Schweizer Autobahnen 2019 sind in sehr gutem Zustand – 41% des Verkehrs und 71% aller Güter rollen über die Nationalstrassen

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Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat den dritten Bericht zum Zustand des Nationalstrassennetzes publiziert. Dieser kommt zum erfreulichen Schluss, dass sich das Schweizer Autobahn-Netz Ende 2018 / Anfangs 2019 in einem guten Gesamtzustand befindet, wirbt aber gleichzeitig für mehr Geld in die eigene Kasse für den Unterhalt. Die Gesamtbeurteilung ergab insgesamt sogar leicht bessere Werte als im Vorjahr. Ab 1. Januar 2020 werden 400 Kilometer Strassen zusätzlich ins Nationalstrassennetz aufgenommen. Insgesamt umfassen die Schweizer Autobahnen Ende 2018 eine Länge von 1859 Kilometer! 41 Prozent des gesamten Schweizer Strassenverkehrs und sogar 71 Prozent aller Güter rollen über die Autobahnen. Soviel zum Thema "Güter auf die Bahn".

Schweizer Autobahnen befinden sich 2019 in einem sehr guten Zustand

Der Netzzustandsbericht zeigt, dass die Nationalstrassen gut instandgehalten werden und sich das Netz insgesamt in einem guten Zustand befindet. Die Zustandserfassung umfasst die Fahrbahnen und Beläge, Kunstbauten, Tunnel und Untertagebauten sowie die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen. Bei den Fahrbahnen und Belägen wurden 96 Prozent als gut oder mittel bewertet, etwas mehr als 3 Prozent als ausreichend und weniger als 1 Prozent als kritisch (kritisch = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Wiederum wurden 0% als schlecht klassifizierten Fahrbahnen und Beläge festgestellt, welche dringliche Massnahmen erfordern würden.

Sicherheit ist bei allen Brücken und Kunstbauten voll gewährleistet

Bei den Kunstbauten wurden 9315 (knapp 88 Prozent) als gut oder akzeptabel bewertet, 1123 (rund 10 Prozent) als beschädigt (beschädigt = mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung), 155 (1,5 Prozent) als schlecht (schlecht = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Als alarmierend (= erfordert dringliche Massnahmen) eingestuft wurden 20 Kunstbauten. Dabei handelt es sich jedoch ausschliesslich um defekte Maschendrahtzäune und Wasserdurchlässe, welche für die Verkehrs- und Betriebssicherheit eine unwichtige Rolle spielen. Brücken finden sich keine darunter. Die Sicherheit ist auch bei den als schlecht bewerteten Kunstbauten jederzeit gewährleistet. 

Auch alle Autobahntunnels sind in gutem Zustand

156 (gut 82 Prozent) Tunnels und Untertagbauten sind in einem guten oder als akzeptabel bewerteten Zustand, 28 (knapp 15 Prozent) wurden als beschädigt eingestuft (beschädigt = mittelschwere Schäden ohne Auswirkung auf die Sicherheit; bedingen verschärfte Überwachung) und 5 (knapp 3 Prozent) wurden als schlecht bewertet (schlecht = grosse Schäden ohne Auswirkung auf die Tragsicherheit oder Verkehrssicherheit; bedingen mittelfristig eine Intervention). Es gibt aber kein Bauwerk, das als alarmierend eingestuft wurde. Bei den Betriebs- und Sicherheitsanlagen wurden 98 Prozent als gut oder annehmbar bewertet. Dies widerspiegle das hohe Sicherheitsniveau der Nationalstrassen, findet das ASTRA. Die Gesamtbeurteilung ergab für 2018 insgesamt sogar leicht bessere Werte als im Vorjahr.

41 Prozent des gesamten Strassenverkehrs rollt auf den Autobahnen und 71 Prozent aller Güter

2017 bewältigten die Nationalstrassen 41 Prozent des gesamten Strassenverkehrs und 71 Prozent des gesamten Güterverkehrs auf der Strasse, obwohl sie nur 2,6 Prozent des gesamten Strassennetzes der Schweiz ausmachen. Sie sind für Gesellschaft und Wirtschaft entsprechend bedeutend. Das schweizerische Nationalstrassennetz wurde mehrheitlich in den 1960er bis 1980er Jahren gebaut. Es ist heute also 40 bis 60 Jahre alt. Insgesamt umfasste es Ende 2018 eine Länge von 1859 Kilometer.

So wird der Zustand der Schweizer Nationalstrassen erfasst:

Die einzelnen Bauwerke werden alle fünf Jahre umfassend inspiziert und beurteilt. Dabei werden die einzelnen Anlagen und Elemente eines Bauwerks genauso untersucht, wie dessen Gesamteindruck. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die Planung der Unterhaltsarbeiten auf dem Nationalstrassennetz. Der neue Netzzustandsbericht gibt den Stand per Ende 2018 wider. Sanierungsarbeiten, welche 2019 gestartet oder durchgeführt wurden, sind darin nicht berücksichtigt.

Bei Bauwerken, welche in die Zustandsklassen 1 bis 4 eingeteilt werden, ist die Sicherheit nicht in Frage gestellt. Bei Bauwerken der Klasse 4 sind situativ mittelfristige Massnahmen notwendig. Bei Bauwerken der Stufe 5 werden kurzfristigere Massnahmen notwendig, wobei weder die generelle Sicherheit noch die Verkehrssicherheit in Frage gestellt sind. Bei Brücken kann dies beispielsweise eine temporäre Reduktion der Belastung (Gewichtslimite für Fahrzeuge) oder der Ersatz der Fahrbahnübergänge sein.

Nurt bei rund 16 Prozent der Kunstbauten erfolgte bis Ende 2018 noch keine Zustandserfassung. Es handelt sich dabei um kleinere Mauern oder Wasserdurchlässe, welche für die Sicherheit und Verfügbarkeit vernachlässigbar sind. Deren Zustand wird jeweils im Zuge der konkreten Unterhaltsplanung für den jeweiligen Abschnitt erfasst.

Quelle: Bundesamt für Strassen ASTRA
Bild: © HappyTimes – Autobahn bei Wallisellen

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