Kolumne von Fritz Dominik Buri, zertifizierter NLP Practioner der AUNLP und lizenzierter Life Coach
Liebe Leserin und lieber Leser
Nein, keine Angst wegen dem Titel meines heutigen Beitrages, ich will hier keine politische Diskussion über die Flüchtlingsströme losschlagen, sondern ein paar meiner Gedanken zu diesem Thema hier vortragen. Aufgrund dieser Thematik, die den Blätterwald der Presse zur Zeit dominiert, beschäftigt es ganz einfach viele Menschen, teils aufgrund von Unsicherheit und anderenteils aufgrund fremdartiger Kulturen, die aufeinandertreffen.
Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit in grossen Hotels in der Schweizer Gastronomie hatte ich während diesem Verlauf die Möglichkeit, mit Menschen aus allen Herrenländer und Hautfarben zusammen zu arbeiten. So habe ich viel über fremde Kulturen und Denkweisen gelernt, weil es mich auch interessierte, wie die Menschen dort leben und wie ihr Alltag aussieht. Vielleicht ist es auch meine Neugierde, die mich in meinen Ferien immer an abgelegene Orte, fernab von Touristenzentren führt, ich will wissen und erfahren wie die Menschen dort leben und denken. So bin ich in Schottland und Frankreich an Orten gewesen wo der Massentourismus keinen Einfluss hat, habe viel über die Kultur und Geschichte dieser Länder erfahren, von Leuten die dort leben.
Und was ich immer feststellen kann, egal ob dies in der Gastronomie oder auf meinen Reisen war, ist die Tatsache dass ausnahmslos alle Menschen mich immer sehr freundlich und hilfsbereit aufgenommen haben. Sie schätzten es, wenn sich ein Fremder für sie und ihre Kultur und Lebensweise interessiert. Und übrigens, die Schotten sind keineswegs knausrige Menschen, sie sind sehr interessierte und höfliche Menschen, mit einem etwas herben doch sehr herzlichen Charme. So viel zu unbegründeten Vorurteilen.
So wie ich meinem Mitmenschen und Fremden gegenüber auftrete, so treten sie mir gegenüber auf, bin ich offen und interessiert, ist es mein Gegenüber ebenfalls. Bin ich misstrauisch und feindlich gesinnt, ist es mein Gegenüber ebenfalls. Ich nehme mir gerne die Zeit, die Geschichte eines anderen Menschen zu erfahren. So habe ich mit vielen deutschen Staatsbürgern gesprochen, die in die Schweiz kamen um hier zu arbeiten und sich ein neues Leben aufbauten.
Diese Menschen kamen nicht aus Freude oder weil sie gerade „nichts Besseres zu tun hatten“, nein, sie kamen aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit und fanden hier einen Job und bauten sich ein neues Leben auf. Und all diese Menschen waren dankbar in der Schweiz arbeiten zu dürfen und dass man ihnen die Möglichkeit geboten hat, hier einen Neustart zu machen. Ich habe mich dann gefragt, wenn ich die Schweiz verlassen müsste weil es ums nackte Überleben geht, wenn ich meine Schwester und Freunde, meine vertraute Umgebung aufgeben müsste, wie würde ich reagieren? Wie würde ich reagieren, wenn ich in deren Situation stecken würde?
Diese Überlegungen haben mir geholfen, diese Menschen mit anderen Augen zu sehen, denn wäre ich wie sie in ihrer Situation gewesen, ich wäre auch froh und dankbar, würde man mir diese Möglichkeit bieten. Und wenn ich mir nun die ganze Thematik der Flüchtlingsströme aus Syrien und anderen Gebieten anschaue, so frage ich mich, wie würde es mir ergehen, wenn ich sie wäre? Diesen Menschen mit Hass und Wut zu begegnen nutzt niemandem und macht die Sache auch für niemanden besser.
Zweifelsfrei gibt es auch bei diesen Menschen schwarze Schafe, die gibt es immer und überall, auch unter den Schweizern und Schweizerinnen. Doch begegne ich diesen Menschen mit Achtung und Würde, denn meiner Meinung nach kann man einem Menschen alles nehmen, doch nimmt man ihm die Achtung und Würde vor sich selbst, tötet man ihn. Man tötet ihn zwar nicht physisch, doch tötet man ihn geistig und diese Art von Tod ist weitaus grausamer als der körperliche Tod. Denn, ungeachtet der Religion Hautfarbe oder Rasse wollen alle Menschen nur eines, eine Erkenntnis die ich schon in meinen Jahren in der Zusammenarbeit mit den verschiedensten Nationen in der Gastronomie festgestellt habe:
Jeder Mensch wünscht sich das Recht auf Menschlichkeit und Würde.
Ich wünsche mir Politiker die weniger schöne Reden schwingen und stattdessen für pragmatische Lösungen einstehen, ein verständnisvolleres Miteinander das auf Respekt Achtung und Liebe basiert. Hass sorgt für mehr Hass und Unruhe und nützt am Ende niemanden und auf diese Weise ist auch noch nie ein Problem oder eine Situation langfristig und auf konstruktive Weise gelöst worden.
Wie und wohin die Thematik führen wird, kann ich Ihnen auch nicht sagen, hierfür ist die Politik unserer Länder und der Länder von denen diese Flüchtlinge kommen, zuständig. Es gilt Lösungen zu finden die von Dauer und von Frieden geprägt sind. Was wir als Einzelne und Einzelner tun können, ist, wie schon erwähnt, fremden Menschen und Kulturen mit Achtung Respekt und Liebe zu begegnen, dann werden uns diese Menschen auch mit Achtung Respekt und Liebe begegnen. Denn, so wie ich nach aussen auftrete und mich gebe, so werde ich auch wahrgenommen von meinem Umfeld und erhalte somit die Antwort, und die ist entscheidend geprägt von mir selbst.
Wie gesagt, stelle ich mir stets die Frage, wie würde ich mich in der Haut des Anderen fühlen, wäre ich offen und einsichtig und würde ich mich arrangieren, wenn mir offener Hass und Wut entgegenschlägt? Ich denke ich würde selbst auch in die Defensive gehen und würde denken, du willst mir ans Leder, dann muss ich in Notwehr handeln und mein Verhalten wäre kaum offen und freundlich. Kein Mensch ist von Geburt an gut oder schlecht, es sind die Umstände, die ihn gut oder schlecht werden lassen! Und letzten Endes sind wir alles menschliche Wesen die von ein und derselben göttlichen Herkunft abstammen, ob dies nun Christus oder Allah oder Buddha ist.
Herzlichst,
Ihr Fritz Dominik Buri
Zertifizierter NLP Practioner der AUNLP und lizenzierter Life Coach
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