Wohnen auf der Autobahn – Studie des Bundes zeigt: 65’000 neue Wohnungen über 38 Teilstrecken möglich!


Grossraum Zürich auf Top-Platzierungen für Überbauung der Autobahnen © HappyTimes

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Mehrspurige Verkehrsachsen durchqueren Siedlungsgebiete und teilen sie in zwei Hälften. Was liegt näher, als den bereits versiegelten Boden mit Wohnbauten zu überdecken, die Siedlungselemente zusammen zu führen und gleichzeitig die städtebauliche Qualität zu verbessern? Eine vom Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO) in Auftrag gegebene Studie beschäftigte sich nun mit der Überdeckung von Autobahnteilstücken. Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass auf 38 Teilstrecken eine Überdeckung und Überbauung zweckmässig und sinnvoll sein könnte. Darauf könnte mittel- bis langfristig Wohnraum für bis zu 65‘000 Personen bereitgestellt werden.

Auf 38 Teilstrecken Autobahn mit Wohnungen überdeckeln

Die Untersuchung identifiziert 98 Streckenabschnitte von jeweils 500 m Länge, die sich grundsätzlich für eine Überdeckung und Mehrfachnutzung für Wohnzwecke anbieten.Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass auf 38 Teilstrecken eine Überdeckung und Überbauung zweckmässig und sinnvoll sein könnte. Darauf könnte mittel- bis langfristig Wohnraum für bis zu 65‘000 Personen bereitgestellt werden.

Zürich gleich mehrfach als Top-Standorte für Wohnen auf der Autobahn

Das höchste Rating erhielt nicht erstauntlich Zürich, wo gleich mehrfache Standorte in Frage kämen. Allen voran natürlich Zürich-Oerlikon, das Brüttiseller-Kreuz bei Dietlikon/ Wallisellen, Zürich Opfikon, Dübendorf, Regensdorf, Urdorf und Unterengstringen. Auch Genf und Vaud sind bei den Top-Standorten vertreten, am wenigsten empfehlen die Spezialist eine Überbauung in Glarus Nord und in Stein im Aargau, die auf den Plätzen 97 und 98 landen und nicht sinnvoll finanziert werden können.

Knackpunkt Finanzierung

Denn der Knackpunkt der ganzen Geschichte ist, dass in wirtschaftlicher Hinsicht für eine Überbauung der Autobahn mit sehr hohen Fixkosten zu rechnen ist. Diese resultieren aus dem Bau der Überdeckung bei uneingeschränktem Betrieb des jeweiligen Autobahnabschnitts und aus Abgeltungen an den Bund. Kostentreibend wirken zudem die überdurchschnittlich langen Planungs- und Ausführungsfristen, mit denen bei solch komplexen Bauvorhaben zu rechnen ist. Bei rund der Hälfte der identifizierten Standorte müsste daher eine unrealistisch hohe Dichte realisiert werden, um die Kosten der Überdeckung und der Wohnungen über die Mieterträge zu finanzieren.

Das Projektteam unter der Leitung von Jauslin + Stebler Ingenieure AG hat in Zusammenarbeit mit SKK Landschaftsarchitekten und Wüest & Partner AG das mehr als 1800 km lange Nationalstrassennetz der Schweiz gestützt auf raumplanerische, topografische, wohnungsmarktspezifische sowie bau- und verkehrstechnische Kriterien untersucht.

Alle 98 Standorte für Überbauung von Autobahnen in der Übersicht ansehen

Hier können Sie das ganze 98-Seitige Werk mit allen Details zur Überbauung von Autobahnen online als PDF ansehen:

Objektblätter zur Studie „Mehrfachnutzung von Autobahnen“. PDF, 98 Seiten

Quelle: Bundesamt für Wohnungswesen BWO
Bild: © HappyTimes