, zerrüttet Gemeinschaften, behindert die wirtschaftliche Entwicklung und verursacht jährliche Kosten von schätzungsweise rund 160 Milliarden Dollar.
112 Länder haben Erklärung unterzeichnet
Auf Initiative der Schweiz und UNDP trafen sich 2006 42 Staaten in Genf zu einer ersten Konferenz und verpflichteten sich mit der Unterzeichnung der „Genfer Erklärung über bewaffnete Gewalt und Entwicklung“, die bewaffnete Gewalt bis 2015 messbar zu reduzieren. Inzwischen haben 112 Länder die Erklärung unterzeichnet.
In seiner Eröffnungsrede würdigte Botschafter Martin Dahinden, Direktor der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), die Bemühungen und Fortschritte der Staaten und der Zivilgesellschaft im Kampf gegen die bewaffnete Gewalt. Er betonte, wie wichtig es sei, dass Akteure aus verschiedenen Disziplinen – der Sicherheits- und Entwicklungspolitik – gemeinsam konkrete und realistische Massnahmen zur Prävention und Reduktion der bewaffneten Gewalt entwickelten. Er wies dabei auf die drei Handlungs-Achsen der Genfer Erklärung hin: Sensibilisierung auf internationaler und nationaler Ebene sowie Weiterentwicklung der Analyse- und Messinstrumente, welche die Basis bilden für die Entwicklung und Umsetzung konkreter Programme. Konkret werden die Konferenzteilnehmenden sich unter anderem mit dem Engagement der Jugend gegen die Waffengewalt, mit Fragen der Kriminalprävention, der urbanen Gewalt sowie mit Reformen des Justizsektors befassen.
Mit Bezug auf die aktuellen Unruhen in verschiedenen Teilen der Welt betonte UNDP-Administrator Helen Clark, dass Jugendarbeitslosigkeit, Wohlstandskonzentration in den Händen weniger und der Ausschluss ganzer Bevölkerungsgruppen von der Entwicklung zusammen mit der leichten Verfügbarkeit von Waffen zu einer gefährlichen Gewaltspirale führen können. Wenn sich lokale Regierungen, Polizei, Entwicklungs- und Gesundheitsfachleute jedoch zusammenfänden, um gemeinsam die Ursachen der bewaffneten Gewalt anzugehen, dann sei dies einer von mehreren erfolgsversprechenden Präventionsansätzen. UNDP unterstützt rund 40 Länder in ihren Bemühungen, die Gewalt zu verringern, so etwa El Salvador, Osttimor und Kenia.
Im Schlussdokument der Konferenz werden die Tagungsteilnehmenden eine Reihe von konkreten Massnahmen festhalten, um das Ziel der Genfer Erklärung über bewaffnete Gewalt und Entwicklung bis 2015 zu realisieren.
Quelle: EDA
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