Forscher vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried bei München gelang etwas Sensationelles: Sie erreichten, dass durchtrennte Nervenfasern im Rückenmark, wieder zu wachsen beginnen, wie sie in der Fachpublikation „Science“ online berichteten.
Sie erreichten die Heilung mit dem Medikament „Taxol“, das bereits zugelassen ist und gegen Krebs eingesetzt wird. Eine sogenannte Gewebepumpe am Rückenmark setzt das Mittel lokal am Rückenmark und in wesentlich geringerer Dosis ein, als bei einer Krebstherapie, wodurch auch die Nebenwirkungen geringer ausfallen.
Taxol wurde bereits vor 40 Jahren entdeckt, der Wirkstoff Paclitaxel entstammt aus der Natur, aus der Rinde der Pazifischen Eibe.
Die Nervenheilung gelang bei frischen Rückenmarksverletzungen. Die Forscher arbeiten nun daran, auch länger zurückliegende Nerveverletzungen und -Vernarbungen wieder heilen zu können.
Vorerst wurden Ratten geheilt und Tests an embrionalen Stammzellen erfolgreich durchgeführt, der Weg zu ersten klinischen Studien scheint nicht mehr weit zu sein, zumal das Medikament Taxol ja bereits schon zugelassen ist.
Testvideos auf der Website von „Science“ zeigen, wie die Ratte nach 6 Wochen Therapie mit Taxol problemlos die vormals gelähmten Hinterbeine bewegt und sich geschmeidig über eine horizontale Leiter bewegen kann – (Video hier ansehen).
Link zum Original-Artikel in „Science“ (in englisch):
http://www.sciencemag.org/content/early/2011/01/26/science.1201148