Neuchâtel, 07.02.2011 (BFS) – Viel weniger Männer erkranken an Magenkrebs (-22%) oder Lungenkrebs (-8%) in der Schweiz. Ebenso hat bei den Frauen die Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs um -33% abgenommen! Zudem ist bei vielen Krebsarten die Heilungschance um bis zu 31% gestiegen. Wo die Statistik eine Zunahme der Krebserkrankungen feststellt, ist oft eine heute wesentlich verbesserte Diagnostik Ursache der vermehrt registrierten Fällen.
Dies sind Ergebnisse aus der vom Bundesamt für Statistik (BFS), dem Nationalen Institut für Krebsepidemiologie und Registrierung (NICER) und dem Schweizerischen Kinderkrebsregister (SKKR) herausgegebenen Publikation über Krebs in der Schweiz.
Abnahme der Erkrankungen bei vielen Krebsarten
Im Vergleich der Beobachtungsperioden 1998-2002 und 2005-2007 erkrankten heute fast ein Drittel weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs (-31%), auch bei den Männern ist eine signifikant geringere Erkrankung an Magen- (-22%) und Lungenkrebs (-8%) zu verzeichnen.
Gegen 90 Prozent aller Krebserkrankungen treten erst lange nach dem 50. Lebensjahr auf. Die Zunahme einiger Krebsarten in der Statistik, ist oft auch durch die heute verfeinerte Diagnostik verursacht, die eine genauere und frühere Erkennung von Krebs ermöglicht, dadurch aber die Statistikwerte erhöht, obwohl nicht unbedingt mehr Menschen an Krebs erkranken als früher.
Lungenkrebs bei Frauen wurde so häufiger diagnostiziert (+16%). Auch bei Prostatakrebs kann die steigende Fallzahl vor allem mit der besseren Früherkennung erklärt werden und dem Umstand, dass auch Männer heute wesentlich älter werden als früher. Die Zunahme bei Schilddrüsenkrebs und beim Hautmelanom lässt sich teilweise auch auf eine bessere und schnellere Diagnostik zurückführen.
Gefahr an Krebserkrankung zu sterben sinkt weiterhin enorm – minus 31% bei Hodenkrebs
Auch die Sterblichkeit sinkt bei vielen Krebsarten (wie z.B. bei Hodenkrebs -31% sowie Magenkrebs -15% bei Frauen und -22% bei Männern).
Stark verbesserte Heilungschancen bei Kindern
Quelle: Bundesamt für Statistik
Bei Kindern sind Krebserkrankungen glücklicherweise selten. Jährlich werden in der Schweiz durchschnittlich 170 Neuerkrankungen gezählt. Die Heilungschancen haben sich in den letzten 60 Jahren stark verbessert und liegen mittlerweile bei 80 Prozent. Zusammen mit Deutschland, Österreich und Finnland gehört die Schweiz zu den europäischen Ländern mit den besten Behandlungsergebnissen.