Neu kommt bei der Zollabfertigung durch die Post ein Einheitstarif zur Anwendung. Dieser beinhaltet einen Grundpreis von CHF 12.– pro Sendung aus den Nachbarländern bzw. CHF 16.50.– für Sendungen aus entfernteren Staaten. Dazu kommt ein wertabhängiger Betrag in Höhe von 3 Prozent. Die Gesamtkosten werden bei CHF 70.– plafoniert.
Die Zahl der Beschwerden im Zusammenhang mit den Verzollungsgebühren hat mit der Erstarkung des Frankens in den letzten Monaten weiter zugenommen. Ein Grossteil dieser Beschwerden betraf die Zollabfertigungsgebühren von GLS (zurzeit zwischen CHF 43.– und CHF 53.–) und von EMS (CHF 35.-), und viele davon beziehen sich auf Sendungen mit geringem Warenwert aus den Nachbarländern. Insofern stellt die nach intensiven Verhandlungen erzielte Vereinbarung zwischen dem Preisüberwacher und der Post einen überfälligen Schritt in die richtige Richtung dar.
Das neue Preismodell wird die Verzollungspreise unabhängig vom Versandkanal berechnen und stattdessen nach dem Herkunftsland und dem Warenwert differenzieren. Die neuen Preise führen zu einer spürbaren Entlastung insbesondere beim Direktimport von tiefpreisigen Gütern aus den Nachbarländern.
Ab 1. Oktober 2011 werden alle Importsendungen, deren Mehrwertsteuer und Einfuhrzoll weniger als 5 Franken beträgt, unabhängig des Versandkanals kostenfrei abgefertigt. Die Anpassung des Preismodells wurde mit dem Eidgenössischen Preisüberwacher abgestimmt und einvernehmlich geregelt.
Die Post wird die Preise für zollrechtliche Aufgaben, die sie für den Bund wahrnimmt, auf den 1. März 2012 anpassen. Damit vereinfacht sie für ihre Kunden die Verzollungsleistungen und Verzollungszusatzleistungen für den Import. Das neue Preismodell wurde einvernehmlich zwischen der Post und dem Eidgenössischen Preisüberwacher geregelt. Es führt insbesondere beim Direktimport von tiefpreisigen Gütern aus den Nachbarländern zu einer spürbaren Entlastung. Die Ziele der Anpassung der bisherigen Preisgestaltung waren verursachergerechtere Preise sowie die Aufhebung der Preisunterschiede zwischen den Versandkanälen, auf deren Wahl der Konsument häufig wenig Einfluss hat. Bisher hat der Markt zwischen Geschäfts- und Privatsendungen im Import unterschieden, wobei der Marktpreis für Verzollungen von Geschäftssendungen bei rund 40 bis 50 Franken und für Sendungen an Privatkunden im Postkanal bei 18 Franken liegt.
Verursachergerechte Preise
Die gegenwärtigen Preisunterschiede zwischen der Beförderung und Verzollung durch Swiss Post GLS oder die Post bzw. die Unterscheidung zwischen Geschäfts- und Privatsendungen werden mit dem neuen Preismodell aufgehoben. Inskünftig werden die Verzollungsgebühren durch Preiskriterien wie dem Herkunftsland und dem Warenwert der Sendung bestimmt. Zudem wird, wie in der Postverzollung, auch die auf Geschäftskundensendungen spezialisierte Swiss Post GLS ab 1. Oktober 2011 alle Importsendungen kostenfrei abfertigen, deren Mehrwertsteuer und Einfuhrzoll weniger als CHF 5.00 beträgt.
Die Herkunftsländer werden gemäss dem neuen Preismodell in zwei Zonen unterteilt, wobei die Nachbarländer der Schweiz eine eigene Zone bilden. Rund die Hälfte aller von der Post in die Schweiz eingeführten Importsendungen trifft aus Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich ein. Die Post bietet ihren Kunden für Sendungen bis zu einem Warenwert von 200 Franken aus diesen Ländern schweizweit die tiefsten Verzollungspreise für den Import an. Zusätzlich wurden mit der Preisüberwachung definierte Zuschläge für Zusatzdienste vereinbart, welche ebenfalls verursachergerecht abgerechnet werden.
Zollkosten Schweiz
Der Verzollungspreis berechnet sich nach der Formel:
Grundpreis + 3% des Warenwerts = Verzollungspreis (max. CHF 70.00)
Preisübersicht für Importverzollung gültig ab 1. März 2012
für Postsendungen, EMS Sendungen und Swiss Post GLS Sendungen
Grundpreis Verzollung Zone 1
(Herkunftsländer: Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich)
CHF 12.00
Grundpreis Verzollung Zone 2
(restliche Länder)
CHF 16.50
Zuschlag Warenwert 3%
Maximaler Verzollungspreis CHF 70.00
Quelle: Preisüberwacher, Die Schweizerische Post – Bild: Die Schweizerische Post