Es geht uns besser, als wir meinen – Internationaler Handel macht die Schweiz reich

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Es ist ganz einfach: Gäbe es kein Geld und somit auch keine Wechselkurse, gäbe es tatsächlich keine andere Möglichkeit, als dass die Kosten der Importe einer Volkswirtschaft aus dem Erlös ihrer Exporte beglichen werden. Der Preis, zu welchem dieser Tausch erfolgt, wird als die sogenannten Terms-of-Trade bezeichnet. Diese Terms-of-Trade geben das Verhältnis des Exportpreisniveaus zum Importpreisniveau wieder.

Die Entwicklung der Terms-of-Trade ist auch ein Indikator für den Wohlstand eines Landes.

Verbessern sich nämlich die Terms-of-Trade, kann sich ein Land bei gleich bleibenden Exportpreisniveaus teurere oder mehr Importe leisten, was sich in einer Zunahme seines Wohlstandes auswirkt. Der Effekte ist: das Land wird aufgrund günstigerer Importpreise reicher. 

Terms-of-Trade der Schweiz von 1850 bis 2010

Interessant ist ein Blick auf die Entwicklung der Terms-of-Trade für die Schweiz im Zeitraum von 1850 bis 2010. 

Die Terms-of-Trade der Schweiz haben sich seit dem Zweiten Weltkrieg äusserst günstig entwickelt. Die starke Zunahme ist im Übrigen auch im internationalen Kontext ziemlich einmalig. 

Schon 1934 begannen sich die realen Austauschverhältnisse allerdings wieder zu verschlechtern, was vor allem im Gefolge der Weltwirtschaftskrise grassierendem Protektionismus, dem Abwertungswettlauf unter den wichtigsten Handelspartnern und der Errichtung immer weiterer Zollschranken geschuldet war. Erst nach 1942 setzte eine nachhaltige Verbesserung der Terms-of-Trade ein. Dieser Trend hielt bis 2003 praktisch ungebrochen an.

Ein Hauptgrund für die laufende Verbesserung der realen Austauschverhältnisse seit 1942 ist anfänglich die Unversehrtheit des Produktionsapparates, was der Schweiz einen Vorsprung im Handel verschaffte. Dann kam die allmähliche und später immer weiter gehende Liberalisierung des Welthandels mit der Aufhebung der Ausfuhrzölle und anderer Handelsrestriktionen. Gleichzeitig half der Schweiz, dass sie stets höherwertige Güter und Dienstleistungen herstellte und exportierte und weniger hochwertige und vergleichsweise günstigere Vorleistungen aus dem Ausland bezog.

Mitunter drückt sich in der laufenden Verbesserung der Terms-of-Trade auch die zunehmende Nachfrage nach von der Schweiz produzierten Güter und Dienstleistungen aus. Dieses laufende «Upgrading», das immerwährende Suchen nach neuen Nischen, die ständige Verbesserung der Exportprodukte usw., dürfte einen wesentlichen Beitrag zur anhaltenden Verbesserung der realen Austauschverhältnisse geleistet haben.

Die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte Verbesserung der realen Austauschverhältnisse liefert gleichzeitig auch eine wichtige Begründung für den durch das BIP vermutlich unterschätzten Wohlstandszuwachs in der Schweiz.

Quelle: Avenir Suisse
Bild: © th-photo / Fotolia.com

 

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