Google hat seinen neuen Dienst "Contributor" vorgestellt, der die Websitebesucher vor den vielen Google-Werbebannern auf Websites (wie zum Beispiel HappyTimes oder CH-NEWS) gegen eine kleine Gebühr verschonen soll. Das System von Google ist ausbaufähig und könnten den Weg ebnenen zu einer gemeinsamen Paywall für alle Online-Zeitungen.
So funktioniert Google Contributor
Das Konzept ist einfach: Bei einem monatlichen Beitrag von 2, 5 oder 10 Dollar werden den Website-Besucher statt den nervigen, zappeligen Werbebannern je nach Design gar nichts, oder dann nette Dankensmeldung wie "Thank you for being a contributor" angezeigt. Die Websitebetreiber erhalten trotzdem einen Betrag wie zuvor für ihre Werbebanner und können ihr Angebot weiterhin über Werbung finanzieren, ohne dass sie selber Gebühren erheben müssen. Das System ist ausbaufähig und könnten den Weg ebnen zu einer gemeinsamen Paywall für alle Online-Zeitungen. Vollständig gräbt auch Google Contributor nicht den Firmen, die Werbung machen möchten, das Wasser ab, sondern spricht von einer "Reduktion" der Werbebannerflut von 5% bis 50%.
Kostenloses Internet: Zeitungen müssen auch online Geld verdienen
Das Dillema der News-Redaktionen: Immer mehr Menschen lesen Nachrichten kostenlos online und immer weniger kaufen Zeitungen ausgedruckt auf Papier – die Verlage müssen ja aber doch irgendwie ihre Journalist und Redaktor bezahlen. Online-Bezahlmodelle, sogenannte "Paywalls", sind jedoch selten anzutreffen und fristen meist ein kärgliches Dasein, vor allem solange die Konkurrenzblätter ihre News kostenlos via Internet verteilt. Die NZZ zum Beispiel versucht seit einiger Zeit Gebühren auch bei Online-Leser einzutreiben, über Erfolg oder Misserfolg dieser Geldbeschaffungsmethode ist wenig bekannt. Die Gleichung, die sich stellt, lautet: Wie viel Geld verdient man mit bezahlenden Lesern mehr, doch wie viele Leser verliert man für immer, die nicht bezahlen möchten?
Auch die deutsche "Bild" bietet einen Service "Bild Plus" an, bei dem zwar allgemein im Netz erhältliche Nachrichten weiterhin gratis sind, aber "exklusiv" recherchierte Bild-Beiträge kostenpflichtig daherkommen. Deren reisserische doch trotzdem nebulöse Titel sollen die Neugier bei den Leser so stark wecken, dass sie für das Lesen des Beitrags auch online Geld locker machen.
News-Flatrate für alle Zeitungen
Schon lange war ein gemeinsamer Bezahldienst für alle Online-Zeitungen wünschenswert, der nicht nur für einzelne Blätter gilt, sondern kostenpflichtiges Lesen über viele Zeitungen hinweg ermöglicht und so den Leser ermöglicht weiterhin querbeet sich durch Internet-News zu lesen, aber dafür nur ein Abonnement abschliessen zu müssen. Eine News-Flatrate sozusagen. Doch wie sollten sich alleine Blick, NZZ und 20Minuten jemals über ein gemeinsames Angebot einigen? Ganz zu schweigen von den vielen kleinen Verlagen, wie zum Beispiel HappyTimes. Und sollte das gelingen, wie würden dann die Einnahmen pro Artikel oder Verweildauer abgerechnet und verteilt?
Google Contribute: Ei des Kolumbus für Online-Zeitungen?
Ob nun Google mit seiner enormen Marktmacht gerade auf dem Online-Werbesektor mit Google Contributor eine einfache und zentrale Lösung gefunden hat, die sowohl von den Verlagen wie auch von den Kund akzeptiert wird, muss sich in Zukunft zeigen. Noch ist der Dienst in der Schweiz nicht erhältlich. Google hat aber gute Karten, da fast jede Online-Zeitung Google Werbebanner direkt oder indirekt über andere Anbieter einsetzt, das System also bereits heute für alle Zeitungen vorhanden wäre. Der Ansatz ist vielversprechend, und lässt auch dem Kunden die Freiheit, Werbung zu ertragen, oder eben sonst für ein Angebot mit weniger Werbung zu bezahlen.
Weitere Informationen zu Google Contributor:
https://www.google.com/contributor/welcome/
Quelle: Google