Am Karfreitag brachte das 10jährige Sumatra Orang-Utan-Weibchen „Cahaya“ ihr erstes Junge zur Welt, ein Männchen, das den Namen „Malou“ erhielt. Vater ist der 17jährige Djarius. Das kleine Äffchen Malou ist wohlauf, doch der erste Lebenstag des kleinen Äffchens Malou war etwas von familiären Komplikationen geprägt.
Es war für die Tierpfleger am Karfreitag-Morgen eine freudige Überraschung: Sie konnten bei den Sumatra Orang-Utan ein neues Familienmitglied begrüssen: das kleine Äffchen „Malou“.
Klaute Mutter ihrer Tochter das Baby?
Nur lag das Neugeborene in den „falschen“ Händen: „Timor, die Mutter von Äffin Cahaya, hielt das Junge im Arm. Die erfahrene ältere Affendame, hatte im vergangenen Oktober traurigerweise eine Totgeburt. Ob sie nun das Junge ihrer Tochter weggenommen hat oder diese sich anfänglich nicht um ihren Sohn kümmerte, wissen wir nicht. Wir wollten jedoch verhindern, dass Cahaya nicht die Chance bekam, sich selber um ihr Junges zu kümmern“, wie Gabriela Fenner vom Zoo Zürich gegenüber HappyTimes mitteilte.
Der Tierarzt legte deshalb beide Mütter in Narkose und Malou wurde seiner leiblichen Mutter auf die Brust gelegt. Nach dem Aufwachen wollte die junge Affenmutter anfänglich nichts von ihrem Sohn wissen. Doch sein Rufen blieb nicht ohne Wirkung: Im Laufe des Nachmittags holte sie ihren Sohn zu sich. Abgetrennt von den anderen Orang-Utans konnte die Affenmamma in aller Ruhe ihre ersten praktischen Erfahrungen in der Jungenbetreuung machen und erledigte das mit Bravour.
„Mit ihrer Mutter werden wir die junge Affenmutter noch nicht wieder zusammen lassen, da warten wir noch etwas, bis sich die Mutter-Kind-Beziehung gefestigt hat“, ergänzt Gabriela Fenner.
Sumatra Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht, ihr Bestand auf Sumatra wird auf unter 7000 Individuen geschätzt. Im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für diese Art waren Ende 2010 155 (60 Männchen und 95 Weibchen) Orang-Utans aufgeführt, verteilt auf 32 Institutionen, eine davon ist der Zoo Zürich.
Quelle: Zoo Zürich
Bild: © Zoo Zürich, Robert Zingg