Ungenutzte Stroh- und Holzreste könnten bald zu Benzin werden. Foto: BÖB e.V./news2do.com
Gold aus Stroh zu spinnen ist ein alter Menschen- und Märchentraum, den nur Rumpelstilzchen beherrschte. Doch nun könnte der Traum wahr werden, denn mit einem neuen Verfahren kann tatsächlich Stroh zu Benzin, dem „schwarzen Gold“ der Neuzeit, verarbeitet werden:
Benzin und Diesel aus nicht genutzten Stroh- und Holzresten zu Literpreisen von einem Euro. Was komisch klingt, könnte bald Realität werden. Zumindest der Forscher Nicolaus Dahmen vom Karlsruher Institut für Technik (KIT) rechnet damit. Die Karlsruher haben gerade eine sogenannte Bioliq-Anlage in Betrieb genommen, die Stroh nach einem völlig neuen Verfahren zu Kraftstoff verarbeitet.
Wie Dahmen der Zeitschrift auto motor und sport sagte, könne der neue Sprit womöglich bereits in fünf Jahren in großem Umfang produziert werden. Dazu stehe das Institut in engem Kontakt mit den Automobilherstellern. „Derzeit formiert sich ein Industrie-Konsortium, das ab Mitte nächsten Jahres das BTL-Benzin abnehmen und testen will“, so Dahmen. Audi, Daimler und VW seien auf alle Fälle dabei, BMW und Ford könnten sich noch anschließen.
Kalkuliert wird mit Produktionsanlagen, die jeweils eine Million Tonnen Kraftstoff pro Jahr liefern. „Das ist eine sinnvolle Größenordnung, sonst rechnet es sich nicht für die Kommerzialisierung“, so Dahmen. „Als Herstellungskosten ist ein Euro pro Liter denkbar.“ Es seien aber auch 1,80 Euro möglich, weil die Investitionskosten stark schwanken können, wie Großprojekte zur GTL-Produktion (Gas-to-Liquids) gezeigt hätten. (news2do.com/br)
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