Minus 40 Grad? Kein Problem. Peter Spuhler verkauft Litauen Güterloks für 115 Millionen Euro

Stadler Rail Lokomotive für Litauen

Stadler und LTG Cargo aus Litauen, haben einen Vertrag über die Lieferung von 17 Elektrolokomotiven unterzeichnet. Der Vertrag beinhaltet eine Option für 17 weitere Lokomotiven, Ersatzteile und eine dreijährige Wartungsperiode. Es handelt sich um den ersten Lokomotivvertrag von Stadler für den litauischen Markt. „Einschließlich der 17 Lokomotiven, der Ersatzteile und der Wartung beläuft sich das Auftragsvolumen auf rund 115 Millionen Euro“, wie uns ein Pressesprecher von Stadler Rail Valencia mitteilte. Das besondere daran: Die Loks müssen bei eisigen Temperaturen bis minus 40 Grad problemlos funktionieren. Und sie müssen dabei schwerste Lasten ziehen können. Offenbar kein Problem für Peter den Starken und seine tapferen Mitarbeiter bei Stadler Rail.

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Schweizer Lokomotiven für extreme Bedingungen bis minus 40 Grad

Die litauische Güterbahn LTG Cargo, die zur litauischen Staatsbahn Lietuvos geležinkeliai (LTG) gehört, erteilte Stadler den Zuschlag für die Lieferung von 17 elektrischen Lokomotiven. Der Auftrag stellt für Stadler einen bedeutenden Meilenstein dar, da damit der Lok-Typ aus der EURODUAL-Familie in einen neuen Markt mit extremen Wetterbedingungen eintritt. Die Güterloks sind für Temperaturen von bis zu -40ºC ausgelegt und verfügen über ein Winterpaket für den zuverlässigen Betrieb bei Schnee und Eis.

Wo ist Litauen? Das 2,8 Millionen Land an der Ostsee

Litauen

Litauen, oder auch Lithuania, liegt an der Ostsee und grenzt an Polen, Belarus und Lettland, sowie an die kleine russische Enklave Kaliningrad. Es zählt etwa 2,8 Millionen Einwohner.

Bärenstarke Schweizer Lokomotiven für den Schwerlastverkehr

Die Lokomotiven für den litauischen Schienengüterverkehr haben eine Spurweite von 1.520 Metern, verfügen über eine bärenstarke maximale Zugkraft von 500 kN, eine Zugleistung von bis zu 6,15 MW auf der Schiene und können trotzdem eine beachtliche Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen. Ausserdem verfügen sie über eine elektrische Bremse mit Rückspeisung, um die Effizienz der Lokomotive weiter zu steigern, sowie über und eine automatische Kupplung.

Stadler Rail Valencia baut die bärenstarken Lokomotiven

Die Loks werden im Stadler-Werk in Valencia, Spanien, hergestellt. Sie sind vielseitig einsetzbar und ermöglichen den Transport von schweren Gütern, den sogenannten Schwerlastverkehr. Sie erfüllen die Anforderungen, Güterzüge zu verlängern und zu digitalisieren, das erhöht die Effizienz.

Ergonomische und komfortable Führerstände inklusive Toilette und Brüneli

Die beiden Führerstände – eine auf jeder Seite – wurden so konzipiert, dass sie den modernsten Ergonomie-Kriterien sowie den europäischen Lärm- und Komfortnormen entsprechen. Das Videoüberwachungssystem (CCTV) besteht aus einer Vorwärtskamera sowie aus zwei Rückfahrkameras pro Führerstand, die es dem Fahrer ermöglichen, den hinteren Teil des Fahrzeugs von seinem Fahrerplatz aus zu beobachten. Die Sicht nach aussen ist sowohl nach vorne als auch in Querrichtung möglich, was ein sicheres Fahren mit einem Lokführer ermöglicht. Ausserdem ist der Zug mit einer Toilette und einem Wasserhahn ausgestattet damit sich die Lokführer auch nach langer Reise noch hübsch machen können.

„Eine neue Ära des Schienengüterverkehrs in Litauen“

Eglė Šimė, CEO von LTG Cargo in Litauen, sagte: „Mit dem Kauf von Elektrolokomotiven beginnt eine neue Ära eines noch nachhaltigeren und zuverlässigeren Schienengüterverkehrs in Litauen. Die neuen Elektrolokomotiven werden Güter zwischen Vilnius und Klaipėda befördern – ein Korridor, auf dem jährlich die Hälfte des gesamten Schienengüterverkehrs in Litauen stattfindet. „Elektrolokomotiven sind etwa dreimal so effizient wie Diesellokomotiven, so dass wir unseren Kunden umweltfreundlichere und wettbewerbsfähigere Güterverkehrsdienste anbieten können.“

Quelle: Stadler Rail Group
Bilder: © Stadler und © Apple Karten

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