Die Bezeichnung «Zuger Kirschtorte» kann ins Register der geschützten geografischen Angaben aufgenommen werden. Die Einsprecher und die Zuger Kirschtorten Gesellschaft (Gruppierung) haben sich durch den Abschluss eines Vergleiches über die strittigen Punkte geeinigt. Die Eintragung fällt mit dem Jubiläumsjahr «100 Jahre Zuger Kirschtorte» zusammen.
Die Zuger Kirschtorte hat im Kanton Zug eine lange Tradition. Sie wurde 1915 in der Stadt Zug erfunden. Die Stadtzuger Konditoreien konnten in der Folge vom Wissen und von der Erfahrung des Erfinders Heinrich Höhn profitieren. Das Herstellungsverfahren ist seit 100 Jahren gleich geblieben, mit Ausnahme gewisser technischer Fortschritte und veränderten Zutaten. Die Zuger Kirschtorte wird auch heute noch von Hand zusammengesetzt. Der Kirschanteil ist seit ihrer Erfindung stetig gestiegen. Zur Zeit Höhns verwendete man Alkohol in Torten allgemein eher als Aromastoff, heute ist er wesentlicher Bestandteil. Im Kanton Zug werden pro Jahr etwa 250'000 Kirschtorten hergestellt und dafür rund 15'000 Liter hochprozentiger Kirsch verwendet. Die Zuger Kirschtorte ist mit ihrem rautenförmigen Muster in der Puderzuckerschicht unverwechselbar.
Die Zuger Kirschtorte steht auch in engem Zusammenhang mit dem Kirschenanbau und der Kirschbrennerei im Kanton Zug. Die Kirschenkultur in der Region Zug-Rigi ist rund 500 Jahre alt. Der intensive Kirschgeschmack der Torte stammt vom Zuger Kirsch oder Rigi Kirsch, der als GUB/AOP seit 2013 geschützt ist. Die Zuger Kirschtorte gilt als die wichtigste kulinarische Spezialität der Stadt Zug und ist auch heute noch eng mit der Stadt Zug verbunden.
Das Register der Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben zählt heute 32 Eintragungen: 21 GUB/AOP (geschützte Ursprungsbezeichnungen) und 11 GGA/IGP (geschützte geografische Angaben).
Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft