Kommentar von Pascal Gentinetta, Direktor von economiesuisse: Weil sie immer stärker genutzt wird, muss die Bahninfrastruktur in den kommenden Jahren gezielt erneuert und ausgebaut werden. Das kostet Geld. Allerdings ist bereits der Unterhalt des bestehenden Netzes nicht ausreichend finanziert. Zurzeit läuft die Vernehmlassung zur Vorlage „Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur“. Für die Wirtschaft ist klar: Eine weitere Finanzierung des Bahnausbaus über neue Steuern und über die Quersubventionierung durch den Strassenverkehr ist abzulehnen.
Überfüllte Züge morgens und abends beweisen, dass Nachfrage besteht
Die Finanzierungslösung ist der Bahnnutzer. Die überfüllten Züge beweisen täglich, dass eine echte Nachfrage besteht. Vor allem aber zeigen sie auf, dass die aktuellen Tarife auf vielen dicht befahrenen Strecken viel zu niedrig sind. Heute entfernen sich die Abonnementspreise im Personenverkehr immer weiter von den tatsächlichen Kosten. Diese ökonomisch unsinnige versteckte Subventionspolitik über den Preis setzt auch raumplanerisch falsche Anreize und darf nicht weiter verfolgt werden.
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Es ist stattdessen, das Verursacherprinzip wieder deutlich zu stärken: Wer die Bahn benutzt, soll mehr als bisher dafür bezahlen. Insbesondere, wer zu Stosszeiten häufiger fährt, muss entsprechend stärker zur Kasse gebeten werden. Was im Flugverkehr schon lange gang und gäbe ist, könnte auch für den Bahnverkehr zum Erfolgsmodell werden.
Pascal Gentinetta, Direktor economiesuisse
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