Die Schweizerische Post hat im ersten Halbjahr 2011 einen Konzerngewinn von 550 Millionen Franken erwirtschaftet. Das sind 14 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.
Die Gewinnzunahme ist hauptsächlich auf höhere Kundengelder und Zinserfolge und auf konzernweite Effizienzsteigerungen zurückzuführen. In allen vier Märkten erzielte die Post bei unterschiedlichen Entwicklungen gute Resultate. Das Briefgeschäft blieb weiterhin stark. Aus heutiger Sicht erwartet die Post für das gesamte Geschäftsjahr 2011 ein Ergebnis auf der Höhe des Vorjahres.
Von Januar bis Juni 2011 erwirtschaftete die Schweizerische Post einen Konzerngewinn von 550 Millionen Franken. Das sind 66 Millionen oder 14 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hauptgründe für die Zunahme sind einerseits der Zuwachs an Kundengeldern und die höheren Zinserfolge bei PostFinance und andererseits Effizienzsteigerungen in allen Bereichen. Der Betriebsertrag («Umsatz») ging wechselkursbedingt geringfügig auf 4305 Millionen Franken zurück (Vorjahr: 4311 Millionen Franken). Das Eigenkapital wurde weiter aufgebaut, lag aber per Ende Juni mit 4567 Millionen Franken weiterhin unter dem angestrebten Niveau eines Logistik- und Finanzdienstleistungskonzerns.
Unterschiedliche Entwicklungen in den vier Märkten
In allen vier Märkten, in denen die Post tätig ist, erzielte sie positive Ergebnisse. Der Geschäftsgang entwickelte sich jedoch unterschiedlich. Im Kommunikationsmarkt erzielte sie ein Betriebsergebnis von 80 Millionen Franken (Vorjahr 79 Millionen Franken). Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr verarbeitete die Post rund 1 Prozent mehr adressierte Inlandbriefe.
PostMail erzielte ein Betriebsergebnis von 123 Millionen Franken, 14 Millionen mehr als im ersten Semester 2010 (109 Millionen Franken). Die Verbesserung kam dank Effizienzsteigerungen zustande. Swiss Post International verzeichnete eine positive Entwicklung des operativen Geschäfts; aufgrund einmaliger Wertberichtigungen resultierte unter dem Strich aber ein leichter Ergebnisrückgang von 27 auf 24 Millionen Franken.
Swiss Post Solu-tions steigerte das Ergebnis von Null auf 3 Millionen Franken. Das ist hauptsächlich auf die 2010 ergriffenen Restrukturierungsmassnahmen – namentlich die Übertragung des Direct Mail-Geschäfts in Zentraleuropa an ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Österreichi-schen Post – und die positive Geschäftsentwicklung in der Schweiz zurückzuführen.
Die Restrukturierungsmassnahmen in Zentraleuropa sind der Hauptgrund für den Rückgang des Personalbestandes des Konzerns. Poststellen und Verkauf erzielte ein Ergebnis von –70 Mil-lionen Franken (Vorjahr -57 Millionen). Die erzielten Aufwandreduktionen und der Mehr-umsatz mit nichtpostalischen Markenartikeln konnten den anhaltenden Rückgang des pos-talischen Schaltergeschäftes (Briefe und Einzahlungen) nicht kompensieren.
Im Logistikmarkt erzielte PostLogistics ein Ergebnis von 73 Millionen Franken (Vorjahr 76 Millionen). Hauptgründe für den Rückgang sind tiefere Paketmengen (-1,7 Prozent) und ein höherer Personalaufwand. Die tieferen Mengen sind grösstenteils auf den Verlust der Im-portpaketverarbeitung aus Deutschland zurückzuführen. Im Retailfinanzmarkt sorgten das anhaltende Wachstum der Kundengelder und der damit verbundene höhere Zinserfolg für eine erneute Zunahme des Betriebsergebnisses um 20,4 Prozent auf 330 Millionen Franken (Vorjahr 274 Millionen). Dies entspricht sechzig Prozent des Konzernbetriebser-gebnisses. Im Markt für öffentlichen Personenverkehr steigerte PostAuto das Betriebs-ergebnis von 17 auf 19 Millionen Franken. Hauptgrund dafür war der Angebotsausbau.
Wettbewerbsfähigkeit und Eigenkapitalbasis weiter verbessern
Aus heutiger Sicht erwartet die Post ein Jahresergebnis auf der Höhe des Vorjahres. Sie wird ihre Anstrengungen fortsetzen, in allen vier Märkten die gute Marktposition auszu-bauen und die Kosten im Griff zu behalten. Sie will das Konzernergebnis breit abstützen – mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken und die noch ungenügende Ei-genkapitalbasis weiter zu verbessern. Mit der vom Gesetzgeber beschlossenen Umwand-lung der Post und von PostFinance in Aktiengesellschaften und der Unterstellung von PostFinance unter die Finanzmarktaufsicht (FINMA) werden die Anforderungen an die Höhe des Eigenkapitals zusätzlich steigen.
Quelle und Bild: Post.ch