Die Schweiz nahm an einem OECD-Pilotprojekt teil, in dessen Rahmen die Kreditsituation von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in verschiedenen Ländern miteinander verglichen wurde. Dieses zeigt, dass die KMU in der Schweiz auch in den etwas schwierigeren Jahren von 2008 und 2009 eine bessere Kreditversorgung hatten als KMU in anderen Ländern.
Die Working Party on Small and Medium Enterprises and Entrepreneurship (WPSMEE) der OECD hat 2010 ein Pilotprojekt gestartet, in dessen Rahmen 13 Indikatoren zur Situation der Kreditmärkte ausgewählt und zwischen den Ländern verglichen wurden. Neben der Schweiz haben sich 17 weitere Länder an diesem Pilotprojekt beteiligt.
Das OECD Scoreboard zeigt, dass die Schweiz die angespannte Lage aus verschiedenen Gründen besser als andere Länder überstanden hat. Im Gegensatz zu anderen Ländern konnte die Schweiz positive Wachstumsraten bei den KMU-Krediten vorweisen. Allerdings musste die Schweiz wie andere am Scoreboard beteiligte Länder 2008 und 2009 einen starken Rückgang der Investitionen in Risikokapital verzeichnen (ca. 60 Prozent).
Grund für Stärke der Schweiz in Übergang zu spezialisierten Wachstumsbereichen statt traditioneller Industrie
Als Gründe für die positive Bewältigungsehen die Autor des Scoreboards unter anderem die unternehmerfreundliche Politik der Schweiz und ihre Arbeitszeitflexibilität. Die Schweiz habe von einem Zufluss von hochqualifizierten Arbeitskräften und einem frühen Übergang von traditionellen Industriezweigen hin zu spezialisierten Wachstumsbereichen profitiert. Diese Faktoren hätten zu tiefen Arbeitslosenzahlen und einer hoch bleibenden Inlandnachfrage beigetragen.
Die global schwierigeren Jahre 2008 und 2009 haben die Bedeutung einer gesicherten KMU-Finanzierung verdeutlicht. Die OECD hat deshalb ihre Bemühungen verstärkt, Daten und statistische Informationen über die KMU-Finanzierung zu sammeln und die Situation von verschiedenen Ländern miteinander zu vergleichen.
Quelle: Staatsekretariat für Wirtschaft
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