Am ersten Abend des Züri Fäscht 2013, das dieses Wochenende vom 05. bis zum 7. Juli 2013 stattfindet, zündete das Festkomitee ein grandioses Feuerwerk, das nicht nur den lauen Nachthimmel über dem Seebecken, sondern auch alles zuvor gesehene sprengte.
Ganz Zürich im Festtaumel
Dieses Wochenende torkelt ganz Zürich im Festtaumel, die Grossstadt am Zürichsee mit selber 380’000 Einwohnern erwartet bis zu 2,5 Millionen Besucher. Das Wetter ist gut, die Stimmung ausgelassen, Stände und Chilbi verwöhnen und unterhalten die vielen Festbesucher, die zwischen Bier und Bratwurst sich an der proppenvollen Seepromenade einen Platz ergattert haben um ein paar Minuten die Beine zu strecken.
Die Hitze macht durstig, was nicht herausgeschwitzt wird, kann an einer der 500 aufgestellten Toi-Toi Toiletten und tunlichst nicht in Hauseingängen, abgelassen werden. Bei 2,5 Millionen Festbesucher sind das 5’000 Personen pro Mobilklo, bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 3 Minuten wären die letzten der 2,5 Millionen Besucher in 10,4 Tagen noch am Anstehen, und selbst die Androhung von 80 Franken Strafe fürs Wildpinkeln der bussenwütigen Zwinglistadt, ist wohl nur ein kleiner Versuch, das Tier im Mensch (oder Mann) etwas bändigen und zivilisieren zu wollen.
Noch nie da gewesenes Feuerwerk gezündet
Als Einstieg in die Freitag-Partynacht zündete die Limmatstadt um Schlag 22.30 Uhr (die Schweizer sind selbst beim Lustigsein noch pünktlich) ein Feuerwerk, wie es zuvor am Schweizer Nachthimmel noch nie gesehen wurde!
Unter der Federführung von Antonio Perrette wurde zu mal sanften, mal rockigen, aber immer modernen und popigen Klängen ein Feuerwerk der Superlative abgelassen. Während vollen 30 Minuten wurden tausende Raketen in den Nachthimmel geschossen, funkte und knallte, leuchtete und krawallte, blitzte in tausend schillernden Farben aufbegehrlich auseinandereilende Feuerblumen auf schwarzem Grund – um sogleich im Wechselspiel der Bilder und Emotionen, demütig in fadem Glimmen als eine nachtüberspannende Trauerweide, Gold über Zürich zu regnen.
Ganze Jahresbestände chinesischer Feuerwerksfabriken in den Nachthimmel geschossen
Es regnete wahrlich Gold über Zürich. Was das Spektakel gekostet hat, wollen wir gar nicht wissen, zu schön war der Anblick, der zuweilen vor Schönheit fast etwas langweilig wurde. „Gahts nomal wiiter?!“ wurde in der Runde ungläubig plattfüssig dastehend gegen Schluss, nach jedem für das grosse Finale gehaltene Schluss-Bouquet, gefragt und aus den Augenwinkeln zum Wurststand geschielt, während aber Runde um Runde Furioso um Furioso gezündet und ganze Jahresbestände chinesischer Feuerwerksfabriken in den Nachthimmel über dem Seebecken geschleudert wurden. Zürich muss viele Geister haben, die sie durch Knall und Feuerwerk gestern wohl endgültig und für alle Zeiten vertreiben wollten.
Der Abschluss, das grosse Finale dann erhellte die Zwinglistadt in Explosionen ungesehener Schönheit, in weiss und blau, beleuchtete in den Stadtfarben See und Schiffe, auf die erloschene Raketenstumpen regneten.
Ein wahrlich grandioses Feuerwerk, Antonio Perrette hatte aus dem Vollen geschöpft und auch musikalisch beeindruckt und Gänsehaut erzeugt.
Am Samstag folgt dann das selbe in grün, es wird nochmals ein gewaltiges Feuerwerk gezündet, das Züri Fäscht findet ja nur alle 3 Jahre statt, da muss man etwas nach- und etwas vorholen, am Samstag wird das Feuerwerk aber untermalt mit klassischer statt rockiger Musik.
Zürich Fest 2013
Das Züri Fäscht 2013 findet noch bis am Sonntag, den 7. Juli 2013 statt. Wenn Sie auch mitfeiern möchten, werden Sie tunlichst gebeten mit Bahn, Bus oder Tram anzureisen, Parkplätze hat es in Zürich wenige, dafür um so mehr Blech- und Blöckli-Polizisten. Wir wünschen Ihnen ein frohes, vergnügsames und beeindruckendes Züri Fäscht 2013!
Bild: © HappyTimes – Anna Mellace
Text: Bürge