Neuchâtel, 02.08.2011 (BFS) – Im Jahr 2010 wurden in der Schweiz 59’065 landwirtschaftliche Betriebe erhoben. Davon sind 9,6 Prozent oder 5659 Bio-Betriebe. Dies geht aus der landwirtschaftlichen Betriebsstrukturerhebung 2010 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
60’000 landwirtschaftliche Betriebe in der Schweiz
Im Jahr 2010 wurden in der Schweiz 59’065 landwirtschaftliche Betriebe registriert. Die Anzahl Beschäftigte belief sich auf 167’462.
30’000 mittlere, 20’000 grosse und 10’000 kleine Bauernbetriebe
Eine Zunahme von 72 Einheiten verzeichneten die grossen Betriebe mit 20 Hektaren LN und mehr, deren Zahl sich 2010 auf 20’446 Einheiten belief. Dementsprechend hat sich auch die durchschnittliche LN pro Betrieb um 0,2 auf 17,8 Hektaren erhöht. Die Anzahl der kleinen Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von unter 3 Hektaren im gleichen Zeitraum konstant geblieben (6659; +9). Die Anzahl der mittleren Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche (LN) zwischen 3 und weniger als 20 Hektaren hat seit 2009 abgenommen, und erreichte 31’960 Betriebe im Jahr 2010.
60 Prozent der Bauernhöfe sind im Tal, 40 Prozent im Berggebiet
Die Verteilung nach Zonen zeigt, dass 34’697 Betriebe im Talgebiet (Talzone und Hügelzone) angesiedelt waren (58,7%), die restlichen 24’368 Einheiten im Berggebiet (Bergzonen I bis IV; 41,3%).
Fast 10 Prozent sind Bio-Betriebe
Die Anzahl der Bio-Betriebe belief sich 2010 auf 5659, also 9,6 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe. Die Bio-Produktion ist nach Kantonen sehr heterogen verteilt. Über zwei Drittel aller Bio-Betriebe waren im Berggebiet ansässig (3880; 68,6%), die restlichen im Talgebiet (1779; 31,4%).
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 70 Prozent Grünflächen, 25 Prozent Getreide und Gemüse
2010 wurde über eine Million Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet (1’051’747 ha). In Bezug auf die Kulturen zeigt sich, dass die „Grünflächen“ (Kunst- und Naturwiesen) den grössten Anteil an der gesamten landwirtschaftliche Nutzfläche ausmachten (743’665 ha; 70,7%).
Darauf folgt die Kategorie „offene Ackerfläche“ (u.a. Getreide, Kartoffeln, Freilandgemüse, usw.), deren Anteil sich auf über einen Viertel des Totals belief (271’968 ha; 25,9%).
Die übrige Fläche verteilt sich auf die „Dauerkulturen“ – Reben und Obstanlagen – (23’444 ha; 2,2%) und die Kategorie „übrige landwirtschaftliche Nutzfläche“ (12’670 ha; 1,2%).
Bauern halten 1,6 Millionen Rinder und Schweine und über 9 Millionen Geflügel
Die Tierhaltung ist ein wesentliches Standbein der Schweizer Landwirtschaft, insbesondere diejenige von Rindvieh, Schweinen und Geflügel. Der Rindvieh- und Schweinebestand, der den mit Abstand grössten Anteil des Viehs ausmacht, ist zwischen 2000 und 2010 relativ konstant geblieben, und betrug 2010 je ca. 1,6 Millionen Tiere.
Der Geflügelbestand erreichte 2010 über 9 Millionen und hat während dieser Periode regelmässig zugenommen (+2’046’999; +29,3%).
Fast doppelt so viele Tiere pro Betrieb
Der Trend zu grösseren Tierbeständen pro Betrieb macht sich eindeutig bemerkbar. Im gleichen Zeitraum ist die durchschnittliche Anzahl Tiere pro Einheit stark gestiegen, vor allem beim Geflügel, wo sie sich im Vergleich zu 2000 fast verdoppelt hat (von durchschnittlich 331 auf 647 Tiere). In der Schweinehaltung ist diese Zahl von 98 auf 180 angewachsen (+84%).
Heute fünf mal mehr Alpakas und Lamas
Die Anzahl „übriger Tiere“ ist zwar niedrig im Vergleich zum gesamten Tierbestand, der starke Zuwachs einiger erst seit kurzem in der Schweiz vermehrt gezüchteten Tierarten spiegelt jedoch eine immer stärkere Diversifikation wider. Während der letzten 10 Jahre ist zum Beispiel die Anzahl Neuweltkameliden – Alpakas und Lamas – deutlich gestiegen (+5084; +507,9%), wie auch der Hirschbestand (+5545; +100,1%).
Quelle: Bundesamt für Statistik – Quelle Bild: Fotolia