25,2 Milliarden Kilometer pro Jahr: Fahrleistung auf Autobahnen hat sich seit 1990 verdoppelt – ASTRA testet Umnutzung des Pannenstreifens

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Bern, 22.09.2011 – Im letzten Jahr sind auf den schweizerischen Autobahnen 25,2 Milliarden Kilometer zurückgelegt worden – 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt werden inzwischen rund 40 Prozent des gesamten Motofahrzeugverkehrs der Schweiz auf den Nationalstrassen abgewickelt. Am stärksten belastet sind die A1 zwischen Genf und Lausanne sowie zwischen Bern und Winterthur und die A2 im Raum Basel. Das geht aus dem Nationalstrassen-Jahresbericht 2010 des Bundesamts für Strassen (ASTRA) hervor.

Funktionierende Nationalstrassen sind für die Schweiz von erheblicher volkswirtschaftlicher Bedeutung. Dies verdeutlicht der neuste ASTRA-Bericht zur „Verkehrsentwicklung und Verfügbarkeit der Nationalstrassen“. Seit 1990 hat sich die Fahrleistung auf den Autobahnen verdoppelt. Im letzten Jahr haben alle Fahrzeuge zusammen auf den Nationalstrassen 25,2 Milliarden Kilometer zurückgelegt, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 2,6 Prozent entspricht.

Insgesamt werden inzwischen auf den Autobahnen rund 40 Prozent des gesamten Motorfahrzeugverkehrs der Schweiz abgewickelt. Beim schweren Güterverkehr liegt der Wert sogar bei 65 Prozent. Den Nationalstrassen kommt für die Abwicklung des Verkehrs entsprechend hohe Bedeutung zu. Am stärksten belastet sind die A1 zwischen Genf und Lausanne sowie zwischen Bern und Winterthur sowie die A2 im Raum Basel. Bezüglich des Schwerverkehrs ist Muttenz Hard (BL) am stärksten belastet. Werktags werden dort durchschnittlich 11’544 schwere Güterfahrzeuge registriert, beim Gotthardstrassentunnel sind es 3263.

Verkehrsüberlastungen wichtigste Ursache für Staus

Der wachsende Verkehr schlägt sich in Verkehrsunterbrüchen und Staus nieder. 2010 wurden aufgrund von 38’524 Staumeldungen insgesamt 15’910 Staustunden erfasst.

Die Autobahnen stossen auf verschiedenen Abschnitten aber auch an ihre Kapazitätsgrenzen: Gemäss den Auswertungen des ASTRA wurden letztes Jahr gut zwei Drittel oder 11’786 Staustunden durch Verkehrsüberlastungen ausgelöst. Um 11 Prozent gestiegen sind die unfallbedingten Staus, gegenüber 2009 praktisch gleich geblieben ist die Anzahl Staus wegen Baustellen.

Winterthur-Zürich: an 344 von 365 Tagen Stau

Problematisch ist die Stausituation vor allem auf der Nordumfahrung Zürich-Winterthur, wo 2010 an 344 Tagen Staus registriert wurden. Stark betroffen sind auch der Grossraum Baregg, der Abschnitt Bern-Kriegstetten, die Umfahrung Lausanne und die Umfahrung Genf. Am Gotthard-Südportal wurden letztes Jahr an 183 Tagen Staus registriert, am Nordportal an 141 Tagen. Die typischen Ferien- und Osterstaus, die sich in der Vergangenheit auf einige Wochenenden konzentrierten, verteilen sich vermehrt über ganze Wochen.

Trick: Pannenstreifen wird bei hohem Verkehrsaufkommen umgenutzt

Um Staus zu verringern, setzt der Bund auf eine bessere Bewirtschaftung der verfügbaren Strassenkapazitäten (Verkehrsmanagement) sowie im Rahmen des Programms Engpassbeseitigung auf Kapazitätserweiterungen. In der Westschweiz läuft zwischen Ecublens und Morges zudem ein Pilotprojekt zur beschränkten Umnutzung des Pannenstreifens. Das ASTRA wird noch in diesem Jahr über das weitere Vorgehen zur Entschärfung der Stauproblematik orientieren.

Zweithäufigste Unfallursache auf Autobahnen: zu nahes Aufschliessen

Erstmals erfasst wurde im Jahresbericht das Unfallgeschehen auf den Autobahnen und Autostrassen. Ausgewertet wurden 2085 Unfälle mit Personenschaden. Die meisten Unfälle sind auf Unaufmerksamkeit zurückzuführen; die zweithäufigste Ursache ist zu nahes Aufschliessen.

Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA – Bild: Copyright HappyTimes

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