Im November wuchsen sowohl die Schweizer Exporte wie auch die Importe. Auch die Exporte in die EU legten "beachtlich zu" wie die Eidgenössische Zollverwaltung heute morgen erfreut mitteilte. Die Schweizer Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 3,1 Milliarden Franken. Am stärksten zulegen konnte die Chemisch-Pharmazeutische Industrie.
Exporte aus der Schweiz legten um 4,7% zu
Im November 2015 nahmen die Ausfuhren um 1,0 % (real: + 4,7 %) auf 18,3 Mrd. Fr. zu. Die Preise der Exportgüter sanken um 3,4 %. Arbeitstagbereinigt verringerten sich die Exporte indes nominal um 3,0 %, während sie real um 0,5 % zunahmen.
Insgesamt zeigte sich eine grosse Spannweite zwischen den Branchen: nichtarbeitstagbereinigt reichte diese von – 6 % bei der Uhrenindustrie bis hin zu + 7 % bei der Chemisch- Pharmazeutischen Industrie. Letztgenannte schrieb in der Sparte pharmazeutische Wirkstoffe einen Mehrumsatz von 31 % bzw. bei den Medikamenten von 13 %. Um mehr als 5 % legten die Ausfuhren von Nahrungs- und Genussmitteln (Getränke und Kaffee) sowie jene der Textil-, Bekleidungs- und Schuhindustrie zu. Über dem Vorjahresergebnis lagen auch die Exporte von Bijouterie- und Juwelierwaren. Um je 2 % reduzierte sich der Versand von Kunststoffen und Präzisionsinstrumenten. Die Metallindustrie sowie die Maschinen- und Elektronikindustrie wiesen je einen Absatzrückgang von 5 % auf. Letztere erlitt in der Sparte Textilmaschinen ein Minus von einem Viertel. Merklich sanken auch die Verkäufe von nichtelektrischen Kraftmaschinen (- 12 %) sowie jene von Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung (- 7 %).
Exporte in die EU wachsen beachtlich
Mit Ausnahme von Afrika und Lateinamerika (je – 18 %; Brasilien: – 19 %) setzten die Schweizer Exporteure in allen Kontinenten mehr Güter ab. In Nordamerika (+ 8 %;) wuchsen die Exporte in die USA um 12 %, während jene nach Kanada um 29 % zurückgingen. Auf dem wichtigsten Absatzmarkt, Europa, stiegen die Verkäufe um 1 % (EU: + 3 %). Die Entwicklung war dabei facettenreich: u.a. standen den Mehrexporten ins Vereinigte Königreich (+ 31 %; Pharmazeutika), nach Österreich (+ 13 %) und Deutschland (+ 6 %) gesunkene Ausfuhren nach Italien (- 12 %), Russland (- 25 %) und in die Türkei (- 28 %) gegenüber. Der Versand nach Asien stagnierte insgesamt: während die Lieferungen nach Japan um einen Viertel und jene nach China um 15 % stiegen, sanken die Exporte nach Hongkong um 18 % (namentlich Uhren) und jene nach Malaysia sogar um zwei Drittel.
Arzneiwaren puschen Importe
Die Importe weiteten sich innert Jahresfrist um 5,6 % (real: + 8,3 %) auf 15,1 Mrd. Fr. aus. Die Preise der eingeführten Waren sanken um 2,5 %. Arbeitstagbereinigt nahmen die Einfuhren nominal um 1,4 % zu und real um 4,0 %. Bezogen auf die Hauptgruppen war die Entwicklung zweigeteilt. Im Zuge des starken Preisrückgangs verblieben die Einfuhren von Energieträgern nominal weiterhin tief in der Minuszone (- 27 %; real: + 4 %).
Die umsatzgrösste Gruppe, die Konsumgüter, legte mit + 17 % am kräftigsten zu. Dafür verantwortlich waren namentlich die Arzneiwaren (vor allem aus Irland), deren Nachfrage gleich um die Hälfte stieg (+ 995 Mio. Fr.). Nennenswert wuchsen ferner die Importe von Bijouterie- und Juwelierwaren (+ 11 %) sowie Bekleidung und Schuhen (+ 7 %). Die Einfuhren von Investitionsgütern erhöhten sich insgesamt um 4 %. Allerdings konzentrierte sich die Zunahme vor allem auf den Bereich der Maschinen und Geräte des Dienstleistungsgewerbes – namentlich auf die Übermittlungsapparate (+ 25 %) – sowie den Nutzfahrzeugbereich (Flugzeuge). Rückläufig waren hingegen die Importe von Rohstoffen und Halbfabrikaten (- 5 %). Dabei sanken die Bezüge von elektrischen und elektronischen Artikeln mit – 10 % sowie jene von Metallen mit – 9 % überdurchschnittlich. In der grössten Sparte, Chemikalien, verringerten sich die Importe um 5 %.
Importe aus Europa legten um 9% zu!
Abgesehen von Afrika (- 60 %) und Nordamerika (- 9 %; USA: – 8 %) importierte die Schweiz aus allen Kontinenten mehr. Um über einen Viertel legten die Einfuhren aus Lateinamerika (Mexiko: + 139 %; Pharmazeutika) zu. Die Importe aus Europa wuchsen um 8 % (EU: + 9 %). Der Anstieg basierte fast ausschliesslich auf den um das Sechsfache gestiegenen Einfuhren Medienmitteilung 4/5 aus Irland (+ 908 Mio. Fr.). Ebenfalls ausgeprägt war das Plus beim Vereinigten Königreich (+ 43 %). Die Zufuhren aus Asien erhöhten sich um 4 %. Hier expandierten die Importe aus Singapur um das Dreieinhalbfache. Ferner nahmen die Bezüge aus China um einen Zehntel zu, wogegen aus Japan ein Viertel und aus Hongkong sogar 77 % weniger eingeführt wurde.
Positive konjunkturelle Entwicklung
Die Exporte glitten zwar im November 2015 saisonbereinigt nominal (- 2,8 %) und real (- 2,1 %) ins Minus. Da die beiden Vormonate aber ein deutliches Plus aufwiesen, zeigt der Exporttrend weiterhin aufwärts. Die Importe stiegen im dritten Monat in Folge nominal und real. Insgesamt resultiert hier nun ab Jahresmitte 2015 ein positiver Trend.
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung