Severin Schwan, CEO von Roche, hat allen Grund sich über den bisherigen Geschäftsverlauf von Roche der letzten 9 Monate 2015 zu freuen, denn bei Roche läufts momentan richtig rund: „Die Verkäufe haben sich auch im dritten Quartal stark entwickelt. Deshalb erhöhen wir den Ausblick für das Gesamtjahr. Besonders erfreulich sind die aktuellen Resultate wichtiger Medikamente unserer Pipeline. (..) Diese Medikamente haben das Potenzial, die Lebensqualität der Menschen, die an diesen schweren Erkrankungen leiden, deutlich zu verbessern.”
Roche setzt starkes Wachstum fort
Die Verkäufe der Roche-Gruppe legten in den ersten neun Monaten um 6% auf CHF 35,5 Milliarden zu. Zu diesem Wachstum beigetragen haben alle Regionen der Division Pharma sowie der Geschäftsbereich Professional Diagnostics.
Bereits zum siebten Mal in Folge wurde Roche von DJSI als nachhaltigstes Unternehmen der Gesundheitsbranche ausgezeichnet. Jeweils beste Werte erreichte Roche im Bereich Umweltschutz und bei sozialen Themen.
Medikamente gegen HER2-positiven Brustkrebs sowie Avastin und Esbriet als Wachstumsträger in der Division Pharma
In der Division Pharma haben die Krebsmedikamente sowie der Bereich Immunologie massgeblich zu den Verkaufszuwächsen in den ersten neun Monaten beigetragen. Die Umsätze der Medikamente gegen HER2-positiven Brustkrebs (Herceptin, Perjeta und Kadcyla) legten um 19% zu. Der Ausblick für diesen Bereich hat sich durch die EU-Zulassung der Kombinationstherapie mit Perjeta zur präoperativen Anwendung im Juli nochmals verbessert. Auch die Umsätze von Avastin (+9%) und MabThera/Rituxan (+5%) konnten wiederum deutlich zulegen.
Im Bereich Immunologie setzte Actemra/RoActemra (+22%), das hauptsächlich zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt wird, sein gutes Wachstum fort. Auch die Umsätze von Xolair (+25%), das in der Therapie der chronischen Nesselsucht und Asthma eingesetzt wird, stiegen wiederum deutlich an. Dagegen waren die Verkäufe des antiviralen Medikaments Valcyte und des Chemotherapeutikums Xeloda rückläufig, nachdem der Patentschutz bei den Präparaten ausgelaufen ist. Auch bei den Verkäufen des Hepatitismedikaments Pegasys und des Augenheilmittels Lucentis wirkte sich die zunehmende Konkurrenz stark aus.
Die starke Nachfrage nach Esbriet, einem Medikament gegen die idiopathische Lungenfibrose (IPF), hielt auch im dritten Quartal an, was zu Verkäufen von CHF 386 Millionen führte. Im September wurden neue Daten einer aggregierten Analyse dreier Phase-III-Studien präsentiert, die bei IPF-Patienten während der über zwei Jahre dauernden Therapie mit Esbriet auf ein reduziertes Sterberisiko hinwiesen. Im gleichen Monat wurde Esbriet in der Schweiz zugelassen.
Wichtige Meilensteine wurden kürzlich für die Kombinationstherapie Zelboraf und Cotellic (Cobimetinib) bei fortgeschrittenem Melanom erreicht. Roche gab abschliessende Phase-III-Daten bekannt, die einen deutlichen Anstieg des Gesamtüberlebens zeigten. Im September empfahl der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) Cotellic in Kombination mit Zelboraf für die EU-Zulassung zur Behandlung von Patienten mit BRAF-V600-Mutation positivem metastasierendem Melanom. In der Schweiz ist diese Kombinationstherapie bereits seit August zugelassen. In den USA wird die FDA voraussichtlich gegen Jahresende über das Zulassungsgesuch entscheiden.
