Neuchâtel, 29.08.2011 (BFS) – Im Jahr 2009 beliefen sich die Umweltschutzausgaben der Wirtschaft auf 2,75 Milliarden Franken, was rund 0,5 Prozent des BIP entspricht. Dies zeigen die ersten Ergebnisse einer vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführten Erhebung.
Zunahme von Investitionen in sauberere Technologien und Prozesse um 10 Prozent!
Die Umweltschutzausgaben widerspiegeln die finanziellen Aufwendungen für die Vermeidung, Reduktion, Behandlung oder Beseitigung von Verschmutzungen oder anderen Beeinträchtigungen der Umwelt.
Der Anteil der Investitionen in die Vermeidung von Umweltverschmutzungen am Total der Investitionen der Schweizer Industrie hat gegenüber 2003 von 57 Prozent auf 67 Prozent zugenommen.
Auslagerung von Umweltschutzaktivitäten an Drittfirmen zeichnet sich als Trend ab
Im Vergleich zum Jahr 2003 ist der Anteil der kommunalen Gebühren für Abwasser- und Abfallwirtschaft am Total der laufenden Ausgaben der Industrie von 26 Prozent auf 25 Prozent praktisch gleich geblieben. Der Anteil der laufenden internen Ausgaben verzeichnete einen Rückgang auf 30 Prozent, während der Anteil des Einkaufs von Dienstleistungen bei Dritten von 26 Prozent auf 45 Prozent angestiegen ist. Diese Entwicklung zeigt, dass die Schweizer Industrie bei gewissen Umweltschutzmassnahmen zur Auslagerung tendiert.
Vergleich der Ausgaben mit 2003
Aus methodischen Gründen können nur die Ausgaben der Industrie der Jahre 2003 und 2009 verglichen werden. Die Umweltschutzausgaben der Industrie lagen mit 1,14 Milliarden Franken im Jahr 2009 real zwar 10 Prozent tiefer als 2003, ein Rückgang der Ausgaben bedeutet jedoch nicht zwingend, dass sich die Industrie weniger engagiert oder sich der Zustand der Umwelt verschlechtert hat, sondern lässt sich ebenso durch Strukturveränderungen, durch die Einführung von saubereren Technologien und Produktionsprozessen oder durch eine effizientere Behandlung der Umweltverschmutzung erklären.
Quelle: Bundsamt für Statistik – Bild: HappyTimes – Zuckerfabrik Frauenfeld im Herbst