Baukräne im romantischen Abendrot – Wallisellen zum Beispiel stampft ein ganzes neues Wohnquartier aus dem Boden
Neuchâtel, 02.08.2012 (BFS) – Gemäss den neusten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) wird die Bevölkerungszahl der Schweiz im Laufe des Sommers 2012 die Grenze von 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern überschreiten. Seit 1860 hat sich die Bevölkerung der Schweiz mehr als verdreifacht.
Wenn sich das in den letzten Jahren verzeichnete demografische Wachstum in den ersten Monaten des Jahres 2012 fortgesetzt hat, wird die Schweiz diesen Sommer 8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Es ist dem BFS nicht möglich, das genaue Datum zu bestimmen, da mit dem statistischen System zur Bevölkerungserhebung nicht tägliche Daten vorliegen. Aufgrund einer auf der Bevölkerungszunahme von Anfang Jahr basierenden Schätzung kann jedoch damit gerechnet werden, dass die Zahl von 8 Millionen im Sommer 2012 überschritten wird.
Perioden mit stärkerem und schwächerem Bevölkerungswachstum
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die Bevölkerung der Schweiz mehr als verdreifacht und ist von 2,5 Millionen Personen im Jahr 1860 auf 8 Millionen im Jahr 2012 gestiegen. Die Bevölkerung wuchs jedoch nicht konstant. In gewissen Zeiträumen stieg die Bevölkerungszahl stärker an, so beispielsweise Anfang der 1960er-Jahre, während in anderen Zeiträumen eine verlangsamte Zunahme oder sogar eine Abnahme der Bevölkerung zu verzeichnen war.
Einwanderungsbeschränkung der 70er-Jahre zeigte Wirkung
Am stärksten war die Wachstumsrate zwischen 1950 und 1970 mit durchschnittlich jährlich über 1,4 Prozent. Das schwächste Wachstum (+0,15%) wurde im Jahrzehnt 1970–1980, als Folge der Einwanderungsbeschränkung für ausländische Arbeitskräfte und der Wirtschaftskrise in den Jahren 1975 und 1976, verzeichnet.
In den 1980er-Jahren war wieder eine Zunahme zu verbuchen (im Durchschnitt jährlich +0,6%), die sich in den 1990er-Jahren leicht verstärkte (Anstieg um durchschnittlich 0,7% in diesem Jahrzehnt). Ab 2000 lag die Zunahme durchschnittlich jährlich bei 0,9 Prozent, seit 2007 beträgt sie jedoch 1 Prozent oder mehr.
Wanderungssaldo macht 80% des Bevölkerungswachstums aus
Die beiden Komponenten der Bevölkerungsveränderung sind einerseits der Geburtenüberschuss, das heisst der Unterschied zwischen der Geburtenzahl und der Zahl der Todesfälle, und andererseits der Wanderungssaldo, das heisst die Differenz zwischen der Zahl der Einwanderungen und der Zahl der Auswanderungen.
Der Wanderungssaldo war bis Anfang der 1950er-Jahre relativ gering. Die Schweiz war Ende des 19. Jahrhunderts und zwischen 1910 und 1930 ein Auswanderungsland. Seit 1950 ist der Wanderungssaldo zu einem wichtigen Faktor der Bevölkerungsentwicklung geworden. Seit Beginn des neuen Jahrtausends ist der Wanderungssaldo der Hauptfaktor der Bevölkerungsentwicklung der Schweiz. Gegenwärtig sind rund 80 Prozent des Bevölkerungswachstums auf den Wanderungssaldo zurückzuführen.
Weniger junge, mehr ältere Personen
Die Alterspyramide hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts beträchtlich verändert. Der Anteil der jungen Personen (unter 20 Jahren) ist von 40,7 Prozent im Jahr 1900 auf 20,9 Prozent im Jahr 2010 gesunken, während derjenige der älteren Menschen (über 64 Jahre) von 5,8 Prozent auf 16,9 Prozent gestiegen ist. Bei den Betagten (80 Jahre oder mehr) betrug die Zunahme von 0,5% auf 4,7%. Der Anteil der Personen ab 65 Jahren dürfte weiter von aktuell 16,9 Prozent (2010) auf rund 28 Prozent im Jahr 2060 steigen.
Quelle: BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Bild: © HappyTimes