Der schweizerische Aussenhandel legte in den ersten drei Monaten 2014 in beiden Verkehrsrichtungen zu, wobei die Exporte (+ 4,4 %) doppelt so kräftig wuchsen wie die Importe (+ 2,2 %), was die Eidgenössische Zollverwaltung heute zur fröhlichen Medienmitteilung veranlasste, dass die Schweiz im ersten Quartal 2014 „muntere Exporte“ verbuchen konnte.
Durch das unterschiedliche Wachstumstempo vergrösserte sich der Überschuss in der Handelsbilanz binnen Jahresfrist um 1,2 Mrd. Fr. auf 6,9 Mrd. Franken.
Exporte: Chemisch – Pharmazeutische Industrie mit 9. Plus innert 10 Quartalen
Im 1. Quartal 2014 erhöhten sich die Ausfuhren um 4 ,4 % auf 51,3 Mrd . Fr. Dabei schrieb die Hälfte der Exportbranchen ein Absatzplus zwischen 4 und 9% , unter ihnen die umsatzgrösste Branche, die Chemisch – Pharmazeutische Industrie . Diese generierte alleine 7 % des gesamten Ausfuhrplus‘ . Die Preise der Exportgüter gingen innert Jahresfrist leicht zurück (- 0,9 %; reale Entwicklung: + 5,3 %).
Auch Maschinen- und Elektronikindustrie legte zu
Die Kunststoffindustrie steigerte ihre Ausfuhren um 9 %. Um 7 % nahmen die Lieferungen der Chemisch – Pharmazeutischen Industrie zu (+ 1,5 Mrd. Fr.). Hier wuchs der Versand von immunologischen Produkten und pharmazeutischen Wirkstoffen um je 11 %. Ferner weiteten sich die Verkäufe von Medikamenten um 9 % aus . Ein beachtliches Plus erzielte auch die zweitgrösste Exportbranche, die Maschinen – und Elektronikindustrie , deren Ausfuhren um 6 % stiegen. Als Wachstumstreiber zeigten sich die nichtelektrischen Kraftmaschinen (+ 74 %) , die Wärme – und Kältetechnik (+14 %) sowie die Textilmaschinen (+ 11 %). Derweil entwickelte sich der Umsatz der Elektroindustrie und Elektronik insgesamt rückläufig. Um je 5 % stiegen die Exporte der Metallindustrie (Metallwaren: + 7 %) sowie der Uhrenindustrie .
Dagegen stagnierten die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren sowie jene von Textilien , Bekleidung und Schuhen . Während der Versand von Präzisionsinstrumenten um 1 % sank (vor allem medizinische Instrumente), ging en die Exporte der Nahrungs – und Genussmittelindustrie um 2 % zurück. Nur die Tabakfabrikate legten gleich um 17 % zu!
Exporte nach England auf Rekordstand
Die Ausfuhren prosperierten im ersten Quartal 2014 nach allen Kontinenten! Afrika (Libyen: + 66 %) und Lateinamerika (Mexiko: + 70 %; Pharma) nahmen je 8 % mehr Güter ab. Ein Plus von 6 % verzeichnete Europa , wo die Verkäufe ins Vereinigte Königreich (+ 545 Mio. Fr.; Pharmazeutika) um einen Viertel, nach Belgien um einen Fünftel und nach Spanien um 14 % zulegten. Die Exporte nach Deutschland stiegen um 6 % bzw. 500 Mio. Fr. . In den Niederlanden ( – 8 %) und in Italien ( – 7 %) resultierte dagegen ein Absatzminus. Die positive Entwicklung in Nordamerika ( + 4 %) stammte vom Mehrabsatz in den Vereinigten Staaten (+ 4 %). In Asien (+ 1 %) zeigte sich eine differenzierte Entwicklung: China kaufte 25% und Japan 8 % mehr helvetische Güter ein! Die Lieferungen nach Saudi- Arabien ( – 32 %), Indien ( – 24 %) und Singapur ( – 13 %) gingen zurück.
