„Grüzzi, ich spreche Tüütsch“ Kolumne des Baselbieter Schriftstellers Claude Lachat


Die HappyTimes-Kolumne des Schriftstellers Claude Lachat

Bücher von Life Coach Fritz Dominik Buri

Grüzzi, ich spreche Tüütsch!

Erinnern Sie sich an die letzte Fussballweltmeisterschaft? An diesen tollen Freistoss-Spray? Dieser darf gar nicht benutzt werden! Es fehlt eine Gefahrstoffkennzeichnung für hochentzündliche Stoffe! Schlimmer noch: sogar das Flammensymbol fehlt auf dieser unsäglichen Schbreydoose. Eine gesundheitliche Gefährdung wird diesem fast schon mörderischen Teil unterstellt. Soweit der TÜV im Rheinland. Typisch deutsch höre ich Sie stöhnen. Dabei ist es ein sooo schönes gleichhelles Unbunt (weiss). Wir hoffen natürlich, dass die Spontanvegetation (Unkraut) nicht unter dieser Sünde leidet! In der Schweiz ist dieser Irrwitz kein (oder doch?) Thema. Man müsste erst herausfinden, dass Ausfuhrbestimmungen Erklärungen zu den Erklärungen sind, mit denen man eine Erklärung erklärt. Viele gescheite Köpfe qualmen!

Wobei, sollte der beauftragte Personalrat, natürlich Gendergerecht, Männlein und Weiblein gleichermassen nur aus einer Person bestehen, erübrigt sich die Trennung nach Geschlechtern. Zu hoffen wäre, dass die Denkenden vor lauter Anstrengung nicht das Zeitliche segnet. Denn der Tod stellt aus versorgungsrechtlicher Sicht die stärkste Form der Dienstunfähigkeit dar. Ein Fiasko! Er würde sodann unweigerlich im Lebensendzeiteinwegmobiliar (Sarg) enden. Kraftausdrücke aus deutschen Landen! Da steh’ ich doch bi Gott lieber hinter der nicht lebenden Einfriedung (Zaun) und halte mich still. Zur Beruhigung gönne ich mir ein Schöggeli (Schoggi) und verhalte mich so wie der TÜV es will: umweltbewusst. Ich schmeisse mein Schoggipapierli wie es sich gehört in einen flexiblen Schüttgutbehälter (Sack). Wenn Sie jetzt glauben das ist halt so, die Sprache in Deutschland, macht mich das fox devils wild! Sorry, my English is under every pig. Auch ich benötige nun ein Wöörterbiechli (Wörterbuch) um dieses Kauderwelsch zu verstehen.

Am schlimmsten ist es nach der Nöijoorsaadringgede. Sie wissen was ich meine. „Ich krieg’ dann mal ein Gläschen!“, dröhnt es aus deutschem Munde. Ich hätte gerne, hätte ich gerne. Kaum gibt es etwas umsonst, drängeln sich die Batzeglemmer (Rappenspalter) nach vorne. Die würden gschiitr in die Kirche gehen und der Psalmbumpi (Kirchenorgel) zuhören. Aber nein, stattdessen strömen sie in die Bläddscherhalle (Pissoir) und lassen ihrem Lauf geräuschvoll freien Lauf. Dass nebenan Madame auf der Gläbbereschwängi (Bidet) umme duudlet, stört niemanden. Dr Proviseur (Oberstudiendirektor) würde die Kreide reihenweise zwischen seinen Fingern zerbröseln lassen. Egal ob sich sein Fangyyse (Ehering) in ein gleichhelles Unbunt (muss ich nicht mehr erklären) verwandelt. So, mein temporär von externer Stromversorgung unabhängiges Gerät zur Sprachübertragung (Händy) meldet sich. Ich hüpf dann mal über die nicht lebende Einfriedung (Sie erinnern sich…). Bei dieser länderübergreifenden Mundartorgie erhält der Begriff Fùùdiweggli (Schwööbli) eine ganz neue Bedeutung. Obwohl wir wissen, dass es nicht so ist wie es ist. Eher anders.

Internetgrafik