Gute Nachricht für alle Jugendlichen: Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt im April 2015 präsentiert sich im Vergleich zum Vorjahr stabil. Sowohl die Nachfrage nach Lehrstellen bei Jugendlichen wie auch das Lehrstellenangebot der Unternehmen verbleiben auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr. Das zeigen die Hochrechnungen des Lehrstellenbarometers, die das LINK-Institut im Auftrag des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI erstellt hat.
80'000 Lehrstellen werden angeboten
Die Ergebnisse der Erhebung, die von April bis Mai 2015 durchgeführt wurde, zeigen, dass sich hochgerechnet 71’500 Jugendliche (2014: 73’000) für eine Lehrstelle interessierten. Die befragten Unternehmen meldeten wie im Vorjahr ein Angebot von hochgerechnet 80‘000 Lehrstellen. Erfahrungsgemäss steigen bis zum Lehrbeginn im August sowohl das Angebot wie die Nachfrage noch an. Gründe dafür sind Umorientierungen seitens der Jugendlichen und die erst im Frühjahr stärker einsetzenden Lehrstellenrekrutierungen in der Romandie und im Tessin.
Lehrstellen-Überschuss: Mehr angebotene Lehrstellen als nachgefragt werden
Sowohl die Angaben der befragten Jugendlichen wie jene der Unternehmen weisen darauf hin, dass die diesjährige Lehrstellenvergabe ähnlich weit fortgeschritten ist wie letztes Jahr. Eine Zusage für eine Lehrstelle hatten am Stichtag hochgerechnet 50‘500 Jugendliche, dies sind 1‘000 weniger als 2014, allerdings ist die Anzahl Jugendlicher, die sich für eine Lehrstelle interessieren, auch gesunken. Auf Seiten der Unternehmen gelten 57‘500 (2014: 56‘500) Lehrstellen als definitiv vergeben. Die Anzahl der Jugendlichen, die im April noch keine Zusage erhalten haben und sich ausschliesslich für eine Lehrstelle interessieren, liegt bei 15'000 (2014: 14‘000). Die Unternehmen melden hochgerechnet 22‘500 noch offene Lehrstellen (2014: 23‘500). Wie schon im Vorjahr übertrifft somit das Angebot an offenen Lehrstellen die Nachfrage seitens der Jugendlichen.
Gesundheits- und Sozialwesen am begehrtesten bei den Jungen
In den Branchen „Büro und Informationswesen“, „Druck, Design und Kunstgewerbe“, „Gesundheits- und Sozialwesen“ und „Informatik“ übersteigt hingegen die Nachfrage das Angebot an Lehrstellen. Am grössten ist der Nachfrageüberhang in der Branche „Gesundheits- und Sozialwesen“. Dagegen übertrifft in den Branchen „Architektur und Baugewerbe“, „Dienstleistungen“, „Landwirtschaft“, „Verarbeitendes Gewerbe“ und „Verkauf“ das Angebot die Nachfrage, es hat also mehr Lehrstellen, als gesucht werden. Im Bereich „Technische Berufe“ gleichen sich Nachfrage und Angebot aus.
Die Anzahl Jugendlicher vor der Ausbildungswahl ist gegenüber dem letzten Jahr gesunken. Gesamthaft standen am 15. April 2015 hochgerechnet 132‘500 Jugendliche (2014: 136‘500) vor der Ausbildungswahl. Die Abnahme dürfte auf den demographischen Rückgang bei den Schulabgängerinnen und Schulabgänger zurückzuführen sein.
Quelle: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation