Tagung gegen Häusliche Gewalt – Täter sollen Lernprogrammen zugewiesen werden um wieder glückliche Beziehungen führen zu können

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Heute tagen in Bern die kantonalen Koordinations-, Interventions- und Fachstellen gegen häusliche Gewalt. Nebst der gegenseitigen Information zu konkreten Aktivitäten wird dabei diskutiert, wie die Möglichkeiten von Interventionsstellen verbessert werden können, Täter Programmen oder Beratungen zuzuweisen. Dies um die Situation ihres Umfelds und auch von ihnen selber verbessern zu können und ihr Muster von Gewalt zur Lösung von Schwierigkeiten zu durchbrechen.

Lernen, innere Konflikte ohne Gewalt nach aussen zu lösen

So sollen betroffene Frauen und Männer lernen, ohne Gewaltausübung Beziehungen zu führen.

Es ist bei Gewalt in Beziehungen oftmals vielleicht nicht, wie man meist denkt, ein Problem des zu wenig Liebens, sondern des Zuviel-Liebens des Partners, aus dessen Empfindsamkeit Gewalt als Lösung von inneren und äusseren Konflikten erscheint. Denn, wie es Siegmund Freud einst so trefflich formulierte: „Nie sind wir so verletzlich, als wenn wir lieben.“

Handlungsbedarf wird in folgenden Punkten diskutiert:

• Gesetzliche Grundlagen: Bessere Umsetzung und striktere Anwendung bestehender gesetzlicher Bestimmungen.

• Sensibilisierung der zuständigen Staatsanwaltschaft: Noch wird zu wenig von den bestehenden Möglichkeiten der Zuweisung von Täter in Lernprogramme Gebrauch gemacht.

• Angepasste Interventionsmassnahmen für unterschiedliche Täter-Profile: Denn nicht alle Massnahmen sind für alle Täter gleichermassen geeignet.

Hintergrund zur Tagung

Seit 2007 organisiert der Fachbereich Häusliche Gewalt des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann einmal jährlich eine nationale Tagung für kantonale Interventionsstellen.

Der Fachbereich Häusliche Gewalt erfüllt damit eine seiner Kernaufgaben: Die Förderung der Koordination und Vernetzung und der Zusammenarbeit auf nationaler und kantonaler Ebene.

In den Vorjahren lag der thematische Fokus 2010 auf der Mitbetroffenheit von Kindern, im Jahr 2009 auf der Situation von Häuslicher Gewalt bei Migrant.

Quelle: Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
Bild: cc detailblick / Fotolia.com

 

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