Weiterhin starke Ergebnisse in der Division Diagnostics
In der Division Diagnostics stiegen die Verkäufe um 6%. Hierzu trugen massgeblich immundiagnostische Produkte des Geschäftsbereichs Professional Diagnostics (+7%) bei. Die Geschäftsbereiche Molecular Diagnostics (+10%) sowie Tissue Diagnostics (+12%) zeigten ebenfalls ein gutes Wachstum. Bei Diabetes Care gingen die Verkäufe wegen anhaltend schwieriger Marktbedingungen um 3% zurück.
Mit vier Instrumenten und vier Tests, die in diesem Jahr zugelassen und auf den Markt gebracht wurden, baute die Division Diagnostics ihr branchenweit führendes Produktportfolio weiter aus. Roche lancierte den cobas EGFR Mutation Test v2, der Plasma oder Tumorgewebe als Probe verwendet, um nicht-kleinzelligen Lungenkrebs zu diagnostizieren und dessen Behandlung zu überwachen.
Präsentation bedeutender Studienergebnisse auf wichtigen medizinischen Kongressen
Auf dem diesjährigen Europäischen Krebskongress (ECC) wurden, neben Daten zu immuntherapeutischen Krebswirkstoffen aus der frühen Entwicklung, die Ergebnisse mehrerer Studien vorgestellt, welche die Zulassungsverfahren für Alectinib, Atezolizumab und Cotellic unterstützen. Roche erforscht derzeit über 20 Medikamente für die Krebs-Immuntherapie, von denen sich bereits acht in klinischen Studien befinden.
Auf dem Kongress des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) präsentierte Roche positive Phase-III-Daten für Ocrelizumab bei Personen mit schubförmiger und progredienter MS. Ocrelizumab ist das erste Medikament mit klinisch relevanter Wirkung auf das Fortschreiten der Behinderung bei Patienten mit primär progredienter MS in einer zulassungsrelevanten Studie der Phase III. Bei dieser Studie war der Anteil der Patienten in der Ocrelizumab-Gruppe mit Nebenwirkungen und schwerer Nebenwirkungen vergleichbar mit dem der Placebo-Gruppe. Bei der häufigsten Form der Erkrankung, der schubförmigen MS, zeigte Ocrelizumab in zwei Studien eine überlegene Wirksamkeit gegenüber hochdosiertem Interferon beta-1a über den Behandlungszeitraum von zwei Jahren. Diese überlegene Wirksamkeit bezog sich auf das Senken wichtiger Marker der MS-Aktivität: annualisierte Schubhäufigkeit, Fortschreiten der Behinderung sowie Anzeichen von MS-bedingten Entzündungen und Hirnschädigungen. Der Anteil der Patienten in der Ocrelizumab-Gruppe mit Nebenwirkungen und schweren Nebenwirkungen entsprach insgesamt dem der Interferon beta-1a-Gruppe. Roche wird 2016 für beide Formen der MS bei Gesundheitsbehörden weltweit die Zulassung von Ocrelizumab beantragen.
Im September gewährte die US-amerikanische FDA den Status des Therapiedurchbruchs (Breakthrough Therapy Designation) für ACE910 zur Prophylaxe von Blutungsepisoden bei Hämophilie-A-Patienten im Alter von 12 Jahren oder älter. Damit erhält Roche bereits zum neunten Mal den Status des Therapiedurchbruchs für eines ihrer Medikamente.
Ausblick für 2015 erhöht
Aufgrund des starken Wachstums in den ersten neun Monaten 2015 rechnet Roche nun mit einem Verkaufszuwachs im mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen. Zudem wird ein Wachstum des Kerngewinns je Titel zu konstanten Wechselkursen angestrebt, das über dem Verkaufswachstum liegt . Das Unternehmen plant, die Dividende in Schweizer Franken weiter anzuheben.
Quelle: Roche
Bild: © Roche