Sorry, George: Ab sofort darf Denner wieder seine günstigen Kaffeekapseln verkaufen, die in die Nespresso-Maschinen passen. Das St. Galler Handelsgericht hat das superprovisorische Verkaufsverbot wieder aufgehoben, dass es am 10. Januar verhängt hatte.
Verboten bleiben einzig einige Werbeslogans, die zu nahe am „What else?“ -Spruch von Nespressos Werbeikone George Clooney lagen.
Denner hat also mit seinem Mut auf der ganzen Linie gewonnen und dafür Nespresso mit seiner Klage nicht nur die Gunst vieler Konsument verloren, sondern jetzt auch noch beide Gerichtsentscheide der Handelsgerichte St. Gallen und Zürich. In Zürich wurden Nestlé noch 12’000 Franken Verfahrenskosten aufs ohnehin schmerzende Auge gedrückt.
George Clooney hat etwas an Sympathie verloren
Nespresso und Nestlé hatten in dieser Kapselschlacht fast alles falsch gemacht. Warum liessen sie die billigeren Kapseln des Discounters nicht von vornherein zu und genossen den erhöhten Absatz ihrer Nespresso-Maschinen?
Der Kaffee von Nespresso ist eindeutig etwas besser und erlesener, also hätte Nespresso weiterhin die hochpreisigen Kapseln an Geniesser verkaufen können. Doch dieses Hochpreiskonzept auch den kleinen Bürgern aufzwingen zu wollen, die nur einen praktisch und einfach zuzubereitenden Kapselkaffe geniessen möchten, und erlesensten Geschmack gerne gegen die Hälfte des Preises opfern, war nicht nur Kundenfeindlich, sondern damit auch noch vor Gericht zu ziehen, auch etwas arrogant. Dafür hat Nespresso nun die Quittung erhalten. Doch der Image-Schaden dieses unsympathischen Monopolversuchs auf Kosten der preissensiblen Kund, ist enorm. George Clooney wirkt gierig und ungenerös, und hat etwas an Sympathie verloren.