Digitales Radio wird in der Schweiz weiter ausgebaut. Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) hat der SwissMediaCast AG (SMC) die Funkkonzession für den Betrieb eines neuen digitalen DAB+-Sendernetzes erteilt. Das Netz besteht aus sieben Versorgungsgebieten in der Deutschschweiz und ermöglicht den Radiostationen, ihr Programm an ein regionales Publikum zu richten.
In der Deutschschweiz sind schon zwei sprachregionale Digitalradio-Plattformen in Betrieb, jene von SwissMediaCast (SMC) mit 18 privaten Radioprogrammen, sowie jene des Staatsradios SRG mit 13 (!) verschiedenen staatlichen Radio-Programmen, die die privaten Radiosender konkurrieren.
Bei der SwissMediaCast AG handelt es sich um einen Zusammenschluss von privaten Radiostationen und der SRG SSR. Sie übernehmen gemeinsam die technische Verantwortung für die Frequenznutzung und den Betrieb der benötigten Senderinfrastruktur.
Radio Top und 105 via DAB
Zu den privaten Sendern, die schon via DAB+ senden gehören unter anderem das Winterthurer Radio Top und Top Two, die NRJ Energy-Radios Zürich und Basel, Radio 24 und Radio 105 one-o-five.
Mit der Konzessionierung der SMC zum Aufbau des neuen, dritten DAB-Netzes in der Deutschschweiz gewinnt die digitale Radioverbreitung weiter an Bedeutung. Neu erhalten private Radiostationen – die nicht die gesamte sprachregionale Versorgung anstreben – die Möglichkeit, ihre Programme in einem oder mehreren Teilgebieten regional auf einer digitalen Plattform zu verbreiten.
Zudem will die SRG SSR in jedem dieser sieben Teilgebiete bis zu drei Regionaljournale übertragen. Das gäbe dann bis zu 21 staatliche Regionaljournale. Ob es das braucht?
Die SMC beabsichtigt, im März 2013 das Teilgebiet Zürich-Aargau-Schaffhausen-Glarus in Betrieb zu nehmen. Laut Funkkonzession werden anschliessend pro Jahr je zwei weitere Teilgebiete realisiert. Im Juni 2016 sollen die Programme des neuen DAB+-Netzes in der ganzen deutschsprachigen Schweiz empfangbar sein.
Quelle: Bundesamt für Kommunikation
Bild: cc_Jason-Stitt-Fotolia