2024 leisteten die Spitex-Dienste 25,6 Millionen Pflegestunden (+10,2% gegenüber 2023) zugunsten von rund 424’000 Senioren. Dies ist der grösste Anstieg seit 2011. Es ist wohl in erster Linie auf das zunehmende Angebot gewinnorientierter Unternehmen zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr leisteten diese Anbieter mehr Pflegestunden (+23,4%) bei einer grösseren Klientel (+20,5%) und mit 23,5% mehr Beschäftigten. Auch die Pflegeheime 2024 waren stark ausgelastet.
Gewinnorientierte Pflege-Unternehmen sind offenbar gefragter
2024 liessen sich im Bereich der Hilfe und Pflege zu Hause rund 130 neue gewinnorientierte private Anbieter in verschiedenen Kantonen nieder. Die Zahl der gewinnorientierten Organisationen erhöht sich somit auf 844, gegenüber 605 gemeinnützigen Organisationen und 1783 selbstständigen Pflegefachpersonen.
Die Klientel der gewinnorientierten Unternehmen stieg um 20,5%. Bei den gemeinnützigen Spitex-Organisationen sah die Situation anders aus: Die Anzahl der von ihnen betreuten Personen ging das zweite Jahr in Folge zurück (–2,5%). Nach dem Tessin im Jahr 2021 war Zürich 2024 der zweite Kanton, in dem gewinnorientierte Unternehmen mehr Pflegestunden leisteten als gemeinnützige Organisationen, die bis zu diesem Zeitpunkt marktführend waren.
16,7% mehr Beschäftigung von Pflegepersonen
Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) erhöhte sich bei den gewinnorientierten Spitex-Unternehmen um 16,7%, bei den selbstständigen Pflegefachpersonen um 10,8% und bei den gemeinnützigen Organisationen um 2,9%. Die gewinnorientierten Unternehmen stellten 2024 knapp 3’700 Personen ohne spezifische Ausbildung oder mit absolviertem Betreuungsgrundkurs ein und erhöhten deren Bestand auf insgesamt 11 500 (+47%). Bei diesen Personen mit geringerer Ausbildung lag die durchschnittliche Beschäftigungsquote bei 21%.
Seit 2020 spezialisieren sich gewinnorientierte Unternehmen auf die vertragliche Anstellung von pflegenden Angehörigen. Dieser Markt hat sich insbesondere in den deutschsprachigen Kantonen der Nordostschweiz (Zürich, Aargau, Thurgau, St. Gallen usw.) entwickelt.
Alters- und Pflegeheime in den Kantonen Waadt und Wallis fast zu 100 Prozent ausgelastet
Während die Kantone Aargau und Zürich im Vergleich zum Jahr 2023 etwa 19% bzw. 18% mehr Spitex-Pflegestunden in Rechnung stellten und damit die höchsten kantonalen Anstiege verzeichneten, war das Wachstum in den Westschweizer Kantonen bescheidener (durchschnittlich +7%).
Pflege zu Hause boomt – Altersheime stagnieren
Bei den Alters- und Pflegeheimen war die Entwicklung nicht so dynamisch: Die Zahl der verfügbaren Betten stieg gegenüber 2023 lediglich um 0,1% auf insgesamt 100’955. In sieben Kantonen verringerte sich das Bettenangebot sogar. Die durchschnittliche Auslastungsrate für Langzeitaufenthalte lag bei 94,2%, gegenüber 93% im Jahr 2023. In den Westschweizer Kantonen sowie in Zug und Basel-Landschaft erreichte diese Rate über 97%. Das Gesamtbeschäftigungsvolumen stieg um 2,6% auf 106’104 Vollzeit-Stellenprozente.
Mehr Einnahmen bei den Spitex-Diensten – Alters- und Pflegeheime machen Verlust
2024 beliefen sich die Kosten der Alters- und Pflegeheime auf 12,16 Milliarden Franken (+4,2% gegenüber 2023) und die Einnahmen auf 11,98 Milliarden Franken (+4,8%). Für das Geschäftsjahr 2024 resultierte somit ein Verlust von 178 Millionen Franken.
Bei den Spitex-Diensten stiegen die Einnahmen (+9,1%) gegenüber den Kosten (+8,4%) stärker an. Die Einnahmen beliefen sich insgesamt auf 3,67 Milliarden Franken, wobei die gewinnorientierten Unternehmen einen stärkeren Anstieg der Einnahmen verbuchten (+162 Millionen Franken bzw. +22%) als die gemeinnützigen Spitex-Organisationen (+127 Millionen Franken bzw. +5%).
16% der Kosten des Schweizer Gesundheitswesen fliesst in die Betreuungsdienste für Senioren
2024 generierten die Spitex-Dienste und die Alters- und Pflegeheime zusammen 15,82 Milliarden Franken, was 16% der Gesamtkosten des Schweizer Gesundheitswesens entspricht.
Quelle: Schweizer Bundesamt für Statistik BFS: „Pflegestunden der Spitex-Dienste erreichte 2024 Rekordwerte“






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