Investitionsgüterimporte : breit abgestützte Nachfrage
Die Importe wuchsen um 2 ,2 % auf 44,4 Mrd . Fr. Abgesehen von den Energieträgern (- 15 %) nahmen die Bezüge in allen Hauptgruppen zu , insbesondere aber jene von Konsumgütern. Die Importgüterpreise erhöhten sich innert Jahresfrist um 2,5 % (reale Entwicklung : – 0,2 %)
Im Konsumgüterbereich (+ 5 %) legten die Importe von Arzneiwaren – mit einem Anteil von über einem Drittel die mit Abstand grösste Untergruppe – gleich um 17 % bzw. um 1,1 Mrd. Fr. zu. Durchzogen er zeigte sich das Bild bei den übrigen Untergruppen. Hier standen namentlich den um 3 % gestiegenen Importen von Personenautos die um 12 % gesunkenen Zufuhren von Bijouterie – und Juwelierwaren ( – 274 Mio. Fr.) gegenüber .
Das Wachstum bei den Investitionsgütern (+ 4 %) war relativ breit abgestützt. Zu nennen sind hier die um 8 bis 10 % höheren Importe von Baubedarfswaren, Arbeitsmaschinen und – geräten, Maschinen und Geräten zur Gebäudeausstattung sowie Strassenfahrzeugen. Die Importe von Luftfahrzeugen nahmen sogar um die Hälfte zu.
Bei den Rohstoffen und Halbfabrikaten (+ 1 %) fiel die Entwicklung zwischen den drei grössten Untergruppen sehr unterschiedlich aus. So nahmen die Importe von elektrischen und elektronischen Artikeln um 4 % zu, während jene von Metallen stagnierten. Demgegenüber sanken die Bezüge von Chemikalien um 2 %.
Innerhalb der Energieträger , die insgesamt einen Preisabschlag um 6 % registrierten, belasteten namentlich die rückläufigen Importe von Treib – und Brennstoffen mit einem Minus von 16 bzw. 21 % das Gruppenergebnis .
Importe : Irland (+ 716 Mio. Fr.) schwingt oben aus
Die Einfuhrentwicklung nach Regionen verlief gegensätzlich: Während die Importe aus Nordamerika (+ 6 %; Vereinigte Staaten: + 6 %), Asien (+ 4 %) und Europa (+ 3 %) zulegten, wiesen jene aus Afrika (- 26 %; Libyen – 45 %) und Lateinamerika (- 19 %; Mexiko: – 24 %, Brasilien: – 27 %) rote Zahlen auf . Zwei Drittel des europäischen Gesamtplus‘ stammte von den massiven Mehreinfuhren aus Irland (+ 84 %; + 716 Mio. Fr.; Pharma). Zum Wachstum trugen auch Ungarn (+ 3 %) und das Vereinigte Königreich (+ 11 %) bei. Dagegen sanken die Importe aus der Slowakei um einen Drittel und jene aus Spanien um einen Sechstel. Im asiatischen Raum stiegen u.a. die Bezüge aus Singapur (+ 26 %), Kasachstan (+ 20 %) und Hongkong (+ 13 %) deutlich.
Konjunkturelle Entwicklung im 1. Quartal (Vorperiodenvergleich)
Saisonbereinigt stiegen die Exporte im 1. Quartal 2014 um 2,3 % (real: + 1,9 %). Damit wies die Ausfuhrentwicklung im dritten Quartal in Folge einen Anstieg auf, wodurch der Trend deutlich nach oben zeigt. Bei den Importen fiel indes die Entwicklung negativ aus ( – 2,1 %; real: – 3,2 %), dies nach dem starken Plus im Vorquartal. Insgesamt spiegelt der Trend damit einen abgeflachten Verlauf wider .
März 2014: zusätzlicher Arbeitstag hält Aussenhandel im Plus
Im Monat März wuchsen die Exporte um 4 ,0 % auf 17, 4 Mrd. Fr. (real: + 5,1 %) und die Importe um 2,4 % auf 15,3 Mrd. Fr. (real: – 1,0 %). Allerdings zählte der Berichtsmonat einen Arbeitstag mehr als der März 2013 . Arbeitstag bereinigt resultierte ein Minus von 1,0 % (real: + 0,1 %) bzw. von 2,4 % (real: – 5,6 %). Während die Preise der Exportgüter um 1,0 % sanken, stiegen jene der Importwaren um 3,4 %. In der Handelsbilanz ergab sich ein Überschuss von 2,1 Mrd. Franken.
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung