Hat gut schmunzeln: Domink Kaiser (42), erfolgreicher CEO und Gründer der TV-Sender 3+ und 4+
Hallo Dominik Kaiser! Der coole junge Sender 3+ lanciert diesen Herbst einen zweiten Sender. Warum?
Dominik Kaiser: Wir wollen strukturelle Bedingungen schaffen, die es uns erlauben, mittel- und langfristig unabhängig mit 3+ zu bleiben. Der zweite Sender wird uns dabei stark helfen. Wir können nun nicht nur die Talente unserer Mitarbeiter, sondern auch Netzwerke, Partner und die bisherige Infrastruktur für zwei Sender nutzen. Damit verteilen wir die Kosten des Overheads auf beide Sender und können noch mehr Geld direkt ins Programm investieren. Auch in dasjenige von 3+.
Wie grenzt sich der neue Sender 4+ inhaltlich vom bestehenden Sender 3+ ab?
3+ hat sich vor allem mit Topserien und Schweizer Dokusoaps etabliert. Auf 4+ werden wir uns im ersten Schritt stark auf Blockbuster-Filme konzentrieren. Die Unterhaltung bleibt aber für beide Sender unser Steckenpferd.
Sie möchten sich hauptsächlich auf Blockbuster-Filme konzentrieren. Können Sie schon Titel von Spielfilmen nennen, die gezeigt werden?
Mit den Filmen auf 4+ wollen wir das ganze Spektrum der Unterhaltung abdecken: Gezeigt werden unter anderem Actionfilme wie «Miami Vice» und «Die Insel», Thriller wie «The Departed» oder Science-Fiction-Streifen wie «Independence Day» und «I am Legend». Es werden aber auch Comicverfilmungen wie «300» und «Garfield 2», lustige Animated-Hits wie «Ice Age 2 – Jetzt taut’s» und Komödien wie «Das Schwiegermonster» für Familien zu sehen sein.
Sie wollen auf 4+ auch «mal was ausprobieren». Was meinen Sie damit?
Auf 3+ optimieren wir täglich in kleinen Schritten die Zuschauerzahlen. Ziel ist es, kontinuierlich den Marktanteil zu verbessern. Das ist uns im letzten Jahr im Vorabend und im Jahr zuvor in der Late Prime gut gelungen.
Diese Strategie der kontinuierlichen Verbesserung schränkt den Handlungsspielraum jedoch ein. Es gibt Sendungen, von denen wir wissen, dass sie auf 3+ im ersten Schritt unterdurchschnittlich laufen würden. 4+ ist nun der richtige Ort, solchen Sendungen eine Chance zu geben. Dort müssen sie nicht sofort top-Zuschauerzahlen liefern.
Wollen Sie mit 4+ dasselbe Publikum erreichen wie mit 3+, also die sogenannte werberelevante junge Zielgruppe?
Den absolut grössten Anteil unserer Einnahmen generieren wir mit Werbung. Gebühren erhalten wir keine. Deshalb sind auch bei 4+ vor allem die werberelevanten 15 bis 49-Jährigen unsere Hauptzielgruppe. Wichtig werden auch die sogenannten haushaltsführenden Zuschauer und die jungen Zuschauer zwischen 15 und 34 Jahren.
3+ hat im letzten Jahr wiederum einen Gewinn verzeichnet. Nun investieren Sie weiter und bauen 3+ zu einer Senderfamilie aus. Ergeben sich hier Synergien?
Bei 3+ haben wir bisher jedes Jahr die Programm-Investitionen erhöht und in kleinen Schritten auch die Anzahl der Mitarbeiter ausgebaut. Mit 4+ ergeben sich auf der Basis von 3+ grosse Synergien. Wir können unsere Ressourcen nun für zwei Sender einsetzen. Um unsere Kunden, welche bei uns TV-Spots schalten oder in Sponsorings und Product Placements investieren, können wir uns nun noch besser kümmern. Grosse Teile der gerade neu beschafften Technik für 3+ sind auch für 4+ verwendbar. Die Lieferanten und Produzenten für Spielfilme und Serien sind in den meisten Fällen identisch.
Sie haben im Juni gemeldet, dass 3+ die staatlichen Sender SF1 und SF2 quotenmässig im Schnitt im Vorabendprogramm bei den 15 bis 34-Jährigen überholt hat. Ist es ein strategisches Ziel, die Quote von SF1 und SF2 auch zur Prime Time in dieser Zielgruppe zu übertreffen?
An einzelnen Tagen gelingt uns dies heute schon regelmässig und wir sind vor SF1 oder SF2. Manchmal schaffen wir es auch vor beide, so wie am letzten Donnerstag mit BAUER, LEDIG, SUCHT … Natürlich würden wir uns freuen, wenn es in Zukunft noch mehr solche Tage geben wird.
Über Tausendsassa Domink Kaiser
Dominik Kaiser, geboren am 29. Oktober 1969, war Geschäftsführer von VIVA Plus in Köln.
Streetparade
Kaiser war Berater und CD-Produzent der von Marek Krinsky ins Leben gerufenen Street-Parade in Zürich. Die Street-Parade beschäftigte ihn auch weiterhin, denn mit seinem Musiklabel ‚Elevator Music‘ veröffentlichte er auch die hocherfolgreichen Street Parade Compilations unter anderem mit Gastmixerin DJ Tatana.
Was der Kaiser anfasst wird zu Gold – Produzent, Musiklabel, TV-Sender-Gründer
Als Produzent produzierte Domink Kaiser die TV-Serien „Fuzzy Logic“ und „Scharmör“ für das Schweizer Fernsehen, dessen grösster Konkurrent er heute ist. Mit „The Ring Thing“ produzierte er zudem eine witzige Schweizer Parodie auf den Film „Der Herr der Ringe“.
Im Herbst 2006 gründete Domink Kaiser als Geschäftsführer 3+ den grössten Schweizer Privat-TV-Sender und bricht seit dem mit dem jungen Sender alle Rekorde und luchst seiner einstigen Auftraggeberin SRG gewaltig Zuschauer ab – vorwiegend im hart umkämpften und für den Werbemarkt hochinteressanten Zuschauersegment der 15- bis 34-Jährigen.
Quellen: Wikipedia, 3Plus Group
Bild: 3 Plus Group AG – Domink Kaiser CEO und Gründer