Erfolgsmodell Schweiz: Bruttoinlandprodukt steigert sich weiter um 2,2 Prozent – Exporte und Importe nahmen zu

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Schweizer Bruttoinlandprodukt stieg auch 2011 weiter an © Sulzer

Claude Lachat Bücher Krimis - zur Website

Neuchâtel, 30.08.2012 (BFS) – Gemäss ersten Schätzungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS) verzeichnete die Schweizer Wirtschaft 2011 einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) zu Preisen des Vorjahres um 1,9 Prozent. Als Bruttoinlandprodukt BIP wird die Summe aller während eines Jahres in einem Land hergestellten Produkte und Dienstleistungen bezeichnet. Unter Berücksichtigung eines allgemeinen leichten Anstiegs des Preisniveaus registrierte das BIP zu laufenden Preisen ein Plus von 2,2 Prozent.

Die Dynamik der Warenexporte und der Investitionen hat zum Schweizer Wirtschaftswachstum beigetragen. Dieses spiegelt sich auch in der Wertschöpfungszunahme des verarbeitenden Gewerbes, des Baugewerbes und der nicht-finanziellen Dienstleistungen wider. 

2011 war wieder ein ausgezeichnetes Jahr

2011 war wieder ein ausgezeichnetes Jahr, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie das aussergewöhnlich starke Jahr 2010. Einige Exportbranchen, insbesondere die Industrie, konnten von der nach wie vor günstigen internationalen Wirtschaftslage profitieren und registrierten markante Wertschöpfungssteigerungen. Auch der Maschinen- und Anlagegüterindustrie kam der starke Investitionsanstieg in der Schweiz zugute. Das Baugewerbe profitierte weiterhin von äusserst niedrigen Zinsen und der teilweise durch Zuwanderung bedingten grossen Nachfrage. Die Wertschöpfung zu Preisen des Vorjahres dieser Branche nahm um 3,0 Prozent zu.

Auch der Finanzsektor (Banken und Versicherungen) verzeichnete zu Preisen des Vorjahres ein positives Wachstum (+0,3%).

Zunahme der Nachfrage im Inland – Private Haushalte machen 60% des Schweizer Bruttoinlandproduktes aus

Zum zweiten Mal in Folge begünstigte die Endnachfrage im Inland zu Preisen des Vorjahres im Jahr 2011 das Wirtschaftswachstum deutlich (+1,9%). Dies ist in erster Linie auf den starken Anstieg der Investitionen sowie auf die robuste Verfassung der Ausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) für den Endkonsum zurückzuführen, die rund 60 Prozent des BIP ausmachen.

Die Ausgaben der privaten Haushalte und der POoE für den Endkonsum erhöhten sich um 1,2 Prozent zu Preisen des Vorjahres. Das Vertrauen der Haushalte in ihre finanzielle Zukunft war 2011 zufriedenstellend und erklärt das positive Ergebnis. Bei den Investitionen ergab sich ein deutliches Wachstum (+4,0% zu Preisen des Vorjahres). Nach einem sehr guten Jahr 2010 für die Schweizer Industrie investierten die Unternehmen beflügelt durch die guten Aussichten nach wie vor in Ausrüstungen (+5,2% zu Preisen des Vorjahres). Auch die Bauinvestitionen hielten nach dem Aufschwung in den Jahren 2010 (+3,5%) und 2009 (+3,0%) an. Da sie von besonders niedrigen Hypothekarzinsen profitieren, schwächte sich ihr Wachstum zu Preisen des Vorjahres lediglich leicht ab (+2,4%).

Aussenhandel steigert sich weiter – Importe nahmen stärker zu als Exporte

Im Jahr 2011 nahm der Aussenhandel weiter zu. Obschon die Exporte nicht so stark anstiegen wie die Importe (+3,8% bzw. +4,2% zu Preisen des Vorjahres), trug der Aussenhandel aufgrund des beträchtlichen Exportvolumens leicht zum BIP-Wachstum bei. Die Warenexporte profitierten von der ausgeprägten Dynamik der Uhrenbranche sowie von den trotz grossem Preisdruck robusten Ergebnissen der Chemie- und Pharmaindustrie.

Die Stärke des Frankens im Vergleich zu den Währungen der wichtigsten Handelspartner der Schweiz hatte diverse Auswirkungen, beispielsweise sanken das allgemeine Exportpreisniveau (-3,7%) und in geringerem Ausmass auch das Importpreisniveau (-1,7%). Die Dienstleistungsexporte wurden durch den Transithandel unterstützt. Die Bankgebühren nahmen im Jahr 2011 zum vierten Mal in Folge ab.

 

Quelle: BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Bild: © Sulzer

  

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