© baltimoreravens.com
In einem vor allem zum Schluss unglaublich packenden Finale gewannen die Ravens aus Baltimore den 47. Super Bowl 2013 im American Football. Eine Schlacht der Giganten im Mercedes Benz Superdome in New Orleans, die Spielzug für Spielzug knochenhart ineinander krachten. Zwischen den brutalen Söldnern begeisterte die zierliche Sängerin Beyoncé mit einer sexy Halbzeit-Show und als Krönung fiel im Stadion mitten im Spiel für 36 Minuten der Strom aus. Für Unterhaltung war also gesorgt, 70’000 Besucher sahen denn auch das Spektakel vor Ort, fast eine Milliarde an den heimischen TV-Bildschirmen.
Alicia Keys sang die Nationalhymne
Alicia Keys eröffnete den Super Bowl 2013 mit der Amerikanischen Nationalhymne, die sie am Flügel sitzend sang, dass selbst den 150 Kilo Kolossen der Defense die Tränen in die Augen stiegen.
Überlegene Ravens in der ersten Hälfte des Superbowls
Die Ravens liessen in den ersten beiden Viertel der Spielzeit den 49ers aus San Francisco keine Chance. Die 49ers kamen einfach nicht richtig ins Spiel, auch wenn der mit viel Vorschusslorbeeren ausgestattete Quarterback Colin Kaepernick mit einigen guten Aktion glänzen konnte. Doch den 49ers passierten einfach zu viele Fehler, ihr Spiel war auch nicht so ideenreich wie das der Ravens, die manchmal brutal durch die Mitte und manchmal trickreich über die Flügel oder auf die Wide-Receiver spielten.
Bereits 5 Minuten nach Beginn gelangt den Ravens nach einem 13-Yard-Wurf des Quarterback Joe Flacco auf den Wide Receiver Anquan Boldinder der erste Touchdown und den anschliessenden Zusatzpunkt zum 7:0. In der 12. Minute holten die 49ers wenigstens zum 7:3 mit einem Fieldgoal auf. Doch im 2. Quarter gelang Dennis Pitta von den Ravens der nächste Touchdown nachdem sich die 49ers schon sehr nahe an die Endzone herangekämpft hatten, den Ball aber durch einen Fumble an die Ravens verloren, die davon zogen zum 14:3.
Der nächste Schock für die 49ers liess nicht lange auf sich warten, vielleicht freuten sie sich schon auf die Halbzeitshow, denn Jacoby Jones der Ravens mit der Nummer 12 schnappte sich einen weiten Wurf seines Quarterbacks Joe Flacco und konnte sich mit geschickten Drehungen all seinen Verfolgern entziehen und rannte wie ein Hase hakenschlagend über die Wiese um schlussendlich das lederne Osterei in der Endzone zu verstecken. Ein wunderbarer Spielzug, der die beiden Mannschaften mit 21:6 in die Halbzeit entliess.
Flammende Halbzeitshow mit sexy Beyoncé
Die Halbzeitshow war atemberaubend. Gleich zu Beginn wurde ein Feuerwerk an Pyros gezündet, wie man es noch nie gesehen hatte, die Flammen schossen zum Teil 30 Meter hoch (!) ins Stadium, die Bühne zeigte eine nebelwogende Lavalandschaft, die Feuerfontänen spuckte. Aus dem Nebel tauchte Beyoncé auf, die nicht viel mehr als einen Body aus schwarzem Leder trug, hochhackige Stiefel und meterlange perfekte Beine zeigte, dass selbst ein Tauber Freude an diesem Gesangsauftritt gehabt hätte.
Beyoncé hatte an der Pressekonferenz mehrmals betont, dass sie live singen werde, was sie wirklich auch tat, nebst den Kondition fordernden Hüftschwüngen, die sie dazu vollführte. Speziell war, dass ihre ganze Band und alle Tänzerinnen nur aus Frauen bestand, sogar eine kräftige Schlagzeugerin hämmerte im Hintergrund.
