Breit abgestütztes Wachstum der Schweizer Wirtschaft im Jahr 2010

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Neuchâtel, 26.08.2011 (BFS) – Gemäss ersten Schätzungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundesamtes für Statistik (BFS) verzeichnete die Schweizer Wirtschaft 2010 einen signifikanten Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP). Das BIP zu Vorjahrespreisen nahm um 2,7 Prozent zu (-1,9% im Jahr 2009). Unter Berücksichtigung eines leichten Anstiegs des allgemeinen Preisniveaus verzeichnete das Bruttoinlandprodukt ein Plus von 2,8 Prozent.

Generelle Wertschöpfungssteigerung im sekundären und tertiären Sektor

2010 fand die Schweizer Wirtschaft mit viel Schwung wieder auf den Wachstumspfad zurück. Die Exportbranchen, insbesondere die Industrie, konnten von einer deutlich günstigeren internationalen Wirtschaftslage profitieren und eine markante Wertschöpfungssteigerung verbuchen. Auch der Maschinen- und Anlagegüterindustrie kam der starke Investitionsanstieg in der Schweiz zugute, während die Baubranche weiterhin vom extrem tiefen Zinsniveau und einer starken Nachfrage profitierte.

Die günstige Wirtschaftslage war auch für die nichtfinanziellen Dienstleistungen von Nutzen, in erster Linie jedoch für die Finanzinstitute, die nach zwei beschwerlichen Jahren ein leichtes Wachstum verzeichnen konnten. Dieses Wachstum ist auf den Ausbau ihres Einlagen- und Kreditgeschäfts und einer schrittweisen Normalisierung auf den Finanzmärkten zurückzuführen, es erreicht jedoch nicht das Niveau vor der Finanzkrise.

Starke Zunahme der inländischen Endnachfrage

Die inländische Endnachfrage zu Preisen des Vorjahres, die deutlich im Plus liegt (+2,9% im Jahr 2010 gegenüber +0,1% im Jahr 2009), ist der grösste Wachstumsmotor. Dies ist in erster Linie auf den starken Anstieg der Investitionen sowie auf die robuste Verfassung der Konsumausgaben der privaten Haushalte und der privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) zurückzuführen, die rund 65 Prozent des BIP ausmachen. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte und der POoE erhöhten sich um 1,7 Prozent zu Preisen des Vorjahres. Das wiedergewonnene Vertrauen der Haushalte in ihre finanzielle Lage erklärt dieses positive Ergebnis. Bei den Investitionen ergab sich ein starkes Wachstum (+7,5% zu Preisen des Vorjahres). Nach einem für die gesamte Schweizer Industrie äusserst schwierigen Jahr 2009 erhöhten die Unternehmen, unterstützt durch das positive Auftragswachstum sowie die ermutigenden Aussichten, ihre Anlagegüterinvestitionen deutlich (+10,9% zu Preisen des Vorjahres) und kompensierten so den 2009 verzeichneten Rückgang

(-10,8%). Die Bauinvestitionen setzen ihr 2009 lanciertes Wachstum (+3,0%) mit einem Plus von 3,5 Prozent zu Preisen des Vorjahres namentlich dank der äusserst tiefen Hypothekarzinsen weiter fort.

Positiver Beitrag des Aussenhandels

Nach der Verlangsamung der letzten zwei Jahre erlangte der Aussenhandel mit Waren und Dienstleistungen dank der besseren Wirtschaftslage der wichtigsten Handelspartner der Schweiz seine Dynamik wieder zurück. Sowohl die Exporte als auch die Importe tendierten stark aufwärts (+8,4% bzw. +7,3% zu Preisen des Vorjahres). Einzig die Importe der Dienstleistungen verzeichneten ein negatives Ergebnis (-1,9% zu Preisen des Vorjahres). Dieses ist auf die Finanzgeschäfte zurückzuführen, namentlich auf den Rückgang der Rückversicherungszessionen im Ausland und die tieferen Patent- und Lizenzkosten. Aufgrund des starken Anstiegs der beiden Komponenten der Handelsbilanz trägt der Aussenhandelssaldo (Exporte minus Importe) 2010 lediglich 1,3 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei.

Starker Anstieg des Bruttonationaleinkommens (BNE)

Das BNE, das die Summe der Einkommen der gebietsansässigen Einheiten misst, stieg 2010 um 6,9 Prozent. Dieses Ergebnis reiht sich in das starke Wachstum von 2009 ein (+9,1%). Die Zunahme 2010, die noch höher ist als diejenige des BIP (+2,8% zu laufenden Preisen), ist auf den Rückgang der ans Ausland geleisteten Vermögenserträge (-6,3%) sowie auf die starke Zunahme der aus dem Ausland zugeflossenen Vermögenserträge (+19,2%) zurückzuführen. Diese Zunahme lässt sich durch die verbesserte Situation der im Ausland ansässigen Tochtergesellschaften von Schweizer Unternehmen erklären, dank der die Einnahmen aus den Direktinvestitionen ein markantes Wachstum verbuchen konnten. Daraus ergibt sich ein deutlicher Anstieg des Saldos der vom Ausland erhaltenen und ans Ausland bezahlten Faktoreinkommen (Arbeits- und Kapitaleinkommen) um 23 Milliarden. Der Überschuss belief sich 2010 auf 42,5 Milliarden und übersteigt damit zum ersten Mal das Niveau vor der Finanzkrise (37 Milliarden im Jahr 2006).

Quelle: Bundesamt für Statistik – Quelle Bild: Stadler Rail – neues Werk in Erlen TG

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