Bern, 17.03.2011 – Der Bestand an Wildkatzen in der Schweiz wird zurzeit auf einige hundert Tiere geschätzt. Insbesondere im Jura breitet sich die Wildkatze in den waldreichen Gebieten aus. Es ist zu erwarten, dass sich dort eine stabile Population bilden wird.
In den letzten Jahrzehnten hat die Wildkatze den Schweizer Jura wieder besiedelt. Heute leben in der Schweiz schätzungsweise 450 bis 900 Wildkatzen auf einer Fläche von rund 600 Quadratkilometern. Dies zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU, die in den Jurakantonen zwischen 2008 und 2010 durchgeführt worden war. Das Untersuchungsgebiet konzentrierte sich auf den Schweizer Jura, da alle Wildkatzen, die in den letzten Jahrzehnten nachgewiesen werden konnten, aus diesem Gebiet stammen. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Wildkatzen europaweit unter Schutz gestellt worden waren und sich die Bestände deshalb erholt haben. Das Tier ist in weiten Teilen des Kantons Jura und in den angrenzenden Gebieten der Kantone Baselland, Solothurn und Bern verbreitet. Ein zweites, kleineres Wildkatzenvorkommen befindet sich in den Wäldern des Jura-Südhanges im Kanton Waadt. Die Wildkatze ist auf ein gut vernetztes Wald-Weide-Gebiet angewiesen.
Wildkatze im 18. und 19. Jahrhundert stark dezimiert
In der Schweiz ist die Wildkatze geschützt und wird auf der Roten Liste heute noch als „stark gefährdete“ Tierart geführt. Die intensive Bejagung im 18. und 19. Jahrhundert führte zu einem Rückgang der Wildkatzenbestände im Jura, und im Mittelland sogar zur Ausrottung der Art.
Aufgrund der aktuellen Bestandserhebung und der Verbindung zwischen der schweizerischen und der grösseren französischen Population, erscheint eine Rückstufung der Gefährdung der Wildkatze angemessen. Der definitive Status der Wildkatze wird mit der Teilrevision der Roten Liste der Säugetiere im kommenden Jahr definiert. Eine Rückstufung ist allerdings nur möglich, wenn der ausbreitende Wildkatzen-Bestand in der Schweiz sich nicht mit Hauskatzen vermischt.
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