Destiny’Child nach 8 Jahren wieder vereint
Als Krönung wurden plötzlich noch die beiden fehlenden Destiny Childs Kelly Rowland und Michelle Williams aus dem Bühnenboden gespuckt und so sangen sie zu Dritt, nach ihrer Trennung 2005 endlich wieder auf der Bühne vereint, den letzten Song in „3 Engel für Charlie“-Manier.
Nach etwas mehr als 15 Minuten war die Show vorbei und Beyoncé bedankte sich artig bei den tobenden 70’000 Besucher im Stadion.
Überraschung in der ersten Sekunde des 3. Quarters
Das 3. Quarter startete überraschend gleich in zweierlei Hinsichten: Wieder war es Jones, der sich den Kickout-Ball der 49ers schnappte und es irgendwie schaffte, ungeschnappt über das ganze verdammte Feld zu rennen, vorbei an der ganzen Defense der 49ers! So etwas hatte es noch nie gegeben! Die 49ers hatten total geschlafen und den wieselflinken Jones komplett unterschätzt. Die Fans waren völlig aus dem Häuschen und rasteten fast aus. Doch nicht lange:
Kompletter Stromausfall im Stadion
Und dann kam die zweite Überraschung, denn plötzlich war es zappeduster und totenstill im Mercedes Benz Superdome, das zum Super-Gau-Dom wurde. Der komplette Strom der Übertragung war ausgefallen und Teile der Tribünen lagen im Dunkeln. 36 Minuten brauchte der Hauswart des Superdomes, bis er die passende Sicherung im Keller gefunden hatte und es Licht wurde im Stadion und der Superevent wieder in die ganze Welt übertragen werden konnte. Auch so etwas hatte es bei der grössten Live-Übertragung mit fast 1 Milliarde Zuschauer noch nicht gegeben.
49ers finden in der zweiten Hälfte endlich wieder ins Spiel
Doch vielleicht hatte gerade der Stromausfall die 49ers richtiggehend „elektrisiert“, denn plötzlich ging es nun bei den tapferen Kämpfern aus San Francisco wieder richtig zur Sache!
Sieben Minuten waren im 3. Quarter gespielt, als Crabtree mit der Nummer 15 endlich die 49ers von den Versagensgefühlen befreite und ihnen die Hoffnung auf einen Sieg zurückgab. Plötzlich zeigten die Roten wieder Freude am Spiel und setzten sich vehement ein. Der Rasen brannte förmlich und den 49ers gelangen tolle Spielzüge. Nur 2 Minuten später wurde der neue Effort der 49ers weiter belohnt und es gelang ihnen ein erneuter Touchdown, der den Spielstand auf 28:20 verkürzte. Nach dem fast hoffnungslosen 21:6 war jetzt plötzlich wieder alles möglich!
Und genau so kam es: Die 49ers waren mit einem Field Goal mit 28:23 an die Ravens heran gekommen, als der Quarterback der 49ers Kaepernick gleich selber über das Feld und in die Endzone raste. Touchdown! Das Stadion stand Kopf! Nun war der Spielstand 31 zu 29 und die Luft vibrierte! Wer hätte das nach dem eher verhaltenen Beginn gedacht, dass zum Schluss noch so viel Spannung aufkommen sollte.
Die Ravens konnten noch ein Field-Goal platzieren und entfernten sich etwas weiter zum 34:29. Doch die engagierten und mutigen 49ers kämpften nun wie verbissen und lieferten sich tolle Schlachten, und unglaubliche Runs. Der Spielstand betrug am Schluss nach dem letzten Field Goal der 49ers 34:31.
Ravens gewinnen verdient
Doch es reichte am Schluss leider nicht mehr um die fehlenden Punkte auszugleichen, die Zeit lief den wackeren Kämpfern der 49ers einfach davon. Als die Uhr des letzten Quarters auf 0:00 heruntergelaufen war wurden die Ravens absolut verdient – vor allem für ihre Überlegenheit in der ersten Spielhälfte – zum Sieger des Super Bowls 2013 gekrönt! Herzliche Gratulation den beiden Mannschaften zu einem faszinierenden Super Bowl!
Quelle: Sat1 HD
Bild: © www.baltimoreravens.com