Der bereits in den letzten Jahren beobachtete Trend einer rückläufigen Steuer-belastung in den Kantonen hält an. Das zeigt der von der Eidgenössischen Fi-nanzverwaltung (EFV) berechnete Index der Steuerausschöpfung 2011. Er gibt an, in welchem Ausmass die Steuerpflichtigen durch Steuern der Kantone und Gemeinden belastet werden. An den kantonalen Belastungsunterschieden hat sich wenig verändert.
Als Abbild der gesamten Steuerbelastung in einem Kanton zeigt der seit 2009 zum zweiten Mal publizierte Index, wie stark die Steuerpflichtigen effektiv durch Fiskalab-gaben der Kantone und Gemeinden belastet werden. Der Index der Steuerausschöp-fung ist ähnlich zu interpretieren wie die Fiskalquote, welche in der Schweiz auf nati-onaler Ebene ermittelt wird.
Bei der Berechnung stützt sich die EFV auf Zahlen des neuen Finanzausgleichs und der Finanzstatistik. So zeigt der Steuerausschöpfungsindex 2011 das Verhältnis zwi-schen den Steuereinnahmen von Kantonen und Gemeinden (berechnet als Mittel-wert der Steuereinnahmen in den Jahren 2005, 2006 und 2007) und dem Ressour-cenpotenzial für das Referenzjahr 2011. Das Ressourcenpotenzial wird im Zusam-menhang mit den Finanzausgleichszahlen festgelegt und widerspiegelt die Wert-schöpfung der Steuerpflichtigen.
Die Abbildung zeigt die steuerliche Ausschöpfung des Ressourcenpotenzials 2011 in den einzelnen Kantonen. Im Schweizer Durchschnitt werden 24,8% des Ressour-cenpotenzials durch Fiskalabgaben der Kantone und Gemeinden belastet. Damit liegt die steuerliche Ausschöpfung 0,5 Prozentpunkte tiefer als im Referenzjahr 2010. Der bereits in den letzten Jahren beobachtete Trend einer rückläufigen Steuerbelas-tung setzt sich somit fort. An den kantonalen Belastungsunterschieden hat sich indes wenig verändert. Nach wie vor liegen die Zentralschweizer Kantone Nidwalden, Schwyz und Zug deutlich unter dem Durchschnitt, wobei Zug mit 12,4% den tiefsten Wert aufweist und damit sein Ressourcenpotenzial halb so stark belastet wie der Durchschnitt aller Kantone. Auch am oberen Ende der Skala kommt es kaum zu Veränderungen. Erneut liegt die Fiskalbelastung in einigen Westschweizer Kantonen, Graubünden und Bern am höchsten, wobei Genf mit 32,0% sein Ressourcenpotenzi-al am stärksten belastet. Die markantesten Bewegungen weisen die Kantone Waadt und Obwalden auf. Sie haben ihre steuerliche Belastung um 3,2 bzw. 2,4 Prozent-punkte deutlich gesenkt.